Neueste Beiträge
Neueste Kommentare
- Wie unsere wU14 die Zwischenrunde der Deutschen Meisterschaft erlebt haben bei
- Lange nicht mehr gemacht – immer noch toll: mit den B-Mädchen auf einem Vorbereitungsturnier bei
- MB-Meister: Der pure Waaaaahnsinn … und fast wären wir durch die Decke gegangen!!!!! bei
- DHB Zertifikat für junges Engagement für Leo Kunert – RPB gratuliert bei
Anmeldung
Die Magie der „Lissek-Ecke“
Veröffentlicht von Frank Haustein | Abgelegt unter Kalenderblatt, News, Zeitreise
Der 23. Juni 1991 war für mich ein ganz besonderer Hockeytag. Deutschland gewann das Endspiel um die EM in Paris souverän mit 3:1 gegen den amtierenden Weltmeister Niederlande. Ich verfolgte dieses Finale am Fernseher und wurde Zeuge einer atemberaubenden Weltpremiere. Deutschland ging bereits in der vierten Minute mit einer „Zauberecke“ mit 1:0 in Führung. Diese vom damaligen Trainer der Nationalmannschaft Pauli Lissek ausgetüftelten „magischen Ecke“ war eine Hockeysensation. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde eine Kurze Ecke direkt auf das Tor geschlagen, in Ausnahmefällen erfolgte auch mal ein Schlenzer oder eine kurze Ablage. Pauli Lissek hatte mit seinen Spielern die Niederländische Eckenabwehr per Videoanalyse ausgelesen und eine Eckenausführung wie auf dem Schachbrett ausgetüftelt: Nach Hereingabe von Klaus Michler stoppt Kapitän Volker Fried den Ball, Hauptschütze Carsten Fischer täuscht den Schlag an, die Kugel wird aber von Fried mit der kleinen, tiefen Rückhand nach links zu Stefan Tewes befördert. Der deutet ebenfalls einen Torschuss an, führt dann tatsächlich aber nur einen ganz sanften Schiebeschlag Richtung Tormitte aus. Inzwischen war Stefan Saliger von rechts in Position gelaufen, stoppt die Tewes-Vorlage und der von links herbeigeeilte Andreas Becker schlenzt den ruhenden Ball aus knapp fünf Metern schließlich über den liegenden Torwart Leistra in die Maschen. Auf der deutschen Bank und bei ein paar wenigen Eingeweihten auf der Tribüne werden förmlich Purzelbäume vor lauter Freude darüber geschlagen, dass diese „geniale Ecke“ (Lissek) nach Wochen der geheimen Erprobung nun bei ihrer Ernstfallpremiere so perfekt funktionierte. Ein Produkt sorgfältigster Videoanalyse hat den Weg zum Endspielsieg geebnet. Für mich war diese Lissek Ecke genauso magisch wie 1968 bei den Olympischen Spielen in Mexiko die Weltpremiere des Fosbory-Flop im Hochsprung. Diese Lissek – Ecke ist heute gang und gäbe. Sie ist aber „erst“ 29 Jahre alt. Pauli – danke für diese magische Ecke! … übrigens lernte ich Pauli Lissek unmittelbar nach der Wende persönlich kennen. Meinen ersten Trainer-Lizenzlehrgang nach der „Wende“ leitete Paul Lissek.
Zurück