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Ein Interview mit unserem Athletiktrainer Thomas Faber
Veröffentlicht von Machine | Abgelegt unter News
Kurz vor Weihnachten ist es mal wieder an der Zeit Euch einen unserer Trainer im Interview näherzubringen. Neben unserem Athletiktrainer André Tietze ist Thomas Faber unser zweiter Athletiktrainer, der sich um unsere Spieler (-innen) ab den B Spielklassen kümmert.
Wie immer wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre.
rotationhockey.de: Erzähl uns ein wenig über Deinen Werdegang zum Athletiktrainer bei Rotation und was machst Du beruflich noch neben dem Hockeyplatz?
Nach meinen Jahren bei der Bundeswehr (SEKM, Marine) studiere ich momentan Sportwissenschaft und Informatik, mit dem Ziel, diese Fächer später zu unterrichten, also auf Lehramt. Im Studium habe ich auch Sabrina und André kennengelernt, die ja schon als Athletiktrainer bei euch aktiv waren. Als Sabrina dann ihre Mannschaften abgeben musste, hatte mich André gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ihn zu unterstützen. Also genau genommen hat er nicht gefragt, sondern dermaßen geschwärmt von der Arbeit im und mit dem Verein, dass ich sofort zusagen musste.
Neben dem Studium und Athletiktraining arbeite ich noch für einen YouTubechannel (strengthwars). Wir produzieren da Clips, in denen Sportler aus verschiedenen Kraftsportarten gegeneinander antreten in verschiedenen Übungen. Hauptsächlich übernehme ich da die logistischen Sachen, aber hin und wieder mache ich da auch mal mit. Wer also sehen möchte, wie auch dem Athletiktrainer mal schlecht wird, kann sich die Clips gern mal anschauen.
rotationhockey.de: Du bist sicherlich der Mann mit dem stärksten Bizeps im Club. Wie lang muss ein Normalo wie ich pumpen, um dahin zu kommen?
Zuerst möchte ich anmerken, dass ich kein Bodybuilding betreibe, sondern Kraftdreikampf oder auch Powerlifting. Während es beim Bodybuilding „nur“ um die Optik geht, ist es beim Kraftdreikampf das Ziel, in den Disziplinen Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben möglichst hohe Lasten einmal zu bewegen. Powerlifting ist also eher mit dem Gewichtheben zu vergleichen, als mit Bodybuilding. Natürlich entwickelt sich die Muskulatur funktional zu meiner Sportart über die Jahre mit, sprich ich habe fette Stampfer, ein bisschen Brustmuskeln und einen dicken Hintern.
Wie lange muss man „pumpen“? Ob dich ein dicker Oberarm als Hockeyspieler jetzt unbedingt weiterbringt, ist eine andere Frage (ausgenommen Fritz aus den ersten Herren :)), aber je nach Zielsetzung kann man sagen, dass in einem Zeitraum von einem Jahr schon sehr gute Fortschritte zu erzielen sind, mit den Jahren wird es jedoch immer schwerer, noch Fortschritte zu erzielen. Man muss immer mehr Dinge professionalisieren, sein Training, die Ernährung optimieren, um auch nur 2-3kg z.B. beim Bankdrücken raufpacken zu können. Aber gerade diese hart erkämpften Erfolge sind dann die Schönsten.
rotationhockey.de: Du bist ja schon eine Weile im Club aktiv, in welcher Mannschaft siehst Du die stärksten Entwicklungen durch Dein Athletiktraining?
Ich bin fast ausschließlich im Jugendbereich tätig und sehe dort bei eigentlich allen, die regelmäßig am Athletik teilnehmen Fortschritte, sowohl in den Trainingsübungen selber, als auch der Körperhaltung (ganz wichtiges Themas!!!) und im Spiel.
Besonders aufgefallen ist es mir neulich bei den B3/B4 Mädchen, mit denen ich eine kleine Liegestützwette abgeschlossen habe. Ergebnis ist, dass ich mich zwar auf meine Tüte Gummibärchen freue, aber einen unglaublichen Muskelkater habe und mich nicht nochmal auf so eine Wette einlasse. Hut ab Mädels!
rotationhockey.de: Was waren der oder die Höhepunkte in Deiner bisherigen Zeit bei unserer Rolle?
Wenn ich die Trainingsverbesserungen mal außen vor lasse, fand ich die Busfahrt aus Schwerin nach dem Aufstieg und das Trainingslager in Rabenberg am Schönsten.
Ich habe früher, mit überschaubaren Talent, auch Fuß- und Volleyball gespielt. Und so schön es auch ist, in meinem Sport für seine Leistung im Wettkampf ganz allein verantwortlich zu sein, ist das gemeinsame Gewinnen, Verlieren und Trainieren in einer Mannschaft schon eine Sache, die mir ein wenig gefehlt hat.
rotationhockey.de: Was möchtest Du gerne umsetzen bzw. weiter vorantreiben? Was ist Dein Ziel mit dem Club?
Persönlich ist es mein Ziel, dass die Trainer im Spiel so spielen lassen können, wie sie gern möchten, d.h. die konditionellen Fähigkeiten möglichst nicht der entscheidende Faktor sind, ob ein z.B. System gespielt werden kann. Mindestens genauso wichtig ist mir auch die Gesundheit „meiner“ Jungs und Mädels. Während Andre im Erwachsenenbereich viel Zeit investiert, Fehlhaltungen durch hockeytypische, einseitige Belastungen zu beheben, will ich diese im Jugendbereich gar nicht erst entstehen lassen. Dadurch bringt Hockey dann neben dem Spaß auch den Ausgleich zum Alltag und ein verletzungsfreies Training stellt einen langfristigen Leistungsaufbau sicher. Und der wiederum macht ein weiteres meiner Ziele wahrscheinlicher: noch ein paar Aufstiegsfahrten zu erleben.