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Rotation Prenzlauer Berg

Der Hockeyclub im Herzen Berlins

Oh neiiiiiin, nicht schon wieder – verschenkte Punkte nach zweimaliger Führung!!!

Veröffentlicht von Tina Hähn | Abgelegt unter 1. Damen

4:5 Niederlage der Damen gegen TuSLi II

Man hört ja immer mal (wenn man sich nur in den richtigen Kreisen bewegt), was für ein schöner Sport für Zuschauer unser Hockey ist. Aber lasst euch nicht hinters Licht führen! Wenn ihr nur mit dem richtigen Team mitfiebert (ohne selbst mitzusporteln), dann kann so ein Hockeyspiel immens viele Nervenzellen (und den ein oder anderen Kunststoffhefter) das Leben kosten. Was da am Sonntag zwischen den Rotationer ersten und den Lichterfelder zweiten Damen auf dem Parkett ablief, durchlief die gesamte Emotionspalette.

So richtig schienen beide Mannschaften zunächst nicht in die dunkle Halle zu wollen und liefen sich stattdessen ausgiebig im Freien ein. Nach ein paar zünftigen Worten von Coach Daniel kam dann aber doch noch eine knackige viertelstündige Erwärmung zustande. Zum Anpfiff wurde schnell klar, dass Sandra sofort voll im Spiel war. Noch innerhalb der ersten Minute zog sie von rechts in den gegnerischen Kreis und lochte mit Schmackes zum Auftakt ein. Und es kam noch besser – nur zwei-drei Ballwechsel später schlug Sandra durch die Mitte kommend erneut zu und es stand ratzfatz 2:0.
Soviel zum Licht, es folgte schattige Ernüchterung. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison stellten wir uns selbst ein Bein und ließen die Gegnerinnen wieder ins Spiel kommen. Nach einem Freischlag auf der rechten Seite reagierte die TuSLi-Stürmerin blitzschnell, überlief unsere überraschte Verteidigung und kam unbedrängt zum Torschuss. So schaffte Lichterfelde durch eine Einzelaktion den Anschluss. Auch der wenig später erzielte Ausgleich wurde über rechts vorbereitet. Die gegnerische Außenstürmerin wurde mit tiefem Brett fast bis zur Grundlinie begleitet, dennoch fand der Pass von ihr eine völlig ungedeckte Mitspielerin am Kreisrand, die sofort hoch einnetzte. Das war alles viel zu einfach für TuSLi, Daniel nahm seine Auszeit und wir fingen sozusagen nochmal komplett von vorne an.
In der Folge konnte Steffi im Tor zweimal parieren, am anderen Ende des Spielfeldes scheiterte ein guter Konter von Sari und Sandra am Querpass vorm Tor. Die Torfrau hatte aufgepasst und spitzelte die Kugel mit der Kelle weg. Kurz darauf wurde ein mögliches Tor von uns regelwidrig verhindert (schade, schade!) und der fällige 7er landete in der Pranke des Goalies. Es kam, was so oft kommt nach liegengelassenen Torchancen. Ein schneller Konter wurde von uns im Rückwärtsgang gestoppt: hoppelnder Ball, Ecke, harter Schuss an den Pfosten, der sich von Angies Kelle direkt ins Tor verkrümelt. TuSLi führte erstmals in diesem Spiel. Wir gaben weiter Gas, vergaben noch eine goldene Möglichkeit (der Ball zappelte nur im Außennetz) und schrammten noch an einer Ecke für uns vorbei (die der Schiri in meinen Augen nach Stockschlag ruhig hätte geben können). Dann war Pause und wir hatten reichlich Redebedarf.

