Nach einer jahrelangen Odyssee durch den Berliner Hockey-Westen ist Köhna letztes Jahr wieder zu Rotation zurückgekehrt. Nach einem zarten Start bei den 4. Herren zu Beginn der Hallensaison, kam ich schon nach kurzer Zeit nicht umhin, ihm direkt den Trainerjob anzubieten. Im März haben wir dann sein Tätigkeitsfeld auf die Knaben B ausgedehnt, wo er gerade mit Fritz einen top Trainerjob abliefert. Wir freuen uns auf die Zukunft und wer Köhna kennt, wird beim Lesen des Interviews sicherlich seine – sagen wir mal – sonore Stimme im Gehörgang haben. Viel Spaß beim Lesen.
rotationhockey.de: Du hast das Hockeyspielen bei Rotation gelernt. Erzähl uns ein wenig von Deinem Hockeywerdegang?
Meine Mutsch spielt bei Rotation seit den 80ern, wir wohnten um die Ecke und so war ich schon als Steppke auf der Ella-Kay. Mit 5 durfte ich dann bei den C-Knaben anfangen – Trainer damals übrigens Clublegende Werner Schubert. Bis 17 habe ich alle Rotationsmannschaften mit „Matze“ Vogel als Trainer durchlaufen. Weil wir ein Zwischenjahrgang waren und ich weiter in der Jugend spielen wollte, bin ich dann allerdings in den Berliner Westen zum BHC gewechselt. Mit 19 ergab sich dann die Möglichkeit, Bundesliga zu spielen – definitiv mein größter persönlicher Hockeyerfolg. Nach einem verletzungsbedingten Jahr ohne Hockey kam ich zurück zu Rotation zur Regenerierung; Bundeswehr, Studium, Arbeit und Kind drängten den Sport aber die nächste Zeit in eine Nebenrolle. Ganz raus war ich nie: Ich habe immer noch gespielt, ging zu Meisterschaften, ließ kaum eine Übertragung im Fernsehen aus. Ich wollte den Schläger aber wieder richtig in die Hand nehmen. Es lässt einen halt nicht los.
Ein bisschen Spielen sah schon wieder gut aus, dann die Fragen: Kannst Du ein paar Übungen mit uns Jungs machen? Hast Du Lust, wieder richtig einzusteigen? Mitten in der Saison kam dann von der sportlichen Leitung: Willst Du nicht das Traineramt voll übernehmen? Einfache Antwort: Ja klar. Wenn der Ball rollt, dann rollt er und keiner ist schneller als der Ball.
rotationhockey.de: Wie ist das als Ur-Gestein endlich wieder zu Hause zu sein?
Heimat. Das ist mein Bezirk, hier sind meine Freunde, hier bin ich aufgewachsen. Rotation ist fester Teil davon.
rotationhockey.de: Und der Übergang vom Spieler zum Trainer – schwer?
Nein, im Gegenteil. Es gab eigentlich keinen, da ich schon seitdem ich 14 bin trainiere, zuerst die C-Knaben, dann B-Knaben, A-Knaben, weibliche Jugend und zweite Damen. Training, Taktik, das ganze Drumherum hat mir immer Spaß gemacht und ist auch heute noch ein angenehmer Ausgleich zum Beruf. Jetzt sind es auf dem Feld die B-Knaben und die dritten Herren!
rotationhockey.de: Aber als Einstieg die vierten Herren? Ist das nicht Not und Elend?
Ja gut, äh, das war natürlich nicht leicht. Die Jungs haben die letzten zwei Jahre nur verloren. Wir haben ein paar Sachen umgestellt und hatten dann zwei drei richtige Erfolgserlebnisse. Das allein war schon geil! Als Spieler noch dazu den grandiosen Aufstieg mit den Dritten Herren, welchen wir jetzt auf dem Feld wiederholen möchten. Bämm.
rotationhockey.de: Wie siehst Du Rotation heute, was denkst Du über die Entwicklung des Vereins?
Unglaublich, was in den letzten zehn Jahren passiert ist. Die 500er Marke ist geknackt, vor allem bei den Kleinen explodiert der Verein. Das ist schon so, wie wir uns das damals vorgestellt haben. Der entscheidende nächste Schritt in meinen Augen ist, das spielerische Niveau jetzt auch an unsere Größe anzupassen und die neuen Anlagen voll ausnutzen. Was mir gerade gefällt, ist, dass Rotation wieder zu einer Generationen übergreifenden Gemeinschaft geworden ist. Einfach gesagt: Mein Ziel ist, dass Rotation auch für die nächste Generation das Zuhause wird, was der Verein für mich war und ist.
Rolle Rolle
Köhna!!!
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