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Rotation Prenzlauer Berg

Der Hockeyclub im Herzen Berlins

Hockey-Route 54 – Teil XXI: Es geschah 1979 vor 40 Jahren – Aus Dynamo wurde Rotation

Veröffentlicht von Frank Haustein | Abgelegt unter Hockey-Route 54 · Unsere Clubgeschichte

Am 1.September 1979 –vor 40 Jahren- wurden wir Hockeyspieler Rotationer.

40 Jahre Hockey bei Rotation Prenzlauer Berg ist für mich willkommener Anlass für einen Blick in unsere Vereinsgeschichte.

1954 gründete unser erster Sektionsleiter Willi Cornelius eine Sektion Hockey (heute heißt das Abteilung Hockey) zunächst bei der SG Dynamo Berlin Mitte. 1965 wechselte unsere Sektion dann zur SG Dynamo Hohenschönhausen. Dieser  Dynamo- Sportgemeinschaft gehörten wir von 1965 bis 1979 an,  Sportgemeinschaften (SG`s) oder auch Betriebssportgemeinschaften (BSG`s) wurden in der DDR durch s. g. Trägereinrichtungen unterstützt (heute würde man gesponsert sagen).  „Trägereinrichtung“ von Dynamo Sportgemeinschaften waren die „Sicherheitsorgane“ der DDR (Volkspolizei, MfS, Zollverwaltung) (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Sportvereinigung_Dynamo ).  Da unsere Sektion Hockey zu Dynamo gehörte, hatten wir den Vorteil, Hockeyspieler aus der DDR, die ihren Grundwehrdienst in Berlin oder im Berliner Umland absolvierten für das Hockeytraining und für Hockeyspiele freistellen zu lassen. So spielten in den 1970-er Jahren zahlreiche DDR-Nationalspieler in unserer Herrenmannschaft. Zu ihnen gehörte Hartmut Mühlhaus (Optima Erfurt) Jürgen Weinig (Motor Niesky), Klaus Kobert (Traktor Osternienburg), Lutz Nordmann (EZ Leipzig) (Lutz Nordmann ist heute übrigens Direktor der Trainerakademie des DOSB in Köln) (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Lutz_Nordmann ). Zu nennen sind hier auch die B-Kader der DDR-Nationalmannschaft Hans-Joachim Freudenreich (Freude) von Lok Schwerin  und Reinhard Gentsch (Lok Magdeburg) und weitere leistungsstarke Spieler wie Olaf Hanß (Optima Erfurt) , „Fips“ Meißner (Lok Magdeburg), Ralf Schmunz (Jena) und Hasselbeck (Chemie Leuna).

1975 unsere Herrenmannschaft mit Dynamo Logo

Aus leistungssportlichen Gesichtspunkten heraus hatten wir damals ein starkes Interesse bei Dynamo zu bleiben. Dieses Interesse kollidierte mit der DDR-Sportpolitik. Hockey gehörte aufgrund des s. g. Leistungssportbeschlusses des DTSB der DDR von 1969 zu den nicht geförderten Sportarten und für Dynamo Hohenschönhausen waren wir daher eine nur geduldete Sportart. (Anmerkung: Mit diesem Beschluss wurden für den DDR-Hockeysport u.a. die finanziellen Mittel gekürzt, Investitionen in hockeyspezifisches Equipment (Stichwort Kunstrasen, Hockeyschläger) gestrichen, Trainerstellen gekürzt, und Hockey wurde in der DDR von der Teilnahme an internationalen Meisterschaften (Olympia, WM, EM)  ausgeschlossen.)  Als Spätfolge des genannten Leistungssportbeschlusses von 1969 wurden wir Hockeysportler per Beschluss der Zentralen Leitung  der SV Dynamo mit Wirkung vom 1.9.1979 aus unserem damaligen Sportverein, der SG Dynamo Hohenschönhausen ausgegliedert. Die so frei werdenden finanziellen und materiellen Mittel konnten so auf die   s. g. Trainingszentren von Dynamo  konzentriert werden. Trainingszentren gab es bei der SG Dynamo Hohenschönhausen u. a. für die Sportarten Eisschnelllauf, Schwimmen  und Ringen. Diese Trainingszentren hatten den Leistungssportauftrag Nachwuchssportler für die Kinder- und Jugendsportschulen (KJS) auszubilden. Gemessen wurde die SG Dynamo Hohenschönhausen alleine daran, wie dieser Auftrag erfüllt wurde. So wurde z. B. 1975 berichtet, dass die SG Dynamo Hohenschönhausen 50 Kinder an die KJS delegierte. Hockey passte da nicht ins Bild. Diese Ausgliederung hatte damals für uns den Nachteil, dass es keine Möglichkeit mehr gab, leistungsstarke Hockeysportler, die ihren Grundwehrdienst in Berlin oder im Berliner Umland leisteten, bei uns spielen zu lassen. Das war im übrigen auch für den DDR-Hockeysportverband nachteilig, weil es so für die Nationalspieler der DDR während ihres Grundwehrdienstes keine Freistellungsmöglichkeiten mehr gab.

Den Abschied von Dynamo Hohenschönhausen „versüßte“ man uns damals. Wir bekamen 1979 die einmalige Gelegenheit mit Dynamo Alma Ata aus der UdSSR (Kasachstan) eine absolute europäische Spitzenmannschaft zu unserem alljährlich Anfang Mai ausgetragenem Traditionsturnier (dem DSF-Pokalturnier) einzuladen. (Ich berichtete Ende April d..J. hier in der Homepage (Hockey-Route 54 Teil XX) darüber. Die Kosten für den Aufenthalt von Dynamo Ama-Ata bei uns wurden durch die SV Dynamo getragen.

Die Übernahme unserer Sektion Hockey durch die BSG Rotation PB erfolgte dann auf einer Festveranstaltung am 7.9.1979. Trägereinrichtung (vereinfacht im heutigen Sprachgebrauch: Sponsor) unserer BSG Rotation PB waren die in der VOB Zentrag zusammengefassten Druckereien der DDR, namentlich die Druckerei der Zeitung „Neues Deutschland“. Von den Rotationsdruckmaschinen leitete sich sowohl der Vereinsname wie auch das Logo der BSG Rotation ab.

Unsere Tradition: 40 Jahre Rolle, rolle!

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Veröffentlicht am 1. September 2019 um 9:04 Uhr

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