TC Blau Weiß schlägt Rotation I mit 6:1
Momentan recht mittig in der Tabelle beheimatet und zu Gast beim noch punktverlustfreien TCBW konnten unsere Damen die Sache am Sonntagabend eigentlich völlig ohne Druck angehen. Sozusagen auf neutralem Boden, in der Halle des SCC kam es zur letzten Partie des Spieltages und das vor immerhin 30-40 Hockeyfans. Die Bühne war also bereitet für eine stimmungsvolle Partie und los gings.
Unseren Mädels war sofort anzumerken, dass sie nicht nur als Kanonenfutter angereist sein wollten. Die ersten Akzente im Spiel setzte Rolle Rolle. Betti wurde nach einem schön entwickelten Angriff im Kreis angespielt, die gegnerische Torfrau kam früh raus und machte den flachen Ball zu. Kurz darauf scheiterte Mara allein vorm Kasten ebenfalls an der Keeperin. Nach gut 5 Minuten tauchte Blau-Weiß erstmals vorm Rotationer Gehäuse auf, Janna war auf dem Posten.
In einer ausgeglichenen und flotten Partie fiel das so wichtige erste Tor gut dennoch für Blau-Weiß. Ein Vorstoß über die rechte Seite in den Schusskreis sah eigentlich mäßig gefährlich aus (niemand stand wirklich frei), dennoch gelang es der TCer Flügelspielerin bei ihrem Torschuss die Lücke zu finden. Die Grunewalderinnen wollten sofort ein Tor nachlegen und trotz weiterhin recht offenem Spiels gelang das 0:2 schon sehr bald. Gleich die erste Strafecke saß: ein halbhoher Schuss schlug mit Karacho direkt neben dem Innenpfosten ein (wohl dem, der solche Eckenschützen hat). Dagegen landete unsere erste Ecke direkt in der BWer Torfrau (harter Schuss, aber einfach zu zentral). Unsere Strafecke Numero Zwo sah da schon viel besser aus. Der Ableger über Betti und Mara wurde abgewehrt zu Lasten einer weiteren Ecke: gleiche Variante, nur diesmal landete die Kugel ohne gegnerisches Zutun knapp neben dem Gehäuse. Am gegenüberliegenden Spielfeldende verbaselte Blau-Weiß zwei Torchancen freistehend. Im Gegenzug trieb Pippa den Ball über Rechts nach vorne, Rike spielte den gefährlichen Pass vors Tor, wo Mara sehr gut verteidigt wurde und nicht zum Abschluss kam.
In dieser spannenden „Rauf-Runter“-Phase (beide Teams vergaben noch eine Eckenchance) kam das 0:3 praktisch aus dem Nichts. Ein langer Pass erreichte die BW-Stürmerin am Rotationer Schusskreis, Verteidigerin und Goalie waren da und trotzdem gelang der (nicht mal sehr scharfe) Ball ins kurze Eck – Tiefschlag für Blau-Orange. Und an der Stelle zeigte sich vielleicht der größte Unterschied zwischen den Kontrahenten: Blau-Weiß konnte in dieser Phase das Heft in die Hand nehmen und war einfach zwingender im Schusskreis. Fast vom gleichen Schauplatz des letzten Treffers aus, segelte ein abermals nicht sehr harter Ball durch alle Rotationerinnen hindurch ins Netz. So ging man in die Pause, TC verdient vorne liegend, aber für meine Begriffe doch eine Spur zu hoch.
Der zweite Spielabschnitt blieb trotz des frühen 0:5 offen, wenig Verweilen im Mittelfeld, dafür viele Duelle um den Ball an den Flügeln. Mit dem nächsten Standard musste Rotation das Tor zum halben Dutzend schlucken. Die Ecke war nicht ansatzweise so souverän geschossen wie noch beim 0:2, aber aus einer verstoppten Herausgabe noch ein Tor zu zaubern, ist auch eine Tugend. Nichts destotrotz wurde von beiden Teams weiter gekämpft und dank der Ankunft unseres größten klubinternen „Tatort“-Fans machten sich die Rotationer Anhänger nun auch akustisch in der Halle bemerkbar. Vielleicht hat es ja geholfen, denn die nächste Prenzlberger Strafecke wurde von Betti zum vielumjubelten 1:6 versenkt. Leider blieb es der berühmte Ehrentreffer, denn es fielen keine weiteren Tore (obwohl Janna und ihre Defensive noch einige BW-Tore verhindern mussten).
Fazit: Der Kampf war da, das Tor war da und eine Niederlage gegen den designierten Aufsteiger in die Bundesliga ist sicher keine Schande. Mit mehr Biss vorm Tor und in der Verteidigung der Zone vor unserem Schusskreis hätte an diesem Abend allerdings auch ein 2:4 oder mehr herausspringen können (genauso gut wären da 8-9 Gegentore durchaus drin gewesen). Chancenverwertung, Eckenquote, Passgenauigkeit … wir wissen, wo unsere wunden Punkte liegen. Dennoch bin ich sicher, mit dieser kämpferischen Einstellung können wir sowohl den Potsdamerinnen als auch dem SCC das Leben schwer machen. Dran bleiben, Mädels!
PS: Andrej hat den Beginn des „Tatort“ vermutlich verpasst, es aber nicht bereut.
Im abendlichen Einsatz: Betti, Birthe, Heide, Inka, Janna, Mara, Maike, Pauline, Pippa, Rike
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