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Standortbestimmung in Güstrow: es gibt noch Einiges zu tun

Diesmal ein 9. Platz beim Höcker-Turnier in Güstrow für die Damen

Die Kinder und Jugendmannschaften sind ja bereits in der Hallensaison angekommen – die Erwachsenen feilen derweil noch an ihren Fähigkeiten. Sprich: sie machen Trainingsspiele, quälen sich in Vorbereitungscamps und fahren auf Turniere. Eines davon ist das traditionsreiche Höcker-Turnier des ATSV Güstrow, in diesem Jahr in seiner 56. Auflage.
Die Voraussetzungen bei uns waren so lala. Soll heißen, von Rekonvaleszenz über null bis zwei Halleneinheiten vor Güstrow war alles dabei. Wir sind also nicht mit konkreten Plänen fürs Endklassement angereist, diesmal stand die Saisonvorbereitung eindeutig im Vordergrund. Dennoch wollte der Schwung der zuletzt erfolgreich verlaufenen Feldhinrunde mit in die Halle genommen werden. So gesehen war es insgesamt ein mittelprächtiges Turnier für uns, im Folgenden mal kurz abgerissen.

Los ging die Sache mit der Partie gegen Phönix Lübeck (als Verbandsligist wohl der Underdog unserer Gruppe). Wir konnten das Spiel dominieren, aber man sah doch deutlich, dass es unsere Hallenprämiere war. Die Laufwege stimmten noch nicht so recht, vor allem aber kamen die Pässe noch zu unpräzise. Fand doch mal ein harter Pass den Weg in ein Fenster, schalteten die Spielerinnen vorne die kleine Idee zu langsam und so manche Kugel rollte unverrichteter Dinge über des Gegners Grundlinie. Nichtsdestotrotz wurden auch Buden gemacht: Birthe, Maike und Caro sorgten für den erwünschten Turnierauftakt. Kurze Auswertung, schnell nach dem Zeitpunkt des nächsten Spiels gekuckt und dann raus in den Sonnenschein vor der Halle.
Im zweiten Spiel stand mit den Lindenau-Grünauer Leipzigerinnen schon ein schwererer Gegner auf der Platte (zudem mit der ehemaligen Rotationerin Lisa in den blauen Reihen), dem wir Wochen zuvor bereits in der Feld-Oberliga begegnet sind. Auch hier hatten wir Spielvorteile, wenn auch nur leichte. Pippa und wiederum Birthe netzen für Rotation ein, am anderen Ende wurde nur der Anschlusstreffer zugelassen und so ein knappes 2:1 erkämpft.
Dann war das Duell mit Osternienburg dran, auf dem Feld ebenfalls ein Oberligist (und dort hatten wir sie auch noch schlagen können), in der Halle allerdings Bundesliga spielend. Das bedeutete nicht nur gestiegene Anforderungen, sondern auch Spiel mit 4 vs. 4 Feldspielern. Dieses Spiel kam in der Hallengewöhnungsphase eindeutig zu früh für uns. Mit 3:5 ging die Partie zwar halbwegs spannend verloren, aber das Wie der Gegentore sorgte für Sorgen bei allen Rotationerinnen (sollte es zumindest) samt Coach. Leichte Ballverluste (besonders bitter im Spielaufbau), unnötige Freischläge und Ecken gegen uns (bspw. für Schlägerfouls – da bin ich selbst auch nicht unschuldig geblieben) und fehlender Biss vor dem O´burger Kasten kosteten uns die durchaus vorhandene Chance auf einen Punkt.
Den Ausklang, nee … nennen wir´s ruhig Rausschmiss an diesem Tag bildete die Partie gegen bis dahin ungeschlagenen Zehlendorfer 88erinnen. Das sollte eine bittere Angelegenheit für uns werden. Mit 1:7 wurden wir abgefertigt und dabei war nicht in erster Linie das Ergebnis ärgerlich, sondern einmal mehr das Zustandekommen der Treffer. Fünf oder sechs Tore fielen nämlich nach ein und demselben Muster: Pass der linken Verteidigerin oder der Mittelfeldspielerin an unsere rechte Bande – und schon war unsere Verteidigung hinterspielt. Die erfahrenen Stürmerin zog im 1 vs. 1 auf meinen Kasten und tanzte mich immer wieder aus (frustraner „Tag des Murmeltieres“ für alle Beteiligten sozusagen). An eine geschlenzte Ecke kann ich mich noch erinnern, so ein Tor ist zumindest leichter für unsereins zu verkraften. Dabei ging fast unser Ehrentreffer unter. Ich weiß gar nicht mehr, wer den erzielt hat, sag aber einfach mal: war bestimmt Birthe.
Am Sonntag standen also noch ein Gruppen- und ein Platzierungsspiel an. Den sonntäglichen Auftakt machte das Match gegen die Mädels von Marienthal (Hamburg), wieder eine Regionalligamannschaft. Wenn ich ehrlich bin, an den Verlauf dieser Partie kann ich mich gar nicht mehr so recht erinnern – erfolgreiche Verdrängung einer weiteren Klatsche. (Dummerweise hat Daniel davon Videomaterial und wir werden sicher noch die ein oder andere Analyse durchstehen dürfen). Es war ein von uns zu verschlafen, zu schlampig und irgendwie einfach zu lustlos runtergerattertes Spiel. Heide und Birthe hatte am Samstag schon abreisen müssen und Roos hatte ihr angeknackstes Knie leider doch noch nicht überstanden (großes Seufz!), aber daran allein lag es nicht. Es passte einfach kaum was zusammen und nach dem Abpfiff gab es die berechtigte Standpauke von Daniel. Da hatte gesessen. Im letzten Spiel gegen Potsdam sollte das wieder gerade gebogen und die einstellige Turnierplatzierung sichergestellt werden. Auch diese Partie bot kein Hochgeschwindigkeitshockey. Mit einem ungefährdeten 7:2 konnten wir uns aber in einem Duell der Ausgepowerten (und in Gedanken noch mit den vorhergegangenen Niederlagen Hadernden) zumindest den versöhnlichen Abschluss erspielen. Zumal einige der Tore nach schönen Kombinationen fielen, sogar ein „eingesprungener“ Stecher war dabei (Sandra, richtig?).

Fazit: Wenn Daniel nicht gewusst haben sollte, was im Training noch so zu tun ist – jetzt hat er sicher eine lange Liste im Kopf. Dummerweise haben wir Roos nun doch noch nicht zurück, ansonsten sind wir verletzungsfrei geblieben.
Auf der Haben-Seite steht allerdings ein schöner Mannschaftsausflug (ich erinnere mich gerne an das gemeinschaftliche Vorglühen im Hotel – trotz der Tücken von Horoskopen und Irish Cream in der Luftröhre). Wir könne einiges aus Güstrow mitnehmen und das sollte uns auf dem Weg durch die Hallensaison helfen. Schließlich haben wir uns den Aufstieg auf unsere Zettel geschrieben. Also ab zum nächsten Training, Mädels – ab der dritten Novemberwoche wird es ernst!

Barlachstadt-FahrerInnen: Angie, Birthe, Caro, Heide, Maike, Pippa, Roos, Sandra, Sari, Theresa, Yori, Tina & Daniel

Tina Hähn

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