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Rotation Prenzlauer Berg

Der Hockeyclub im Herzen Berlins

Gegen den Trend geschlenzelt, Teil 2: Schon mal am zweiten Advent Feldhockey in der ewigen Stadt gespielt?

Veröffentlicht von Tina Hähn | Abgelegt unter Schlenzelberger

Die Schlenzelberger zieht es in den Süden zum 1. Eternal International Tournament des Hockey Club Butterfly Roma

Der Deutsche fährt ja immer wieder gern nach Bella Italia (schon der Olle Goethe …), weil´s einfach sooo viele gute Gründe dafür gibt: lecker Essen, Sehenswürdigkeiten zu Hauf, la dolce Vita, die tolle Sprache und und und. Warum also nicht all das mit unserem geliebten Hockey aufpeppen und den alemannischen Winter (auch wenn er sich als miesepetriger Herbst tarnt) gegen den italienischen tauschen (wir reden hier über mediterran kuschelige 15 Grad, Sonne inklusive)?! Gesagt, getan und so machten sich neun Schlenzelberger und eine Hamburgerin am ersten Dezemberwochenende auf in die ewige Stadt. Der römische Hockeyclub Butterfly hatte zur ersten Ausgabe seines Hockeyturnieres geladen und war uns drei Tage lang ein spitzenmäßiger Gastgeber. Grazie a tutti!!!

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Los ging es für die meisten bereits am Freitag mit einem abendlichen Spaziergang an diversen, malerisch angestrahlten Hinguckern der Stadt vorbei. Krönender Abschluss: das Kolosseum. Mit Turniergästen aus Belgien, England, Italien und uns fielen danach gut 50 fußlahme und hungrige Hockeycracks in die nächste Pizzeria ein und schlugen sich dort die Bäuche voll. Kurz: das Wochenende begann schon mal blendend.
Die Spiele selbst fanden dann auf dem Gelände eines Olympiastützpunktes statt, dem Centro di Preparazione Olimpica “Giulio Onesti” all’Acqua Acetosa (klingt das allein nicht schon fantastisch?). Mir sind in den zwei Tagen am Platz neben Fußballern noch Fünfkämpfer, Gewichtheber, Rennradler und haufenweise Rugbyspieler (von kleinen Steppkes bis hin zu den schweren Jungs) begegnet. Am Sonntag haben wir uns denn auch als Zaungäste ein paar Minuten von einem Rugby-Punktspiel gegönnt. So dicht kommt man sonst nicht ohne Weiteres an die Action auf dem Rasen heran, jedenfalls nicht ohne blaue Flecken oder Schlimmeres davon zu tragen.
Am reich gedeckten Buffet vorbei (meine Highlights: eine Art Quiche aus gebratenen Spaghetti, die kleinen gefüllten „Croissants“ von Davide und die süßen noch beblätterten Mandarinen) führte der Weg zur Tribüne. Dort war – ganz wie man es in Italien erwartet – ein jugendlicher Tifoso anzutreffen mit beeindruckend großer Klubfahne. Er war tatsächlich fast das gesamte Turnier über da, das nenne ich Hingabe!

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Das freundliche Miteinander und die internationale Atmosphäre standen eindeutig im Mittelpunkt (sehr angenehm), zur Begrüßung gab es immer ein gemischtes Teamfoto der sportlichen Gegner und Teams mit Personalmangel wie wir (es wurde schließlich auf Großfeld gespielt) hatten absolut keine Mühe, gut aufgelegte Gastspieler zu finden.
Den Auftakt machte unsere Partie gegen die Gastgeber Butterfly Mami Papi. Eine Herausforderung (und zusätzlicher sportlicher Reiz) für uns: hier gab es keine Siebenmeter oder Ecken, sondern nur Penalties mit 8 Sekunden Zeitlimit. Wir mussten bald nach unserem zeitweisen 0:1 Rückstand feststellen, dass diese acht Sekunden verteufelt schnell vorbei gehen. Unser italienisches Defensiv-As Luca aber nutzte einen späteren Penalty für uns noch zum versöhnlichen 1:1 Ausgleich. Perfektes Ergebnis, würd ich sagen.
Gegen die weiteren Gegner des Tages, die Peelers aus Bristol und das Team Forever Young (ein weiteres italienisches Team) hatten wir dann spielerisch wenig Chancen und kassierten eine Handvoll Tore, ohne selbst einzunetzen. Trotzdem hat es Spaß gemacht. Man kann sich ja auch bei einer Niederlage über kleine persönliche Highlights freuen (Goalies bspw. grinsen innerlich von einem Ohr zum anderen, wenn sie einen Stürmer im Penalty stoppen können ;) ) oder die Kabinettstückchen des Gegners bewundern (beim Penalty aus dem Lauf heraus den Keeper zu überlupfen – das kann auch nicht jeder).

