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Rotation Prenzlauer Berg

Der Hockeyclub im Herzen Berlins

Gelobt sei die hohe Kunst des Remis … gezwungenermaßen

Veröffentlicht von Tina Hähn | Abgelegt unter Schlenzelberger

Nach Damen und Herren sind nun auch die Schlenzelberger offiziell ins neue Jahr gestartet. Unsere Freunde aus Neukölln, die Vertikutierer hatten geladen – sieben Gästeteams folgten dem netten Ruf. Auch dieses Turnier darf sich mit Fug und Recht Traditionsturnier nennen, denn es geht mittlerweise ins fünfzehnte Jahr. Respekt, Respekt!
Nach zwei kurzfristigen Krankmeldungen konnten wir in Angie und Anna Schützenhilfe aus Spandau engagieren. Danke fürs Mitschlenzeln, Mädels – es war uns ein Fest! Während zwei von uns also ungewollt fehlten, kam einer nach langer Verletzungspause zurück: wir haben unseren Hotte wieder, hurrah! Achillessehnig lange krank, läuft er jetzt wieder – dem Doc sei Dank! Der Turnierbeginn lag mit grob High Noon auch durchaus in der Komfortzone des Schlenzelbergers an sich. Einem schönen Turnier stand da nix mehr im Wege.

Los ging es mit der Partie gegen die Schaumschläger aus Göttingen. Hockeytechnische Rafinessen waren zwar noch nicht dabei, aber spannend war´s (und der Auftakt ist eh´ nicht so Unsers). Hotte hatte eine Großchance, die der schaumschlagende Goalie gekonnt entschärfte. Einige Bälle dicht neben den Kasten können noch vermeldet werden, insgesamt hatte Göttingen aber mehr davon. In den letzten beiden Spielminuten warfen wir nochmal alles an des Gegners Kreis. Am Ende aber standen beide Goalies als Sieger fest. Null zu Null heißt ja faktisch 1:0 für unsereins.
Gute zwei Stunden später waren diverse Kaffee getrunken, Salate gekostet und der leckere Kokoskuchen verschlungen (hmmmmm!). Mit den Frankfurter Mainhopper wartete erneut ein weitgereister Gast am Mittelkreis. Die Stürmer hatten Besserung gelobt und wollten jetzt auch Tore schießen (so hörte man). Zunächst schien das Spiel ähnlich zu verlaufen wie bereits bekannt. Hotte unternahm einen ernsthaften Anschlag auf den Gästepfosten (vergebens … er steht noch). Jule konnte einen Abpraller nach Hotte-Kracher fast versenken, nutzte dazu aber diesen dritten Punkt, der ja in der Halle verboten ist. Schließlich zappelte die Kugel doch noch in den Maschen. Piet hatte den Freischlag mit Bande ausgeführt und in die Mitte zu Ali gepasst, der schaute kurz nach dem Wo und Wie des Goalies und lochte sicher ein. Hinten rührten wir wieder Zement an und verteidigten das 1:0 – eine hundertprozentige Leistungssteigerung sozusagen (und teamintern immer noch Führung für die toreverhindernde Zunft).
Gegen die Herrnhäuser Cracks aus Hannover blieben wir unserem Trend treu, nach einem 2:0-Sieg zeigte die Leistungskurve weiter linear nach oben. Während ich nur einmal am Ball war, schlug Ali nochmal zu. Angie hatte den Pass gegeben. Kurz darauf setzte sich Ali endgültig an die Spitze unserer Scorer-Liste, denn er bereitete das zweite Tor vor, Sven vollstreckte. Hotte sorgte im Kreis weiter für Unruhe und setzte einen schönen Rückhandschlenzer knapp über den Kasten. „Nach Adam Riese“ hätte in unserem letzten Spiel des Tages eigentlich ein 3:0 folgen müssen. Aber Hockey war bekanntlich im 15. Jahrhundert noch unbekannter als es das heute ist und so kam es anders. Die Partie gegen die Kanalratten (keineswegs despektierlich gemeint, sie heißen wirklich so) bot kaum Betätigungsmöglichkeiten für beide Torsteher. Bei einem Konter hatten wir Glück, ansonsten straften uns die Feldspieler mit Nichtbeachtung. Kurz vor Schluß wähnte Hotte sich bereits beim langerwarteten erfolgreichen Torschuß, aber es machte laut Klack und der Pfiff nach Schlägermaterialtest ging an die Verteidigerin. Was soll´s – ich schloß den Tag mit weißer Weste ab, über unsere Chancenverwertung könnte man noch reden.