Die Partie wurde wieder angepfiffen und wir kletterten auf der Leistungskurve wieder dem Licht entgegen. Yori dribbelte sich in die Kreismitte und holte für uns den 3:3-Ausgleich. Wir gaben eine billige Ecke her (Nichtbeachtung des 3m-Abstandes nach gegnerischem Freischlag), aber Sari stoppte die Kugel vor der Linie. Wenig später fiel das kurioseste Tor: Yori zog fast schon auf der TuSLi-Grundlinie stehend ab und alle stellten verdutzt fest, dass der Ball irgendwie den Weg in die Maschen gefunden hatte (möglicherweise abgefälscht). Wir hatten uns also die Führung zurückerobert, und wollten natürlich weiter Druck machen. Jetzt nahm der Gegner seine Auszeit und es waren noch etwa 8 Minuten zu spielen. Tja, und dann wurde es leider wieder schattig, TuSLi kämpfte sich abermals ins Spiel zurück und wir hinderten sie nicht daran. Eine neuerliche Ecke konnten wir nach Pfostenschuss noch klären, aber damit war unser Glück aufgebraucht. Sandra musste nach mit Gelb vom Platz (wieder war uns die 3m-Regel zum Verhängnis geworden). Zwei Angriffe in Unterzahl wehrten wir ab, aber der dritte wurde dann mit einem zentralen Schlenzer genau unter die Latte abgeschlossen – wieder Ausgleich. Jetzt brannte die Platte, es ging rauf und runter und neutrale Zuschauer hatten sicherlich ihren Spaß. Ich hab dagegen bei jeder vergebenen Torgelegenheit innerlich in das virtuelle Lenkrad gebissen und Daniel ging es nicht besser. Als bei einem Angriff über links unsere rechte Stürmerin herrlich freigespielt wurde und schon zum Schuss auf ein fast leeres Tor ansetzte, nur um die Kugel dann der heranfliegenden Torfrau in die Ausrüstung zu schlenzen, kostete das meinen Hefter das Leben. Denn (logisch) kurz darauf war TuSLi wieder am Zug, durfte am Kreisrand auf die vor Steffi geparkte Stürmerin ablegen: Drehung, Schuss, Tor. Wir hätten trotz alledem sogar das Remis noch schaffen können, eine Ecke für uns kurz vor Schluss wurde aber verstoppt und verlief im sprichwörtlichen Sande.

Fazit:
Zuschauen ist definitiv nervlich anstrengender als selbst zu spielen, alle Trainer sind also irgendwo ein bisschen verrückt (und ich brauche einen stabileren Hefter). Die kleinen Dinge entscheiden solche engen Spiele und wir machen unsere Fehler momentan an den ungünstigsten Stellen des Feldes und zu den blödesten Zeitpunkten. UND wir nutzen unsere (durchaus vorhandenen) Torchancen nicht. Ergo: wir müssen im Spiel wacher sein UND bleiben. Billig hergegebene Bälle (ich sag nur 3m-Regel), Freischläge und Strafecken tun doppelt weh, wenn sie in Gegentoren enden. Der Rückwärtsgang nach Pfiffen gegen uns muss pronto UND mit Blick zum Ball erfolgen. In unserem Kreis darf der Gegner nie ungestört zum Abschluss kommen. Ein ungedeckter Stürmer mag nicht immer zu verhindern sein, zwei oder mehr sollten aber ein Unding sein. Ja und wenn wir dann noch das Rezept für „Zielwasser“ herausbekommen (oder bis es soweit ist einfach doppelt so oft auf des Gegners Kasten zimmern), laufen auch die Spiele wieder nach unseren Vorstellungen.
Wir wissen, dass wir es drauf haben, denn unsere Lichtphasen sahen wirklich gut aus. Grade das macht ja die Niederlage letztlich so ärgerlich. Also, Mädels: aufraffen, aus den Fehlern lernen, nächsten Sonntag 60 Minuten Hochleistungshockey auf die Platte bringen – so belohnen wir uns selbst zum ersten Advent. Vamos!

Knapp vorbei für: Angie, Caro, Eefje, Heide, Maike, Sandra, Sari, Yori, Tina

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Veröffentlicht am 27. November 2012 um 14:50 Uhr

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