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Veröffentlicht von Tina Hähn | Abgelegt unter Schlenzelberger
Die Schlenzelberger beim 2. Eternal Hockey Turnier des HC Butterfly in Rom auf dem Podest
Im Dezember letzten Jahres waren wir Schlenzelberger ja erstmals in Hockey-Rom und fanden es dufte. Da sprach nix gegen die Wiederholung unserer ganz privaten Italienreise und dieses Mal waren wir sogar im rotationigen Rudel angereist. Das Turnier der gastgebenden Römer war gewachsen und damit auch das Teilnehmerfeld. So gab es in der Ausgabe Numero Due jetzt eine Konkurrenz für Elternhockey (auf Halbfeld) und eine für „Master“ (sprich: Alte Herren … natürlich von holder Weiblichkeit unterstützt). Wir kamen also in den Genuss, auch mal unsere Rotationer Alten Hasen … pardon, Herren beim Hockeln (und anderen Dingen) zu beobachten und anzufeuern.
Was soll ich sagen – es war wieder ein fantastisches Wochenende, wenn auch nicht alles geklappt hat. Wettertechnisch waren die Götter nicht so ganz mit uns: fehlende Celsius-Grade wurden immer wieder durch Wind und Regentropfen „ausgeglichen“. Besonders abseits vom Spielfeld wurde seeehr viel gelaufen und irgendwie war auch das Geld im Nu ausgegeben (von der Odyssee meiner Sporttasche auf dem Rückflug fang ich gar nicht erst an). Aber was tut man nicht für ein paar Tage „La dolce Vita“ und ein Wiedersehen mit netten Freunden (sogar der Papst war da ). Kurz: sportlich liefs ganz gut, gefetzt hat´s allemal und es gab genügend Highlights, um diesen Bericht (mal wieder) klar aus dem Genre Kurzgeschichte herausfallen zu lassen. Machts euch bequem!
Für mich gings Freitagmorgen mit dem Flug nach Rom los, in einem stark hockeylastigen (also eher fidelen) Flieger. Neben unseren Alten Herren fanden sich noch die Teams von TiBEX und Spandau an Bord (und ich hab schon kurz nach dem Abheben den schönen Begriff „unterhopft“ gelernt, danke Brommel!). Mit den Öffis ging es zum Hotel. Wir hatten recht lange gerätselt, welche Tickets man braucht, für unsere drei Torwarttaschen noch Karten nachgekauft und unter der Leitung von Piet auch den richtigen Bus erwischt. Der war aber ohne uns schon gut gefüllt, mit uns dann proppenvoll (schlicht kein Platz zum Kartenlochen). Im Hotel haben wir dann ungewollt den Rezeptionisten an den Rand des Wahnsinns getrieben (als ob deutsche Namen nicht schon schlimm genug wären, tauchen diese Teutonen obendrein immer in großen Gruppen auf – Dio mio!).
Gegen Mittag traf man sich zum Stadtbummel und klapperte die Sehenswürdigkeiten der Altstadt ab (da schien die Sonne noch – ich hatte mich für Sonnenbrille und gegen Regenjacke entschieden … sollte sich später als grob fahrlässig herausstellen). Kolosseum und Triumphbogen, Engelsburg und Vatikan, Trevi-Brunnen und Pantheon … natürlich schwimmt man da voll im Touri-Strom, aber ich war letztes Jahr nicht dazu gekommen und einmal kann man sich ruhig von derartig bedeutenden Steinen beeindrucken lassen.
Nebenbei haben wir gelernt, dass die römische Fußgängerampel bei Grün 20 Sekunden runterzählt (spätestens danach ist man auf eigene Gefahr unterwegs), Bier in der Innenstadt mitunter bei 6 Euronen noch mittelpreisig ist, dass es kurz vorm Vatikan ein Gebäude gibt, in dem Brasilianer und Argentinier scheinbar friedlich koexistieren, was es mit der „katholisch-römischen Vier“ und dem Sonnenobelisken auf dem Petersplatz auf sich hat und noch soooo vieles mehr.