Über die Fete nur soviel: Essen lecker, Musik durchaus unterhaltsam (2 x der Eisbärensong, 3 x ACDC, kein Udo-Jürgens-Block … ja gut, Schneewalzer mit Heino – alkoholisiert nur halb so schlimm) und unserer Vier unter den letzten Gästen – alles so, wie´s sein soll.

Der Sonntag kam und mit ihm die Frage: würden wir direkt an den Samstag anknüpfen (ergo 1:0 spielen), ging´s wieder von vorne los (0:0) oder war da noch mehr drin? An dieser Stelle mein Kompliment an Mara, die trotz (hockeyfremder) Party bis zum Morgengrauen an Stelle von Angie mitschlenzelte. Mit Guido war der Herrenblock noch etwas stärker als am Vortag. Die gastgebenden Vertikutierer gingen zum Auftakt energischer ins Spiel und heizten unserer Defensive mächtig ein, glücklicherweise ohne Erfolg. Dann kamen wir so langsam ins Rollen, zumeist verfehlte aber dieser berühmt-berüchtigte letzte Pass sein Ziel. Hotte verscheuchte nochmal die Spatzen oberhalb der Torlatte, Anna traf mit Schmackes den Pfosten. Die letzten Minuten belagerten wir förmlich den Neuköllner Strafraum, die Vertikutierer lauerten auf Konter. Einer davon wurde auch tatsächlich gefährlich, aber wir hielten die Null. Soviel zur Frage von vor sieben Sätzen.
Im Spiel gegen TiB hatten die Verteidiger dann ein Einsehen mit mir (in meiner zeitweisen Unterbeschäftigung) und luden den Gegner zum Toreschießen ein (versäumten es aber, mir vorher Bescheid zu geben). Ein lockerer Querpass tief im Kreis wurde vom gegnerischen Stürmer dankend angenommen und sofort abgefeuert – dahin die makellose Defensivbilanz und hinten lagen wir auch noch. Die Antwort ließ erfreulicherweise nicht lange auf sich warten, Sven untermauerte nach einem Pass von Piet unsere Stellung als Remis-Könige.
Fehlte also nur noch ein Spiel: unseren Rausschmiß bestritten wir gegen die Buckower Krummstäbe. Das sind in der Regel unterhaltsame Partien in bester Elternhockeymanier und auch diesmal war die Stimmung auf dem Feld bestens. Zweimal wurde es brenzlig, meist spielte sich alles aber in sicherer Entfernung von meinem Kasten ab. Dann setzte Sven zum Sturm auf den Buckower Kreis an, seiner und der Schläger des Goalies fanden sich innig umschlungen, Freischlag für uns. Was macht ein Stürmer wie Sven, wenn er in Sichtweite vom Tor ist? Er schnappt sich schnellstens die Kugel und eilt seinem Ziel entgegen. Hat auch bestens geklappt (der Torwart stand noch verdutzt am Kreisrand als die Kugel im Netz zappelte), ist aber nicht so richtig elternhockey-like. Unseren Damen und Herren kann ich solche Kurzentschlosseneheit in Tornähe aber nur ans Herz legen! Wir wiederholten den Freischlag zur allgemeinen Zustimmung, leider diesmal ohne Tor. Kurzum, es kam wie es kommen musste und die Partie endete ebenfalls torlos.

Tja – mit 4:1 Toren und 11 Punkten aus 7 Spielen gehen wir nicht als Tormaschine in die Annalen ein. Aber insgesamt war´s wieder ein schönes Turnier. Ali hat sich als Scoring Leader behauptet (ein Assist mehr als Sven). Ich behaupte mal ganz frech, die Punkte wurden im gegnerischen Kreis verschenkt (einfaches selbstberieselndes Klatsch auf die Schulter an dieser Stelle) und unsere Statistiker haben einen dritten Platz kalkuliert. So wichtig ist das aber gar nicht. Offiziell gab es einfach 7 Gewinner großer Sektflaschen (plus Medaille!) und die Mainhoppers durften über den Fairplay-Pokal jubeln (über Stimmzettel von Mannschaften und Schiris gewählt – keine schlecht Idee, find ich). Ich denke, alle Anwesenden sehen sich bereits als Wiederholungstäter und treffen nächstes Jahr an gleicher Stelle wieder aufeinander. Mögen bis dahin noch viele Turniere wie dieses in familiärer Elternhockeyatmosphäre gespielt werden!

Unsere Januarschlenzler:
Angie, Anna & Cassandra aus Spandau (hat Spaß jemacht mit euch!), Jule, Mara, Ali, Hotte, Guido, Piet, Sven, Tina

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Veröffentlicht am 14. Januar 2013 um 0:01 Uhr

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