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Rotation Prenzlauer Berg

Der Hockeyclub im Herzen Berlins

Hockey – Geschichte zum Anfassen (Teil 2: RPB Traditionslinien)

Veröffentlicht von Frank Haustein | Abgelegt unter News

Hockey – Geschichte zum Anfassen (Teil 2) 

Im kommenden Jahr wird unsere Hockeyabteilung 60 Jahre alt. Unmittelbar nach unserem Hockeysommerfest in der Ella-Kay hatte ich bereits angekündigt, aus diesem Anlass immer mal wieder einen Blick auf unsere Hockeygeschichte zu wagen. Dabei werde ich u. a. auf unsere 2004 veröffentlichte Hockeychronik zurückgreifen – so auch nachstehend:

Die Geschichte unserer Vereinszugehörigkeit – unsere Traditionslinien 

1954 wurde unsere Hockeyabteilung gegründet und fand ihre Heimstadt zunächst bei der SG Dynamo Berlin Mitte, von 1955 bis 1965 bei der SG Dynamo „Helmut Just“, von   1965 bis 1979  bei der SG Dynamo Hohenschönhausen und seit 1979 bei der BSG Rotation Prenzlauer Berg

Diese Dynamo-Zugehörigkeit von 1954 bis 1979 1979  kam nicht von ungefähr: Die Trägerschaft solcher Vereine lag in der DDR oft bei der Volkspolizei (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Sportvereinigung_Dynamo). Da der Gründer unserer Hockeyabteilung Willi Cornelius damals (also 1954) Volkspolizist war, ergab sich diese Zugehörigkeit somit fast zwangsläufig.

Da zahlreiche Funktionäre der in den DDR-Anfangsjahren in Ostberlin gegründeten Hockeysektionen aus der kommunistisch geprägten Arbeitersportbewegung der 1920’er Jahre stammten, ist es nicht verwunderlich, dass man sich auch in unserer Hockeyabteilung den Traditionen des Arbeitersports besonders verbunden fühlte. Es ist heute nahezu in Vergessenheit geraten, dass es in den 1920’er Jahren neben den im Deutschen Hockey-Bund (DHB) organisierten Hockeyvereinen auch solche gab, die im Arbeiterturnerbund (ATB) bzw. ab 1919 im Nachfolger Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) organisiert waren, welchem 1928 allein in Berlin 33 Hockeyvereine angehörten.

Berlin war neben Leipzig eine Hockeyhochburg des Arbeitersports. Die im Arbeitersport organisierten Hockeyvereine trugen (außerhalb des DHB) ihre eigenen Rundenspiele auf regionaler Ebene und auch Meisterschaften aus. Zahlreiche Arbeitersportvereine trugen im Gedenken an den deutschen Philosophen Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) den Namen ASV Fichte. Unser langjähriger (1975 – 1993) aus Leipzig stammender Sektions- bzw. Abteilungsleiter Werner Schubert war in der Fichtesportbewegung Leipzig aktiv.

Von 1954 bis 1979 gehörten wir zu Dynamo-Vereinen, zuletzt von 1965 an zur Dynamo Berlin Hohenschönhausen. Den Funktionären der Hohenschönhausener Dynamo waren wir in den 70‘er Jahren zunehmend „ein Dorn im Auge“, da Hockey als Randsportart nicht zu ihren geförderten Sportarten (vornehmlich Judo) gehörte. Aus diesem Grunde wurden wir zunächst nur geduldet und schließlich abgeschoben.

Unsere neue Heimstatt wurde die BSG (Betriebssportgemeinschaft) Rotation Prenzlauer Berg. Deren Trägerbetrieb waren die in der „VOB Zentrag“ zusammengefassten Druckereien etc. der DDR (http://de.wikipedia.org/wiki/VOB_Zentrag). Von den Rotationsdruckmaschinen leitete sich demnach der sowohl der Vereinsname wie auch das Logo unserer SG ab.

Finanziert (quasi gesponsert) wurde der Sport in unserer BSG aus Geldmitteln des so genannten Kultur- und Sozialfonds der Druckerei der Zentralen Tageszeitung der SED „Neues Deutschland“. Unsere Mitgliedsbeiträge hatten daher auch nur symbolischen Charakter, für einen Erwachsenen betrug er im Jahr 1989 nur 1,30 DDR-Mark pro Monat.

Unsere BSG war im Ostberliner Bezirksfachausschuss (BFA) Hockey organisiert, der sich in der Wendezeit am 23.5.1990 kurzzeitig als Berliner Hockey-Sportverband (BHSV) konstituierte. Auf seinem Außerordentlichen Verbandstag am 3. Oktober 1990 wurde die Auflösung des BHSV zum 14.10.1990 beschlossen. Die zum damaligen Zeitpunkt dem BHSV angehörenden sechs Ostberliner Hockeyvereine (SG Rotation PB, SV Blau Gelb (vormals BSG Tiefbau Berlin), SG Berliner Werkzeugfabrik (BWF) Marzahn, SG Fernsehelektronik  (FSE), SG Narva und SG Bergmann Borsig) erklärten am 15.Oktober 1990 ihren Beitritt zum Berliner Hockey-Verband (BHV) und gehörten damit zum Deutschen Hockey-Bund (DHB). Damit war die Berliner Hockeyeinheit wieder hergestellt.

Etwas später, am 3. November 1990, fand der historische Außerordentliche Bundestag des DHB statt, auf dem die übrigen ostdeutschen Hockeyverbände mit ihren Hockeyvereinen in den DHB aufgenommen wurden.

Mit Wirkung vom 22.10.1990 wurde unsere Sportgemeinschaft im Vereinsregister als SG Rotation Prenzlauer Berg e.V. regstriert.

 

 

 

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Veröffentlicht am 1. August 2013 um 15:43 Uhr

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