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Rotationer B-Mädels erobern Köln im erweiterten Berliner Hockeyrudel
Veröffentlicht von Tina Hähn | Abgelegt unter News
Rotation steuert im Städtewettkampf Köln-Berlin fleißig Punkte zum 48:18-Sieg bei
In unserem schönen Hockeyuniversum gibt es ja nicht nur Trainingslager und Punktspiele, sondern auch haufenweise mehr oder weniger traditionsreiche Turniere. Eines davon ist der Städtewettkampf zwischen B-Knaben aus Köln und Berlin. Seit nunmehr fünf Jahren spielen vier Domstädter Teams und vier Hauptstadtklubs immer im jährlichen Wechsel mal in Berlin und mal in Köln für ihre Stadt um die Hockeyehre. Dieses Jahr waren in einem parallelen Turnier erstmals auch die Mädels dabei und so traten Teams von Rotation, den Zehlendorfer Wespen, TC Blau-Weiß und TuS Lichterfelde gegen vier Vertreter aus dem Raum Köln an. Der „Hockeyfarbtopf“ liest sich: Schwarz-Weiß Köln, Blau-Weiß Köln, Rot-Weiß Bergisch Gladbach und Marienburger SC (die ihre Gelb-Schwarzen Farben nicht im Namen haben).
Für rund 50 Berliner Hockeymädels begann der Feiertag (wahlweise als Himmelfahrt, Vatertag oder einfach nur freier Tag beliebt im Land) mit der üblichen Zugfahrt zu Frühstückszeiten. Unsere Rotationistas immer mittendrin. Und weil so eine Reise mit dem Doppelten an Kindern gleich doppelt so fidel wird (wenn man nicht grade in der Ruhezone gebucht hat ), stiegen auch noch die Jungs mit zu. Bei einer Fahrt von etwa vier Stunden war also reichlich Zeit für Kontakte über die Vereinsgrenzen hinweg (natürlich auch bei den Trainern) – ein wichtiger und wie ich finde sehr angenehmer Nebeneffekt dieses Hockeyturnieres.
Nach der Ankunft und dem kurzen Spaziergang durch den schönen Klettenberg-Park zum Gelände des gastgebenden Klubs Blau-Weiß Köln wurden erst einmal die bereitgestellten Mannschaftszelte bezogen und die Gastgeberkinder begrüßt. Denn auch das ist eine tolle Angewohnheit bei Kinderturnieren: heimische Familien nehmen zu ihren eigenen auch noch zwei Gästekinder bei sich auf. So sah man denn auch das ganze Wochenende vor und nach den Spielen Kinder aller Klubs bunt gemischt auf dem Spielplatz, am Buffet (Pommes und Crêpes waren die Renner) und bei den Zelten, völlig unabhängig vom Ausgang der Spiele. So soll es sein!
Im Modus Jeder aus Berlin gegen Jeden aus Köln fanden an den ersten beiden Tagen für alle Teams vier Partien über die volle Distanz statt. Unsere Mädels blieben dabei vier Mal siegreich, kassierten nur ein Gegentor und vor allem unsere Innenverteidigung machte den ein oder anderen Kölner Trainer neidisch. Neben Yuni als Schrecken aller Rechtsstürmerinnen werfe ich hier mal lose einige Highlights aus Rotationer Sicht in die Runde: Doppelpack von Lisa im ersten Spiel (krachende Aggi vom linken Schusskreisrand, dann schönes Solo von Yuni mit knackiger Vorlage geschickt an der Keeperin vorbeigemogelt), klasse eingelochter halbhoher Schlag von Ella und später gegen den Lauf der Torfrau eingeschobener Treffer durch Ava in Spiel Zwo (beide wurden im Turnier zu Wiederholungstäterinnen), diverse sehenswerte 3D-Dribblings von Marta (die einfach überall zu finden war), unhaltbarer Schlenzer von Henni im vierten Spiel … nur um mal ein paar Schlaglichter zu werfen.
