Vor einer tollen Kulisse im Fast-Heimspiel gegen den Steglitzer TK direkt an der ehemaligen Grenze zwischen Vita- und Coca-Cola, Trabi und Käfer und der heutigen Grenze zwischen Wedding und Prenzlauer Berg sollte am vergangenen Sonntag der 3-Punkte-Vorsprung auf die tabellenzweiten Wespen verteidigt und damit der Grundstein für eine entspannte 3-Wochen-Pause vor dem letzten Gruppenspiel gelegt werden.
Doch eine mal wieder gut gefüllte Tribüne samt einiger am Morgen semi-erfolgreicher Kumpels der zweiten Herren reichte scheinbar nicht, um den 10 Jungs auf der Platte das Adrenalin von Beginn an ins Blut schießen zu lassen und sich der Relevanz dieser Partie bewusst zu werden. Anders erging es wohl dem abstiegsgefährdeten Gegner aus dem Berliner Süden. Zwar entwickelte sich die Ballbesitz-Statistik, wie so oft in dieser Hallensaison, schnell zugunsten der Rotation-Herren, doch zielstrebiges und kreatives Angriffsspiel sieht anders aus… Steglitz, an diesem Sonntag im Angriffsspiel wirklich gut aufgelegt, nutzte bei eigenem Ballbesitz die zu allem Überfluss diesmal auch in der Rotation-Verteidigung vorhandene Behäbigkeit eiskalt aus und führte bereits nach etwa 10 Minuten mit 4:0! Einige Zuschauer aus dem blau-orangenen Fanblock hätten schon fast frustriert die Halle verlassen, ehe ein Doppelschlag nochmal Grund zur Hoffnung gab. Auch der Halbzeitstand von letztlich 3:5 brachte den Optimisten unter den Rotationistas wieder Farbe ins Gesicht.
Neue Halbzeit, neues Glück? Nicht in dieser Partie! Der Anpfiff brachte direkt das sechste Gegentor mit sich. Zwar kam Rotation langsam etwas besser ins Offensivspiel und wurde dafür mit zwei Toren belohnt, doch hielt die fast perfekte Effektivität des STK weiter an und sorgte dafür, dass die Gäste lange Zeit keinen Grund zur Nervosität hatten. Erst mit dem 5:9 und einem Blick auf die Uhr, die nicht viel mehr als zehn verbleibende Minuten anzeigte, schien so etwas wie ein Ruck durch das Team vom Prenzlauer Berg zu gehen: Der allmählich ins uferlose gestiegenen Frustration wurde nicht mehr mit hängenden Schultern, sondern nunmehr mit spielerischer Aggressivität und dem Wille der vergangenen Wochen begegnet. Vor den wiedererwachten und nun lautstark unterstützenden Zuschauern konnte so doch tatsächlich nochmal auf 8:9 verkürzt werden. Noch mehr als 4 Minuten verblieben, um doch noch mit einem (extrem wichtigen) Punkt aus diesem Sch***spiel zu gehen. Alles wurde nach vorne geworfen und Arne ersetzte im Wechselspiel Torwart Pepe zugunsten einer Feld-Überzahl, doch alles vergebens. Mehr als Hektik, Stockfouls und lautstarke Proteste erbrachte die letzte Angriffswelle nicht, das Spiel war verloren…
Mit einem Tor kurz vor Schluss hätte diese Partie perfekt an die Hockeythriller des vergangenen Feldhockey-Halbjahres angeknüpft, doch am Ende gehörte sie zu den Spielen, die man am liebsten ganz, ganz schnell vergessen möchte, auch wegen ihrer Folgen in der Tabellensituation: Während bei einem Punktgewinn ein knapper Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Köpenick für die Aufstiegsspiel-Teilnahme gereicht hätte, kommt es nun zum indirekten Duell mit den punktgleichen Zehlendorfer Wespen, die lediglich ein um zwei Tore schlechteres Torverhältnis aufweisen. Aber wie es auch ausgehen wird in drei Wochen: Den zweiten Platz haben wir sicher, die Saison war damit so oder so erfolgreich und Tiefpunkte gehören dazu!
Vielen Dank an alle Zuschauer! Wir würden uns riesig freuen, wenn ihr auch bei der Torejagd gegen KHU am 17.2. dabei seid.
Es spielten: Pepe – Jonas, Micha, Basti – Nils M. – Quinne, Chris, Robin, Wuppi
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