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Rotation Prenzlauer Berg

Der Hockeyclub im Herzen Berlins

Die Halle ´18/´19 aus Sicht der Rotationer Damen: Langeweile geht definitiv anders!!!

Veröffentlicht von Tina Hähn | Abgelegt unter 1. Damen, 2. Damen, 3. Damen

Die Hallensaison ist wieder einmal unter Dach und Fach und nach dem letzten Sonntag sind wir Rotationer endgültig als die Dramolett-Meister der Stadt etabliert. Was war denn das für eine Bilanz?! Oberligaaufstieg der Zwoten, Klassenerhalt der Ersten praktisch mit dem letzten Poäng und danach toppen unsere Ersten Herren wirklich alles mit ihrem Aufstieg in die 2. Bundesliga – hat mal jemand ´nen Defibrillator zur Hand?!

Die Herren habe sicher (wenn sie erst mal wieder zu sich gekommen sind) ihre eigenen Geschichte zu erzählen. An dieser Stelle soll (eher lang als kurz :hoppla: ) die Saison der Damen Revue passieren.

Fangen wir mal chronologisch genau verkehrt rum an, mit unserer Dritten. Diese bunte Truppe aus Wenig- und Vielhocklerinnen, Jugend und Erfahrung hat eine wirklich gute Wintersaison hinter sich und beendet die 2. Verbandsliga mit Platz 6 im Mittelfeld. Ich konnte leider nicht so oft bei den Spielen vorbei schauen, kann mich aber noch sehr gut an den ersten Dreier (ein sauspannendes 4:2 gegen die Zwote vom BSC) erinnern. Das war Emotion pur und da waren die Teilzeitcoaches Isa und ich auch super stolz auf unsere Truppe. Tja und am vergangenen Rotations-Wahnsinns-Sonntag kam noch ein sehr bemerkenswertes 4:5 (nach 0:3 zur HZ!) gegen das junge Team der Reinickendorfer Füchsinnen dazu, die immerhin Tabellenführer der Gruppe A sind und nun um den Aufstieg spielen. Läuft also bei der Dritten und die Stimmung ist wie immer Bombe. :banane:

Dann hätten wir da noch unsere Zweiten Damen … die sind tatsächlich eine Phänomen für sich. Unter Coach Tim sind sie jetzt in vier ½ Spielzeiten (Halle und Feld) zum dritten Mal aufgestiegen und können die dabei eingesteckten Niederlagen immer noch an einer Hand abzählen. Da tut es uns jetzt schon leid, dass unser aller „Lieblingsstatistiker“ im nächsten Winter nicht mehr an der Bande der Damen stehen wird. Aber keine Sorge, er wird nicht komplett aus Rotationistan verschwinden. Und bevor es soweit ist, werden noch haufenweise Punkte auf dem Feld gesammelt und dann ist eine mordsmäßige Fete fällig.
Auch dieses Saison lief es geradezu faaaantastisch: man hatte bis zum letzten Spieltag gerade mal zwei Punkte liegen lassen und stand damit bereits als sportlicher Verbandsligameister fest. Die Mädels schielten nun also hoffnungsvoll hinüber zur Ersten, denn nur deren Nichtabstieg konnte den Weg in die Oberliga jetzt noch versperren. Damit hatten Trainer und Spielerinnen zu Saisonbeginn nicht wirklich gerechnet (ich hatte es allerdings gehofft und gleichzeitig gefürchtet … irgendwie hab ich den ganzen Winter eigentlich für zwei Teams gespielt, s.u.), denn die Teamzusammensetzung war durch alle Damenmannschaften hindurch … sagen wir mal „spannend“. Am Ende sind unsere Zwoten nach der Niederlage im allerletzten Spiel zwar nicht ungeschlagen, aber als eines der defensivstärksten Teams in der Liga nun Meister & Aufsteiger in Personalunion und das mit einer Klasse Mischung aus Erfahrung und Jugend. Zudem sind sie unter all unseren Damenteams weiter das treffsicherste mit mehr als 4 Toren pro Spiel, gefolgt von unseren Dritten mit 3 Toren und unseren „Dramaköniginnen“ aus der Regionalliga, die knapp 2.6 Tore pro Spiel erzielt haben.