Am Freitagmorgen wurde das Hockeyprogramm für die Mädels ein wenig aufgelockert durch eine Einführung in die Kunst des Lacrosse (der Dank dafür gilt den langen Jungs der Lacrosse-Abteilung von Schwarz-Weiß Köln). Bei herrlichstem Sonnenschein war auch der ein oder andere Trainer mit dem „Netz am langen Stiel“ zu beobachten – alle hatten sichtlich ihren Spaß.
Den Abschluss machte dann eine Hockey-Experiment: alle Berliner Teams wurden untereinander gemischt und spielten am Samstag zwei verkürzte Partien gegen ebenso durcheinander gewürfelte Kölner Mannschaften. Ich kann euch sagen, das ist tatsächlich Teambuilding im Schnelldurchlauf auf und auch neben dem Platz. Ich hätte es nicht unbedingt mit in die Wertung genommen (erwartungsgemäß gab es das ein oder andere Remis), aber es hat echt Laune gemacht (schon die Mannschaftseinteilung unter den Berliner Coaches war ein echtes Erlebnis ).
Obwohl dann das Endresultat deutlich zu Gunsten der Hauptstadt ausfiel (im Parallelturnier der Jungs war es genau anders herum), boten auch die Kölnerinnen vor allem technisch schönes Hockey und besonders gegen Blau-Weiß Köln mussten wir uns beispielsweise mächtig strecken. Da wird echt gute Arbeit geleistet und ich vermute, die Revanche im nächsten Jahr in Berlin (deren lose Organisation bereits auf der Rückfahrt im Zug begonnen hat) wird eine engere Angelegenheit werden.
Nachdem dann das Buffet noch ein letztes Mal geplündert wurde und die Siegerehrung absolviert war (Gruppenfoto inklusive) war es Zeit für den Abschied von allzeit herzlichen Kölner Gastgebern (die Messlatte liegt in dieser Hinsicht jetzt schon sehr weit oben für uns Hauptstädter).
Wir hatten den Rückweg zum Bahnhof zeitlich recht großzügig geplant, die Deutsche Bahn sorgte dafür, dass es noch ein wenig entspannter wurde (der Zug kam mit 10 Minuten Verspätung). Dann aber wurde es allerdings noch einmal unfreiwillig sportlich. Gesucht wurden die Waggons 31 und 33, allein gefunden wurden sie nicht. Alle Wagen trugen irgendwelche (digitalen) 20 Nummern. Den Schaffner gefragt, ob wir richtig stehen, der schickte uns dann ans andere Zugende (sollte sich später als Fehlentscheidung entpuppen). Es musste also gesprintet werden, denn ewig steht ja so ein verspäteter Zug auch nicht auf dem Gleis. Kaum waren wir angefahren (und schon ein paar Meter mit „Kind und Kegel“ durch die Abteile gewandert), da materialisierte sich die Erkenntnis, wir würden mit diesem Ende des Zuges schlussendlich in Basel landen (laut TV-Bildschirm gar in Mannheim). Kurz: das computergesteuerte Bordinfo-System hatte sich ein Auszeit genommen. Nach fachmännischer „Reparatur“ (ihr wisst schon: „Have You tried turning it off and on again?!“) stimmte dann wieder alles.
Die Wanderung zum richtigen Abteil war uns allerdings nicht nur von haufenweise Mitreisenden versperrt, auf halber Strecke befand sich eben auch diese undurchdringliche Lok. Also sammelten wir unsere Truppen, in Wuppertal wurde dann geschlossen wieder ausgestiegen, noch ein letztes Mal den Bahnsteig entlang gesprintet (wir in die eine, diverse Fahrgäste in die andere Richtung) und dann waren wir (etwa eine Stunde nach Einstieg) endlich da, wo wir laut Ticket auch hingehörten. Der Rest der Fahrt war dann schon fast wieder langweilig und in Berlin schlugen wir dann schon wieder nahezu pünktlich auf.
Fazit: Das war eine echt tolle Hockeyfahrt für alle Beteiligten und ich bin jetzt schon auf nächstes Jahr gespannt wie ein Flitzebogen!
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