Nun ist also auch die Hallenregionalliga der Damen in vollem Gange. Unsere Rotationistas hätten gerne noch mehr Zeit zur Vorbereitung gehabt (und auch gebraucht), aber die Saison ist kurz und die Termine dicht gedrängelt. Am vergangenen Wochenende waren die Damen vom Bundesligaabsteiger MHC schlicht eine Kategorie besser und schickten Rotation mit 0:7 wieder heim, gegen das Team von Z88 wurde eine Partie mit viel Auf und Ab am Ende mit 6:4 gewonnen.
Knapp besetzt (und in Erwartung eines intensiven Workouts) reiste man zu den Gelb-Schwarzen MHCerinnen und wurde in der Anfangsviertelstunde mustergültig überrollt. Spielminute Eins war noch nicht verflossen, da versagte die Rotationer Raumaufteilung das erste Mal. Ein langer Ball sauste durch den löchrigen 5er Würfel, landete bei der im Kreis geparkten Stürmerin, die im Nachschuss zum 0:1 einlochen durfte. Ging also schlechtestens los für uns. Und es wurde zunächst nicht besser. Wenig später fing man sich die erste Ecke (noch neben den Kasten gesetzt), keine drei Minuten später saß Strafecke Nummer Zwo in den Maschen. Und auch das 0:3 fiel nach einer Standardsituation. Der erste Schuss wurde noch pariert, aber der Nachschuss fand sein Ziel. Beim vierten Gegentreffer war Rotation in der Rückwärtsbewegung einfach zu langsam. Nach dem vom Goalie abgewehrten ersten Torschuss war niemand da, um den Abstauber zu verhindern und so lag man nach einem Viertel der Spielzeit bereits deutlich hinten und spielte auch körperlich sichtbar am Limit.
Erst jetzt fing sich das Spiel der Orange-Blauen, die Deckungsarbeit wurde besser, die Pässe härter und der Zug zum gegnerischen Tor zwingender. So verlagerte sich das Spiel nun mehr ins Mittelfeld und auch die Gäste kamen zu ihren ersten Chancen. Gleich die erste orange-blaue Strafecke sah vielversprechend aus, wurde aber auf der Linie gehalten. Kurz darauf hatte man die goldene Chance zum Anschlusstreffer per Siebenmeter, die Kugel landete recht zentral im Panzer der MHCer Torsteherin. Zwar blieb es bei diesem 0:4 zur Pause, das Spiel aber war jetzt ausgeglichener.
Nach dem Wiederanpfiff setzte sich das Bild so fort. Die Mariendorferinnen waren allerdings insgesamt überlegen, schneller und vor allem effizienter. Sie nutzten einen neuerlichen Stellungsfehler zum 0:5 (ein Querpass zur freistehenden Spielerin vorm Kasten), legten durch schnelles Kombinationsspiel noch ein sechstes Tor nach und schlossen die Sache mit einem weiteren Eckentor zum 0:7 Endstand ab. Auf der anderen Seite vergab Rotation eine weitere kurze Ecke und den anschließenden Siebener (der allerdings besser geschossen und stark gehalten war).
Auf der Habenseite steht somit für Rotation zumindest eine deutliche Leistungssteigerung im Spielverlauf (bessere Kommunikation untereinander, präzisere Pässe, klügere Laufwege ..), sicher an die sieben verhinderte Gegentreffer durch gute Defensivarbeit und nicht nachlassender Kampf bis zum Schlusspfiff. Im Rückspiel sollte die Kiste dann hoffentlich eine engere werden.
Am Sonntag dann empfing Rotation auf drei Positionen verändert die Damen von Z88 in der schönen (aber sehr „gleitfreudigen“) Halle in Buch. Die Schwarz-Gelben legten prompt los, schon in den Anfangsminuten musste Janna im Rotationer Gehäuse zweimal eingreifen. Diesmal allerdings hielt Prenzlberg dagegen. Die Chancen der Gäste waren nicht so brandgefährlich wie tags zuvor die der MHCerinnen und man erzeugte seinerseits frühzeitig Torgefahr. Etwa fünf Minuten war die Partie alt, das nutzte Betti einen Freischlag am Zehlendorfer Schusskreis zu den Torschüssen Eins und Zwei, der dritte Versuch brachte dann den umjubelten Auftakttreffer. Roos schaltete sich immer wieder in den Angriff ein. Ihren Torschuss ließ die Z88-Keeperin nach vorne abprallen und Pippa erzielte mit einem satten Rebound das 2:0 für die Orange-Blauen. In dieser Phase waren harte (somit auch blockbare) und genaue Pässe der Schlüssel zum Erfolg. Zudem machte Sari hinten ein starkes Spiel. Zurück nach mehrwöchiger Verletzungspause (und sicher noch nicht komplett fit) war sie ein absoluter Aktivposten auf der rechten Seite.
