Der Bus war voll, als die Hockeyjugend an der Ella Kay in der letzten Ferienwoche gen Jena startete. Wohlgelaunt und aufgekratzt die Jugend, gespannt und wachsam Trainer und ElternbetreuerInnen. Wer würde zuerst Papier fallenlassen, Brotbüchsen schmeißen, laut Musik spielen. Doch es kam anders, bekanntlich, als man denkt. Der wohlsortierte freundliche Busfahrer (der Hinfahrt!) hatte seinen Laden im Griff. Entspannt fiel die Ladung Berliner Gören am Vereinsgelände der SSC Jena ein. Und es kam wie es kommen sollte: Es wurde gespielt, gespielt, gespielt. Die Kleinen mit den Großen, Die Kleinen gegen die Großen, die Mädchen gegen die Jungs, die Dicken gegen die Dünnen, die Schwarzhaarigen gegen die Blonden und so weiter.
Die BetreuerInnen verstanden sich prächtig, alles lief wie am Schnürchen. Und es war einiges zu bewältigen: Zelte aufbauen, Essen organisieren, Küche in Form halten, Obstberge vorbereiten, abends den Kleinen Vorlesen (Dana!), trösten, schimpfen, putzen, Socken aufsammeln. Beim Highlight, dem Discoabend fanden sich vergnügt alle zusammen und man konnte endlich alle bekannten Trainer bei der unüblichen Bewegung des Tanzes studieren. Welch Vergnügen für Eltern und Kinder!
Spielerinnen und Spieler haben viel erlebt,
zusammen, altersgemischt, mit allem, was zum Großwerden gehört. Vom Spülen des eigenen Geschirrs (das offenbar nicht selten zum ersten Mal geschah), bis zur Organisation der eigenen Übernachtung im Schlafsack (Zelt, Umkleide oder im Freien) über Essenstische abwischen (auch erstmals?) und gegenseitigem Beschnuppern des anderen Geschlechts (auf jeden Fall erstmals). Ja, man konnte sich mal richtig vereinsintern kennenlernen. Das war allemal ein schönes Erlebnis.
Besonderes Vergnügen machten kleine Ausflüge, zum Schwimmbad, an die Saale, in die Uni. Vorzüglich fühlten wir uns von den Jenaern versorgt, die uns Gelände und Unterkunft zur Verfügung stellten, die Essen und Getränke brachten. Einen großen Dank an Ulrike und das Team für die perfekte Vorbereitung des Hockeycamps.
Das ruft nach Wiederholung im nächsten Jahr.
Allen daheimbleibenden Eltern sei aus der Erfahrung mitgeteilt:
1. Mitkommen macht Freude.
2. Kinder wollen spülen lernen.
3. Kinder wollen wissen, wie ein Zelt aufgebaut wird.
4. Kinder wollen wissen, wie man seine Sachen ordnet, damit sie sie finden können.
5. Kinder wollen ohne Eltern unterwegs sein.
6. Kinder wollen ohne Handy unterwegs sein, weil es ihnen nichts nutzt, wenn sie Hilfe brauchen.
7. Kinder wollen sich um Kinder kümmern.
Auf jeden Fall: Wenn der Jenaer SSC uns wieder nimmt, dann sollten wir das Angebot freudig annehmen.
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