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Die steile Treppe zum Hotel bewältigt (ich rede hier von gefühlt 45° Steigung, Danke nochmal fürs Tasche Tragen, Fabi!), schnell ausgehfein gemacht und dann gings auch schon zur gemeinsamen Hockeyfete in die Klubgaststätte. Wer schon mal in Italien Abendbrot gegessen hat, der weiß: unter zwei Stunden und drei Gängen kommt man hier nicht weg und eigentlich will das auch gar keiner. Im Anschluss vergnügten wir uns noch prächtig beim Tanzen oder wahlweise auch Tischtennis und Kickern unter freiem Himmel (beides gar nicht so einfach, wenn man bereits 5-6-viele Gläser Vino rosso genossen hat). Irgendwann spät nach Mitternacht hat uns dann ein Taxi sicher wieder ins Hotel gebracht.

Das sonntägliche Frühstück habe ich persönlich verdrängt (wer konnte ahnen, dass es in Italien auch wirklich unterirdischen Kaffee gibt), aber zurück am Hockeyplatz lockte wieder das Butterfly-Buffet und in der Sports-Bar auf dem Gelände gab es exzellenten Cappuccino. Auch sportlich lief es für uns grandios. Gegen die belgische Mannschaft Braxgata gelang ein 3:0, bei dem unsere einheimischen Gastspieler Katrin (ursprünglich aus Deutschland) und Manuel die Treffer erzielten. Besonders das 1:0 durch Katrin (ein Stecher nach schönem Kombinationsspiel übers gesamte Feld) war echt sehenswert. Wenig später spielten wir noch einmal gegen Butterfly Mami Papi und wieder trennten wir uns schiedlich friedlich, diesmal torlos. In der Endabrechnung sprang damit für uns Platz 5 heraus. Die Römer hatten sich nicht lumpen lassen und so bekam tatsächlich jedes Team einen Pokal (alle Achtung!), wobei in unserem Pott schon Platz genug ist für ein kleines Jubelbierchen.

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Durch und durch happy trennten wir uns von Katrin, Marco, Davide, Luca und all den anderen netten Römern und ließen den Abend in einer Pizzeria zünftig ausklingen. Am Montag flogen wir dann in mehreren Gruppen wieder zurück nach Berlin, nur um dort in den gefühlt bisher einzigen wirklichen Wintertag zu schliddern. Alles in allem eine absolut gelungene Geschichte und ganz sicher nicht das letzte Mal, dass wir mit den Römern die Kellen gekreuzt haben. Ci vediamo, amici!!

Das machen wir doch gerne nochmal: Anett, Inga, Jane, Mara, Marion, Nicole (Spontis, HH), Tina, Uta, Fabian & der „Chef“

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Veröffentlicht am 23. Dezember 2016 um 18:05 Uhr


Eine Antwort zu “Gegen den Trend geschlenzelt, Teil 2: Schon mal am zweiten Advent Feldhockey in der ewigen Stadt gespielt?”

  1. Heike Deutschmann schrieb am 25. Dezember 2016 um 11:33 Uhr:

    Vielen Dank, Tina, für deine schönen Berichte.
    Immer wortvirtuos geschrieben und interessant und amüsant zu lesen.
    Frohe Weihnachten!