Die Geschichte gestaltete sich zunehmend zu einer Partie mit offenem Visier auf beiden Seiten. Prenzlberg hatte zwar ein Mehr an Torszenen, der zwingende Abschluss aber fehlte. Dann eine Schlüsselszene: Rotation holt eine kurze Ecke, diese wird von Z88 abgewehrt und Mir nix Dir nix läuft der Konter. Sari und Janna haben plötzlich zwei Gegnerinnen vor sich. Während alle anderen noch zum Tatort hasten, ertönt der Eckenpfiff für die Zehlendorferinnen und mit einem Schlenzer ins rechte Ecke sind die Gäste wieder im Spiel. Und wie! Anstoß Rotation, Turnover durch die Schwarz-Gelben und „Fussel“ (ich hoffe, ich darf den Spitznamen hier verwenden) dribbelt sich energisch in unseren Kreis. Es folgt postwendend die nächste Strafecke und auch die sitzt nach halbhohem Schuss. Somit steht es 2:2 und die Gäste drücken weiter. Glücklicherweise überstehen unsere Rotationistas diese Phase ohne weitere Gegentore.
In der Auszeit sammeln sich nochmal alle und starteten den Motor neu. Betti leitet mit einem kraftvollen Antritt im Mittelfeld die erneute Prenzlberger Führung ein. Sie passt vor dem Kreis auf rechts Außen, Pippa spielt den schnellen Querpass vor das Zehlendorfer Gehäuse und Birthe schiebt zum 3:2 ein. Jetzt sind die Rotationistas wieder am Drücker und kreieren fleißig Torszenen. Auch gedanklich steht man den „Zetties“ jetzt quasi auf den Füßen. Anna kann einen Ball im Zehlendorfer Spielaufbau abfangen, zieht (verfolgt von zwei Verteidigerinnen) rechts in den Schusskreis und spielt dann den kurzen, knackigen Linkspass auf Pippa. Der Direktschuss zappelt zum 4:2 im Netz. Aber auch Z88 ist weiter voll im Spiel. Zweimal in Folge muss Heide in der Rückwärtsbewegung all ihre Athletik ausspielen, um mit tiefem Brett gute Torchancen für die Gäste zu vereiteln. Kurz vor dem Pausenpfiff gibt es nochmal Jubel im orangenen-blauen Lager. Betti kann auf der rechten Außenbahn ihre Gegenspielerin verladen, ihr satter Torschuss hat eine Ecke für Rotation zur Folge. Die Ablage auf Birthe setzt mit Kawumm den Schlusspunkt einer abwechslungsreichen ersten Spielhälfte.
Z88 fliegt aus den Startlöchern auf der Suche nach dem dritten Treffer, kurz nach Wiederanpfiff knallt ein Ball mit Karacho an unseren Pfosten. Gerade als die Partie wieder in ruhigere Gewässer zu gleiten scheint (Birthe hat eben erst eine Rückhand nur Millimeter am Tor vorbei gelegt), da schlagen die Gäste erneut zu. Ein Freischlag am eigenen Kreis wird schnell ausgespielt und rutscht durch Jannas Hosenträger zum 5:3 in unser Gehäuse. Praktisch im Gegenzug startet Betti einen ihrer vehementen Ausflüge in des Gegners Kreis, ihr Querpass kommt indes nicht ganz bei Birthe an. Es ist ein komplett anderes Spiel als vor der Pause. Zehlendorf wittert Morgenluft und hat längst noch nicht aufgesteckt. Birthe gibt weiter keinen Ball verloren und holt so eine weitere Ecke raus. Sie wird mit Hilfe des Pfostens und auf Kosten eines Siebenmeters vereitelt. Allerdings setzt sich unsere Schwäche in dieser Disziplin fort und die Gäste kommen ungeschoren davon. Schlimmer noch, Rotation ist jetzt total unsortiert, ein langer Ball bis an unseren Kreis findet die Zehlendorfer Stürmerin völlig ungedeckt. Sie peilt das lange Ecke an und es fällt der Anschlusstreffer zum 5:4. Es ist verflucht eng geworden und noch sind gut zehn Minuten zu spielen. Jetzt geht es auf dem Parkett rauf und runter. Janna vereitelt ein Solo von „Fussel“, am anderen Ende scheitert Birthe gleich zweimal an der Zehlendorfer Keeperin. Ein schöner Stecher von Anna zählt nicht wegen der 3-Punkte-Regel, die Gäste bleiben vor allem durch Konter gefährlich. Gut drei Minuten vor Ultimo nehmen die Gäste ihren Goalie vom Feld und stürmen zu sechst. Wir setzen einen Konter ans Außennetz. „Fussel“ setzt durch ihr unwiderstehliches Dribbling noch einmal unseren Torraum in Brand (Janna ist da) und in der letzten Minute gelingt über links außen dann doch das beruhigende 6:4 (Maike, Birthe – in der Aufregung hab ich´s vergessen zu notieren).
Auf diesem Sonntag müssen wir aufbauen. Eckenabwehr (inkl. Kontersicherung), Torabschluss und Siebenmeter wollen geübt werden, um ein paar Beispiele zu nennen. Mit Tabellenplatz 5 rangieren wir derzeit im Mittelfeld und können nächste Woche beim Schlusslicht Leipzig wichtige Punkte einfahren. Vamos, Ladies!
Mit: Anna, Betti, Birthe, Heide, Laura, Maike, Pippa, Roos, Sari, Janna & Tina
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