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ODM der MB in Jena: Vergessene Füchse, orange-blaue Robben und ein rotationiger Vizemeister!
Veröffentlicht von Tina Hähn | Abgelegt unter Mädchen B, News
Als wäre die Saison unserer Mädchen B in der Liga nicht schon famos genug gewesen, am letzten Wochenende kam noch ein fantastisches Kapitel dazu. Sozusagen als Zugabe durften unsere Mädels zur Ostdeutschen Meisterschaft nach Jena reisen und dort mit Vertretern aus Brandenburg, Meck/Pomm, Sachsen und Thüringen die Klingen kreuzen. Bei sommerlichen Verhältnissen war man verdammt dicht an der Sensation dran, kommt als Vize-Meister aber mit stolz geschwellter Brust wieder nach Hause … und ein waaaahnsinnig tolles Wochenende mit rotationigster Stimmung war es sowieso!
Der Einstieg ins ODM-Abenteuer war eher so lala, mir persönlich fiel die samstägliche Bettflucht gegen halb Fünf jedenfalls nicht gerade leicht. Aber ein gutes Frühstück und literweise Mate wirken da mitunter Wunder. Etwa drei Stunden Zugfahrt, zahlreiche Zöpfe, einen extrem kurzen Ausflug ins Paradies (Jenaer wissen Bescheid ?) und knapp zwei Kilometer Fußweg später waren wir am Ort des Geschehens. Erstes Highlight für unsere Mädels hier waren die sehnsüchtig erwarteten und wirklich schick geratenen ODM-Shirts (Fabi und Photoshop sind inzwischen richtig dicke Kumpels!).
Unsere Jugendschiedsrichterin Hannah (nach extrem kurzfristiger Anfrage sofort auf unseren ODM-Zug aufgesprungen – danke nochmal dafür!) stürzte sich sogleich ins Geschehen, unsere Rotationistas machten sich warm. So richtig wach waren wir in der ersten Partie gegen die Erfurter Mädchen aber wohl noch nicht. Zwar spielte die Musik fast nur in der gegnerischen Hälfte und Karlotta im Tor hatte nix zu tun. Aber wir vergaben zahlreiche Torchancen und unsere Pässe waren auch eher von der zaghaften Sorte. Am Ende standen dennoch zwei Tore zu Buche (ich denke, Theda, Alma und/oder Marla hatten da ihre Kellen im Spiel) und alle waren sich der Luft nach oben bewusst.
Im Duell der Landeshauptstädterinnen sah unser Spiel knapp zwei Stunden später gegen die Schwerinerinnen etwas besser aus … aber eben nur etwas. Wieder blieb unsere Keeperin (diesmal stand Finja zwischen den Pfosten) ohne Ballkontakt, wieder fehlte der Biss und die Genauigkeit im Schusskreis und wieder gelangen zwei Buden (und ich hab mir nicht aufgeschrieben, wer das eingelocht hat).
Gegen das Team aus Falkensee musste eine weitere Steigerung her, das hatten die anderen Gruppenspiele gezeigt. Vielleicht war es eine Frage des laaangfristigen Aufwachens, der leckeren Waffeln vor Ort oder der schwindenden Nervosität auf überregionaler Bühne – dieses letzte Spiel des Tages wurde jedenfalls unsere bestes. Yuni und Henni sorgten hinten für Ordnung, Marta bestimmte das Geschehen im Mittelfeld und vorne setzten wir mit hohem Tempo den Falkenseer Schusskreis in Brand. Theda wurde zur Wiederholungstäterin und so ging die Geschichte abermals 2:0 für Rolle rolle aus. Damit war der Gruppensieg gesichert und wir würden erst im Finale auf den Turnierfavoriten vom Charlottenburger SC treffen können. Das erste Etappenziel war also erreicht.
Nachdem nochmal das Büffet geplündert und das gesamte Gepäck per Taxi in Richtung Hotel verfrachtet worden war (diese Idee von Jana wurde mit riesiger Begeisterung quittiert), schlenderten wir zu unserem Quartier. So komplett befreit von Rucksäcken und Taschen, in herbstlich-milder Nachmittagssonne und mit Fabis toller Kamera in der Hinterhand brauchten wir für die nicht mal zwei Kilometer dann doch eeeetwas länger (1500 Bilder an einem Tag … unsere leichteste Kür!). Pizza bestellt, Beamer in Stellung gebracht und einen Film an die Wand geworfen – so kann man einen Abend auch ganz geschmeidig ausklingen lassen.