Der geplante Abendspaziergang durch die beleuchtete Altstadt wurde durch den einsetzenden Regen leider zu einem feuchten Dauerlauf, das Essen im Lokal war übers Jahr teurer geworden (wofür sich unsere Hockeygastgeber mehrmals entschuldigt haben). Spät, aber satt und voller Eindrücke fielen wir in unsere Betten.
Frühstück unter Gleichgesinnten (ich schätze mal, das Hotel war zu 80% mit Hockeyspielern belegt), den Fußweg zum Platz gewandert und schon erinnerte man sich wieder an diese megasteile Treppe mit ca. 45° Gefälle, die Vorfreude auf den Rückweg stieg (sie hieß übrigens „Clivo XY“ und ich hatte schon gemutmaßt, hier das italienische Wort für Kliff gefunden zu haben … heißt aber tatsächlich „nur“ Hügel!). Dann gings endlich los mit dem Hockey und für uns gleich mit einem Lieblingsgegner – den Jungs und Mädels von TiBEX. Das waren immer gute und enge Partien, so auch dieses Mal. Torszenen hüben wie drüben, vielleicht eine leichte Schlenzelberger Überlegenheit, aber insgesamt viel Kampf um den Ball. Die Toren fielen dann jeweils im Penalty. Wir konnten durch Philipp vorlegen, danach einen Penalty gegen halten, aber der zweite kurz vor Abpfiff war drin. Schiedliches Remis. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch keiner, dass es für beide Teams die einzige nicht gewonnene Partie des Wochenendes bleiben sollte.
Im zweiten Spiel ging es dann richtig hoch her – die Gastgeber standen uns gegenüber. Wir hatten zunächst mehr von der Partie und Jens netzte zur 1:0 Führung ein (schönes Tick-Tack, direkt vollendet am linken Pfosten). Sven konnte per Penalty noch das 2:0 drauflegen. Dann fiel irgendwie der Anschlusstreffer und es wurde aufregend. Wir kassierten einen Siebenmeter (weiß nicht mehr genau wofür), den konnte ich mit der rechten Schiene grad noch abfangen. Und dann wurde es noch turbulenter – der römische Stürmer sprintete auf einen Pass in die Spitze zu, icke dito beim Versuch zu klären. Daraufhin fiel der „Fußgänger“ im Purzelbaum hin (obwohl es nach meinem Empfinden keine Berührung gab) und es gab erneut Siebenmeter – kurz vor dem Abpfiff. Rotationer Fans direkt hinter meinem Kasten haben den Kollegen schon im Fallen lächeln sehen (den Schlawiner ). Na jedenfalls schaute der Schütze so auffällig in meine rechte Ecke, dass ich fest mit einem Schuss nach Links rechnete – ich sollte recht behalten, hielt das Ding und wir bejubelten gemeinsam unseren knappen Sieg.
Dann gab es noch ein Wiedersehen mit den Belgiern von Braxgata, die im letzten Jahr schon mit von der Partie waren. Jetzt hatten wir uns scheinbar warm gespielt, die Buden sammelten sich. Jens konnte einen Hattrick einstreichen (ein Tor sogar mit Tunnelung des Verteidigers), Natalie traf prämierig für uns, Sven verfeinerte seine Penalty-Künste und Philipp lupfte das 6:0 über den Torwart hinweg in die Maschen. Die Sonne war nach ein-zwei Schauern auch wieder da, alles schön (gefroren haben wir dann erst wieder beim Spiel der Alten Herren).
