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Nebel, Kopfsteinpflaster, Schweiß & sogar Blut …. aber es hat sich gelohnt!

Die Damen fahren mit einem 2:1 bei Osternienburg ihren zweiten RL-Sieg ein

In einer Regionalliga-Hinrunde, die bisher viele knappe Ergebnisse lieferte (ATV schlägt da mitunter über die Stränge und läuft tortechnisch Amok), kann jede Partie entscheidend sein für die Endabrechnung im nächsten Frühjahr. Deshalb war das Spiel zwischen Rotation (Tabellenplatz 6) und Osternienburg (Vierter) sozusagen ein „6-Punkte-Spiel“. Beide Teams wollten das Ding unbedingt reißen und so den Abstand zum Tabellenkeller vergrößern. In guter Besetzung und mit Selbstvertrauen aus dem Meerane-Spiel brachen wir in den sonntäglichen Morgennebel auf nach Sachsen-Anhalt. Immer wieder nieselte es, in den Autos wurden bereits erste taktische Gespräche geführt, die Stimmung war blendend. Auf den Willkommenspflastersteinen vor den Toren Osternienburgs wurde nochmal die malerische Umgebung begutachtet – dann galten alle Gedanken dem besten Sport der Welt.

Zum Anpfiff hatte auch Petrus ein Einsehen. Er legte die Beine hoch, drehte den Wasserhahn zu und die „Heizung“ auf angenehmstes Hockeywetter. Schnell in die Partie kommen, lautete die Parole. Schließlich waren wieder etliche Zuschauer am Platz und da kann man als Gast schnell mal unter die psychologischen Räder kommen. So richtig waren wir noch nicht drin im Spiel, da gab´s die erste Ecke gegen uns, die aber ihr Ziel verfehlte. Das war so´ne Art Weckruf für uns. Rotation versuchte jetzt viel zu passen, Seitenwechsel zu spielen und die Kugel schnell nach vorne zu treiben. Ich denke, wir haben in dieser Phase mehr vom Spiel gehabt … was fehlte, waren die zwingenden Torszenen. In den Augen beider Trainer spielte sich sicher noch zu viel im Mittelfeld ab und vor dem Kasten fehlte uns die Kaltschnäuzigkeit bzw. der Biss. Da gab es zum Beispiel einen schönen Ball an den langen Pfosten der O´burgerinnen, der nur auf den stechenden Schläger einer Stürmerin wartete …. vergeblich. Dann waren es oft kleine Fouls im Kreis, die statt einer Torchance für uns den Ballbesitz für die Gastgeberinnen zur Folge hatten.
Es ist allerdings keinesfalls so, dass Osternienburg nur verteidigte. Ganz und gar nicht. Was die Mädels wirklich gut machten: sie suchten den Abschluss. So kam es dazu, dass ein hoher Ball aufs Tor unsanft an Annikas Kopf hängen blieb. Sie musste mit Platzwunde vom Feld und wir verteidigten bei der anschließenden Ecke gegen uns das Tor mit allem, was da war (damit keine Schlüsselszene daraus wird ;)). Was allerdings unsere Gastgeberinnen noch viel besser konnten: sie waren sauschnell. Sobald der Ball erobert wurde oder ein Freischlag an die Anhaltinerinnen ging, peste sofort mindestens eine Stürmerin gen Rotationskreis. So kam es ein paar Mal dazu, dass Gegnerinnen im 1 vs. 1 oder gar im 2 vs. 1 vor unserem Kasten auftauchten. Und dummerweise fiel so ähnlich auch der Auftakttreffer der O´burgerinnen. Nachdem wir den Ball nicht klären konnten (wir kombinieren da noch zu gerne statt Nägel mit wuchtigen Köpfen zu machen), zog eine Stürmerin von links in den Kreis (also „TW-Links“) und hatte zwei Optionen: quer passen oder selbst schießen. Sie entschied sich für Letzteres und ich war nicht dicht genug am kurzen Pfosten. Daraufhin schalteten wir allerdings einen Gang hoch – das 1:1 sollte noch vor der Pause her, komme was da wolle. Jetzt erspielten wir uns auch ein-zwei Ecken (konnten sie allerdings nicht nutzen) und bauten Druck auf das O´burger Tor auf. Ich hatte deutlich weniger zu tun und die Mädels am anderen Ende spielten einen Freischlag nach dem nächsten. Und dann wurde der Aufwand endlich auch belohnt als Sandra die Kugel durch die rechte Hundekurve trieb, mit Schmiss vors Tor legte und Birthe direkt einlochte. Keine drei Minuten später war Halbzeit. Puhhh!

Auf in den zweiten Abschnitt und wir glaubten fest an einen möglichen Auswärtssieg. Das Spiel kippte immer mehr zu unseren Gunsten, die abgestellte O´burger Stürmerin an unserem Kreis wurde bestens bewacht und bei den Gastgeberinnen häuften sich jetzt die Fehlpässe. In diese Phase hinein kombinierten Sandra und (wer sonst!) Birthe den Treffer zum 2:1 (ich glaube, es war ein Abstauber). Statt jetzt aber weiter das Spiel zu lenken, wurden wir nervös. Osternienburg versuchte ebenfalls leicht hektisch, aber doch zielgerichtet die Niederlage abzuwenden. Und plötzlich verstoppten wir Bälle, spielten sie direkt zum Gegner und machten uns selbst das Leben schwer. Glücklicherweise hatte irgendwer von uns Felix felicis zum Frühstück getrunken, denn ein mustergültiger Angriff der O´burgerinnen im 2 vs. 1 mit Querpass und sattem Schuss aufs leere Tor landete Zentimeter neben unserer Kiste. Da ist wahrscheinlich allen Anwesenden für einen Moment das Herz stehengeblieben. Aufgeregt ging´s weiter, aber trotz diverser unübersichtlicher Szenen im Rotationer Kreis, verpufften auch viele gegnerische Aktionen. Die Räume im Mittelfeld wurden immer größer, weil die Schwarz-Weißen unser Viertel belagerten, wir konnten aber keinen heißen Konter setzen. Kurz: es blieb beim 2:1, die Blau-Orangenen durften die Fäuste ballen und grinsen, während die Gastgeberinnen sichtlich geknickt waren.

Also: das war ein super wichtiger Sieg, hat echt Bock auf mehr gemacht (selbst Annika – mit Verband zum Glück schon im Spiel wieder dabei – hat hinterher gesagt, sie hatte ihren Spaß) und sah auch phasenweise richtig gut aus. Gegen die Leipzigerinnen am kommenden Doppelwochenende, speziell gegen ATV muss noch mehr Ballett im Gegnerkreis her (ich sag nur: Ecken, Ecken und nochmals Ecken!). Schließlich können ja auch mal andere als Birthe die Buden machen, was Mädels? Vor dem Gang in die Halle wollen schließlich noch ein paar Punkte gebunkert werden!

Auswärtspunktesammlerinnen: Angie, Annika, Birthe, Caro, Hannah, Heide, Ina, Meike, Pippa, Sandra, Sari, Tanja, Theresa, Tina

Tina Hähn

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