Neueste Beiträge
Neueste Kommentare
- Wie unsere wU14 die Zwischenrunde der Deutschen Meisterschaft erlebt haben bei
- Lange nicht mehr gemacht – immer noch toll: mit den B-Mädchen auf einem Vorbereitungsturnier bei
- MB-Meister: Der pure Waaaaahnsinn … und fast wären wir durch die Decke gegangen!!!!! bei
- DHB Zertifikat für junges Engagement für Leo Kunert – RPB gratuliert bei
Anmeldung
Hockey – Geschichte zum Anfassen
Veröffentlicht von Frank Haustein | Abgelegt unter News
… unter diesem Motto hatte ich einen Hockeystand auf unserem Sommerfest aufgebaut. Zu sehen und anzufassen waren Hockeyschläger von 1920 (aus diesem Jahr stammt der älteste Hockeyschläger, den ich besitze) bis jetzt, Hockeybälle (u.a ein „Olympic official Ball, Rom 1960), Stabhockeytorwartschienen wie sie bis ca. 1995 genutzt wurden, div. Hockeyliteratur und vieles andere mehr. Gefreut habe ich mich, dass dieser Stand auf reges Interesse stieß. Da „mein“ Hockeysport für mich mehr ist als nur die reine physische Sportausübung, sondern auch das „Leben und Erleben einer sozialen Gemeinschaft – der oft zitierten Hockeyfamilie“ und auch das Wissen und Fühlen einer jahrhundertalten Sporttradition möchte ich unsere Homepage künftig nutzen um einen Blick auf die Hockeygeschichte und die Geschichte unserer Hockeyabteilung zu werfen.
Wer sich etwas näher mit dem Hockeysport beschäftigt wird irgendwann auf die Frage stoßen, warum im Hockey so „krumme Maße“ verwendet werden. Die Spielfeldlänge beträgt 91,40 m, der Radius des Schusskreises beträgt 14,63 m, der 7-m Punkt ist 6,40 von der Torlinie entfernt, die Breite eines Feldtores beträgt 3,66 m, das Höchstgewicht eines Hockeyschlägers beträgt 737 g , ein Hockeyschläger darf an keiner Stelle breiter sein als 5,1 cm, die gebräuchlichen Hockeyschlägerlängen liegen zwischen 68,5 und 106,68 cm usw. usw. Woher nur kommen diese krummen Maße? Das hat damit zu tun, dass England das Mutterland des modernen Hockeys ist und dort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das moderne Hockeyregelwerk entwickelt wurde. Dem lagen dann die in England gebräuchlichen Maße zugrunde, nämlich Yard als Längenmaß (1 Yard = 0,9144m) oder Zoll (englische Bezeichnung Inches (1 Zoll bzw.Inch = 2,54 cm) , Unzen als Gewichtsmaß ( 1Unze = 28,3495231g). Jetzt werden aus den krummen Maßen ganz schnell gerade Maße; nämlich: Spielfeldlänge: 100 Yard, Schusskreisradius: 16 Yard, 6,-40 m Punkt = 7 Yard Punkt, Breite des Feldtores: 4 Yard, zulässige Höchstgewicht eines Hockeyschlägers: 26 Unzen, max. zulässige Breite eines Hockeyschlägers: 2 Zoll/ Inch, gebräuchliche Hockeyschlägerlängen zwischen 27 und 42 Inch. Ich selber habe in aller Regel mit einem Hockeschläger gespielt, der 36 Inch lang war und 22 Unzen Gewicht hatte. Interessant dabei ist, dass man sich dabei so ganz nebenbei mit der Geschichte von Maßeinheiten beschäftigen kann.
Viele Fragen galten bei unserem Sommerfest der Entwicklung der Hockeyschläger und dabei insbesondere der Entwicklung von der langen Kufe alter Hockeyschläger zur jetzigen kurzen J oder U-förmig gekrümmten Keule. Das hat maßgeblich mit der Materialentwicklung zu tun, weg vom Holzschläger hin zum jetzt gebräuchlichen Kunststoffschläger. Durch die Verwendung vibrationsdämmender Kunststoffe war es möglich von den früheren „elastisch biegsamen“ Hockeyschlägern zu harten Hockeyschlägern zu kommen, die trotz ihrer Härte beim Schlagen nicht mehr schmerzhaft in den Händen vibrieren. Vor allem durch diese Schlägerhärte werden heute wesentlich höhere Ballgeschwindigkeiten erreicht (im internationalen Spitzensport werden Ballgeschwindigkeiten bis zu knapp 150 km/h erreicht, beim Schlenzen immerhin noch bis zu 120 km/h) . Zu „meiner Zeit“ also in den 1960-er/ 70-er Jahren, betrug die Ballgeschwindigkeit so um die 80km/h.
Das wiederum bewirkt natürlich, dass die Torwartausrüstung entsprechend weiterentwickelt werden musste. Die von mir ausgestellten Stabtorwartschienen aus Leder wurden bis ca. 1995 verwandt. Seitdem werden die bekannten heute gebräuchlichen Schaumstoffschienen und -Kicker verwandt. Bei den Kindern rief es natürlich Erstaunen hervor, wenn ich berichtete, dass die Torwärter früher ohne Brustschutz und ohne Torwarthelm spielten. Das ist heute unvorstellbar.
… übrigens: Ich nutze die Gelegenheit zu folgendem Angebot. Da in den Schulen nach meiner Kenntnis gelegentlich Projektarbeiten anzufertigen sind, würde ich mich für Konsultationen bereit stellen, wenn solche Projektarbeiten zum Thema Hockey geschrieben werden. Wäre das nicht etwas? Euer Hobby ist Hockey und in der Schule schreibt ihr eine Schularbeit zum Thema Hockey. Ich bin gespannt, ob es Rückfragen an mich geben wird.
Zurück