Nach dem wirklich guten Frühstück am Sonntag (und grade sonntags ist das ein wichtiger Punkt, findet ihr nicht?!) wiederholten wir unseren Spaziergang zum Platz (diesmal mit Gepäck), begrüßten Rosi als Verstärkung und bereiteten uns auf das Halbfinale gegen den Großbeerener HC vor. Es wurde eine, sagen wir mal psychologisch herausfordernde Partie, denn das GHC-Trainergespann war doch etwas verbissener und stärker auf den Gegner fixiert als es gerade bei einem Kinder-Turnier gut sein kann. Bemerkenswert war jedoch, dass sich die Mädels auf dem Platz davon kaum beindrucken ließen. Trotz des knappen Ergebnisses (Marla lochte nach einem Klasse Pass in die Spitze von Theda zum 1:0 ein und Yuni setzte einen Siebenmeter mit Wumm an den linken Pfosten) ging der Finaleinzug völlig in Ordnung, denn wieder war unser Goalie beschäftigungslos geblieben.
Es kam also zum von uns als optimale ODM-Ausbeute angestrebten Berliner Finale Rotation gegen Charlottenburg. Die Mädels vom SCC hatten ihre Spiele bis dahin deutlich torreicher gestalten können (das Semifinale gegen Falkensee allerdings auch mit einem 2:0 beendet) und uns in der Berliner Endrunde doch klar geschlagen. Allerdings mussten sie mit dem Handicap leben, dass ihre beste Spielerin über Nacht krank geworden war und sogar früher abreisen musste (Gute Besserung nochmal an dieser Stelle!).
In einer durchgehend fairen Partie hatte SCC den besseren Start, unsere Defensive bügelte ein-zwei brenzlige Situationen aus und dann wogte das Geschehen ausgeglichen hin und her, spielte sich aber vorrangig zwischen den Schusskreisen ab. Nach der Hälfte der Spielzeit wechselten wir unseren Keeper (das hatten wir vorher so ausgemacht, damit Finja und Karlotta tatsächlich die gleiche Spielzeit bekommen). Das ist ja immer ein kleines Risiko und dieses Mal ging es schief. Mit dem ersten ernsthaften SCCer Angriff nach dem Wechsel rutschte der Ball unterm Kicker durch ins Tor (ist ärgerlich, passiert aber jedem Goalie früher oder später … weiß ich aus eigener Erfahrung). Blöd gelaufen, aber unsere Mädels spielten mutig weiter nach vorne und erhöhten den Druck – mit Erfolg. Eine kurze Ecke wurde im Nachfassen von Theda hart aufs Tor gespielt, Rosi hielt noch die Kelle in den Schuss (möglicherweise war auch noch eine Charlottenburgerin dran) und eine unhaltbare Bogenlampe segelte zum umjubelten Ausgleich ins Netz.
Dabei blieb es und so kam, was in solchen Turnieren kommen muss: der/die/das Penalty-Shootout.
Das ist natürlich Nervenzerren pur für alle Beteiligten und da kann alles Mögliche passieren. Aus diesem Anspannungs-Nebulosum ist bei mir Folgendes hängen geblieben: alle Spielerinnen haben versucht, die Keeper zu umspielen, Karlotta hat mindestens zwei Mal für uns gehalten, Rosi und Henni waren für Rotation erfolgreich, nach der dritten Runde haben wir noch geführt, in der vierten fiel der Ausgleich und mit der fünften und letzten Runde war das bessere Ende beim SCC. Mein persönliches Highlight aber war wie sofort mit dem Abpfiff wirklich alle Spielerinnen stante pede zu Karlotta gestürzt sind und sich umarmt haben – ein echtes Team eben und ein tolles Bild für zwei Trainer, die in diesem Moment nicht stolzer auf ihre Truppe hätten sein können!!! Ich denke, unsere Mädels wissen ganz genau, dass hier keine Niederlage zu beweinen war, sondern eine tolle Saison zu ihr spannendes Finale gefunden hatte. Auf dem Weg in die Kabine wurde bereits wieder gelacht.
Bliebe noch zu erwähnen, dass der plötzlich doch arg optimistisch erscheinende Zeitrahmen (áka Zugfahrplan) uns zur Abreise noch vor der offiziellen Siegerehrung zwang (das ist auch der Grund, warum unser Maskottchen, Rotfuchs Yappi in dem Trubel zurück blieb … die SCCer waren so lieb ihm eine Mitfahrgelegenheit nach Berlin zu geben ;). Außerdem konnten wir unseren „Robben-Flashmob“ auf dem Hockeyplatz nicht noch einmal wie geplant wiederholen (das haben wir in kleinerem Rahmen in der Regionalbahn nachgeholt).
Alles in allem aber war dieses ganze Wochenende ein durch und durch fetziges Hockeyerlebnis und wir sind echt gespannt, was uns mit dieser Truppe in der kommenden Hallensaison erwartet. Bis dahin ein zünftiges Rolle rolle Rotatiooooooooon euch allen!
Unsere coole Truppe: Alma, Ava, Ella, Finja, Henni, Ida, Karlotta, Lotti, Luna, Marla, Marta, Nele, Rosi, Theda, Yuni sowie Schiri Hannah und Edelfan Lisa
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