Abends taten mir nachdem ich das ganze warme Wasser unserer Etage „verbadet“ hatte immer noch die Sohlen weh als wir uns vorm Hotel trafen. Von dort sollten uns Busse zum Abendbrot bringen, aber nach einem Unfall in einer Seitengasse (ein gelber Ferrari war irgendwie an bzw. in die Mülltonen „geraten“ ) wartete der nächste kleine Marsch auf uns, gefolgt vom italienischen Versuch der „Lenkung von Menschenmassen in geschlossenen Räumen“. Die Frage war: sind alle Teams auch wirklich vollzählig anwesend – auf Anhieb nicht so leicht zu ermitteln, da wir natürlich nicht mannschaftlich geschlossen immer in genau einen der drei Busse eingestiegen waren (von Cheforganisator Daniele waren mehrere dieser bösen italienischen Worte mit vorne c und hinten o zu hören), aber am Ende sind doch alle angekommen. Wir waren erst skeptisch: ein paar Kilometer vor der Stadt befand sich praktisch auf der Wiese eine Partyhalle mit wenig Stühlen und noch weniger Tischen. Rings um die Tanzfläche war Essen aufgebaut, das war durchaus lecker. Dazu gabs allerlei Getränke und nachdem die Meute gesättigt war, schmiss eine vierköpfige Coverband mit zumeist rockigem Repertoire die Unterhaltung. Die Stimmung war bis 1 Uhr nachts bombastisch, wir haben uns auf der Tanzfläche ganz sicher mehr bewegt als tagsüber beim Hockeyspielen! Leider war dann doch recht bündig Schluss und wir brummten unterschiedlichst fidel mit dem Halb-Zwei-Bus wieder heim.
Am Sonntag stand für uns noch das letzte Gruppenspiel auf dem Plan gegen Sardinero Santander. Zwar nicht zu Null, aber doch klar konnten wir am Vortag anknüpfen. Philipp eröffnete die Saison mit einem Direktschuss, Jens hatte auch noch nicht genug und Natalie wurde zur Wiederholungstäterin. Der spanische Ehrentreffer fiel im Penalty, meine ich.
Damit hatten wir genauso viele Punkte wie TiBEX, die hatten aber insgesamt mehr Tore geschossen und zogen so ins Finale ein (das sie gewannen). Wir spielten gegen das Team der Peelers (auch Bekannte aus dem Vorjahr, aus Bristol kommend) um den dritten Platz. Die Begegnung fühlte sich eigentlich gar nicht so knapp an, wir sahen einen Ticken produktiver aus. Richtig sicher konnten wir uns aber bis zum Ende nicht sein. Philipp machte wieder den Anfang und Jens tanzte den Goalie im 1 vs. 1 aus. Nach einem Pass an den Pfosten konnte sich auch Adelheid auf die Torschützenliste eintragen, aber irgendwie davor, danach oder dazwischen fingen wir uns noch ein paar Penalties. Der erste war drin, weil ich zu früh unten war, beim zweiten war ich zu spät dran. Den dritten aber konnte ich abgreifen und Guido machte mit einem schönen Tor aus spitzestem Winkel den dritten Platz endgültig sicher.
Abgerundet wurde der Tag durch tolle Spiele der „Masters“, bei denen unsere Rotationer Recken auch mit Platz Drei vom Platz gingen. Uns hat´s jedenfalls wieder mächtig Spaß gemacht, vor allem auch das Mitspielen in anderen Teams (eines der Gewürze in der wohlschmeckenden Suppe des Elternhockey) und die große Gastfreundlichkeit von Marco, Daniele, Katrin und Manu und all den anderen. Dass wir uns nochmal die Füße wund gelaufen sind auf der Suche nach einer guten Pizzeria vor dem Rückflug (wir haben eine gefunden und dabei noch die Piazza del Popolo „mitgenommen“) geht wohl auf unsere Kappe. Für die Flugverspätung mach ich einfach nochmal die Wettergötter verantwortlich … jedenfalls waren am Montagmorgen zwar spät (oder eben früh), aber sicher alle wieder im Berliner Alltagstrott gelandet. Nur wenige Tage später beeindruckten uns unsere italienischen Freunde noch einmal, denn wer bekommt denn schon nach so einem Wochenende auch noch gut 700 schicke Fotos davon zur Verfügung gestellt?! Grazie di cuore, ragazzi!
Absolut italophil: Adelheid, Inga (samt jugendlichem Anhang), Nathalie, Uta, Fabi, Guido (samt besserer Hälfte), Jens (unangefochtene Torschützenkönigin), Matze, Piet, Philipp, Svenni & icke
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