Womit wir bei den Ersten Rotationer Damen angekommen wären. Als Aufsteiger in die Regionalliga gab es für die Saison eigentlich nur ein Ziel: die Klasse zu halten. Aus einer Reihe von Gründen waren einige feste Größen der Feldmannschaft in der Halle nicht mit von der Partie, man musste also ein Stück weit neu zusammen finden und in der höheren Liga klar kommen. In einer Saison mit „Aufs und Abs“ kam es dann am vergangenen Sonntag zum ultimativen Nervenkitzel Namens „Abstiegskampf“. Nicht nur mussten wir mindesten einen Punkt aus der Partie gegen den Tabellendritten BSC holen, im Parallelspiel durften die Eisenbahnerinnen aus Dresden auch keine Punkte bei Steglitz ergattern. Andernfalls würde der sofortige Weg zurück in die Oberliga für uns folgen und die Zweiten Damen könnten sich von ihrer Meistersaison nix kaufen. Mehr Druck geht eigentlich nicht.
Zu unserem Glück fand dieses wegweisende Spiel vor rotationigster Fankulisse in der Woelckpromenade statt, wo sich die blau-orangene Wand schonmal für den Showdown in der Herrenregionalliga warm singen durfte. Im „Vorprogramm“ bekamen unsere Tifosi zwar alles andere als ein Torfestival zu sehen, dafür aber eine absolut faire Partie mit hohem Tempo und vielen Torszenen … Nägel kauen pur.
Wir begannen kontrolliert und hatten vielleicht etwas mehr vom Spiel, vor des Gegners Tor tat sich aber wieder unser altes Problem auf – die Chancenverwertung. Obwohl die BSCer Kiste wie vernagelt zu sein schien, war es irgendwie aber anders als in den vorherigen Spielen. Unsere bärenstarke Defensive fischte enorm viele Bälle weg, bevor die Gegnerinnen den Abzug betätigen konnten und was dann doch aufs Tor kam, wurde entschärft. Wir rannten also nicht, wie sonst so oft einem frühen Rückstand hinterher. Diesmal hatten wir auch das sonst oft vermisste Glück, denn als ich einmal vielleicht etwas zu forsch in eine anrennende Stürmerin sliden wollte, setzte die zum Lupfer an … traf aber nur das Gestänge unseres Tores. Auf der anderen Seite wurde aus allen Lagen gefeuert, Yori setzte im Nachschuss einen Ball genau an den Helm der gut aufgelegten BSC-Keeperin (Goalies grinsen innerlich immer, wenn ein Tor so verhindert wird :zunge: ). Zur Halbzeit stand auf beiden Seiten die Null und niemand von uns wollte wirklich wissen, was zeitgleich in Steglitz ablief.
Volle Konzentration für die zweite Halbzeit, die Fans machten weiter einen Klasse Job und wir spielten weiter um Kopf und Kragen. Etwa neun Minuten vor dem Hammerschlag setzten wir dann alles auf eine Karte, ich ging raus und Mara zog das gelbe Leibchen an. „Hop oder top“ war jetzt angesagt. Zuschauen von der Seite ist für uns Goalies immer eine Tortur, aber was für einen bombastischen Unterschied macht es doch, wenn man so auf Sieg spielt, anstatt hinterher zu laufen! Und keine zwei Minuten später fiel uns allen der gesamte Prenzlauer Berg vom Herzen als Karla von links die Kugel über die Schulter der BSC-Torsteherin hinweg ins die Maschen zirkeln konnte. Die Halle bebte, Mara flitzte vom Platz und ich konnte wieder meinem eigentlichen Job nachgehen: die Bude zu vernageln. Und das hat an diesem Sonntag supercallifragilistiexpialigetisch gut geklappt. Zum Schlusspfiff stand ein Shut-out zu Buche (absolutes Teamwork vom Goalie und allen unseren starken Verteidigern) und der knappste aller Siege. Nach der ersten Jubelrunde standen wir dann noch ein paar Ewigkeiten bange wartend am Spielfeldrand und verfolgten den Liveticker des Parallelspiels in Steglitz. Auch dort war es mordsspannend, irgendwer meinte sogar auch in dieser Partie wurden Keeper zeitweise durch „Fußgänger“ ersetzt und die Sache stand lange auf der Kippe. Am Ende war mit dem 4:4 der Abstieg des ESV Dresden besiegelt, wir sind weiter Regionalligist und die Zwote kann im nächsten Winter die Oberliga unsicher machen. Es durfte endlich ausgelassen gehüpft werden!

… und weil´s so schön war, hier nochmal Franks Snippet vom Sonntag:
2019-03-03 Damen RL-Klasse gehalten RPB-BSC 1-0

Summa summarum haben wir also unser Saisonziel (die Sache mit Platz 5 und mehr Toren für als gegen) zwar verfehlt und viel Lehrgeld gezahlt, im Laufe der Saison allerdings auch riesige Schritte nach vorn gemacht … ob es nun unbedingt dieses Herzschlagfinale sein musste, darüber kann man streiten. Aber schon Bulat Okudschawa wusste: je schwerer der Kampf, desto süßer der Sieg!

So … und nun raus mit euch allen an die frische Luft!

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Veröffentlicht am 8. März 2019 um 12:32 Uhr


Eine Antwort zu “Die Halle ´18/´19 aus Sicht der Rotationer Damen: Langeweile geht definitiv anders!!!”

  1. Heike Deutschmann schrieb am 8. März 2019 um 23:31 Uhr:

    Vielen Dank für den Bericht, liebe Tina. Sowohl einen Herzschrittmacher als auch einen implantierbaren Defi habe ich zuhause in der Schublade. Packe ich dir ab sofort gerne in dein geräumiges Täschchen.