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Gestrandete Schlenzler zum Zweiten: die fidelen Sieben mit nahezu weißer Weste

Der Hockeyvirus hat Nebenwirkungen, das wissen wir ja alle. Eine davon hat was mit gewissen Maßstabsverzerrungen zu tun (Uneingeweihte nennen es oft Verrücktheit … die Ahnungslosen!). So kommt es dann eben, dass sich drei Berliner müde (aber voller Vorfreude) am Samstagmorgen (ach, was sag ich, mitten in der Nacht!) auf den Weg ins gut 400 km entfernte Delmenhorst machen, um dort zusammen mit vier Timmendorfer Gestrandeten in einem Team Hockey zu spielen. Aus purer Lust am Hockey … und weil es im Vorjahr schon so toll war … weil man sich in den vergangenen Jahren dicke angefreundet hat … und weil man immerhin Titelverteidiger ist (oder zumindest war).

Sowas nehmen wir natürlich immer seeeehr ernst:

Tatort: der 13. Delmepokal (die Delmehopper hatten geladen); Tatzeit: wie gesagt sehr früh (die Straßen sind so herrlich leer am Wochenende gegen halb Sieben); dringend tatverdächtig: Moni, Ali und icke. Quasi als Trio Berlinale zogen wir los und trafen in der Halle auch sofort auf unsere Timmendorfer Komplizen Karin, Achim, Bernd und Kay – fertig war die „Glorreiche Sieben“ (ob nun Gestrandete Schlenzelberger oder Schlenzelberger Gestrandete oder Strandschlenzler … das wird wohl im nächsten Jahr noch ausgiebig diskutiert werden). Ihr wisst ja, was man über Namen sagt.

Zum Sportlichen: Den Auftakt machte für uns die Partie gegen die Schweriner Sumpfflitzer (ursprünglich gar nicht vorgesehen, aber dankenswerterweise schnell noch für ein abgesprungenes Team spontan nachgerückt). Eigentlich waren wir dominierend, aber das Runde wollte partout nicht in die Kiste – sah lange nach einem torlosen Beginn für uns aus. Dann führte Achim einen Freischlag am Kreis sehr schnell aus, bediente Karin und deren harter Schuss wurde am langen Pfosten von Bernd in die Maschen geblockt. Tolles Tor, toller Beginn und Moni war´s zufrieden.
Danach hatten wir gegen die Potsdamer Nobodies so unsere Mühe und unser Torraum brannte mehrmals ganz mächtig. Einmal rettete Bernd vor der Linie, einmal Moni und auch mir war gut warm nach dem Spiel. Praktisch mit dem Schlusspfiff musste ich nochmal ran, dann war das 0:0 amtlich.
Im dritten Spiel blieben wir unserer minimalistischen Linie treu und gewannen mit dem kleinsten aller Vorsprünge. Gegen die Hanseaten aus Bremen hatten wir uns eine sympathische Sumpfflitzerin „eingekauft“ und das sollte sich auszahlen. Moni leitete das Ganze mit einem langen Abschlag über rechts ein, Kai leitete direkt weiter und Diana lochte ebenso direkt ein. Und weil´s so schön geklappt hat, wiederholten wir die Chause gegen die Spandauer Teamgeister. Diesmal brachte Bernd (glaub ich) einen harten Pass dicht ans Tor und Diana erlief die Kugel mit Schläger am Boden. Aus vollem Lauf machte sie das erneut einzige Tor der Partie. Das hieß Gruppensieg und sonntägliches Sporteln nicht vor 11 Uhr. Die abendliche Fete konnte also kommen!

Nachdem die Meute sich ausgiebig am Büffet gestärkt hatte, wurde getanzt und das nicht zu knapp. Danach wollte um Mitternacht auch noch Achims (hier nicht weiter quantifizierter) Geburtstag begossen werden. Diverse alte und neue Hockeybekanntschaften wurden gepflegt, kurz: es war ´ne richtig schöne Sause. Und Dank unseres persönlichen Delmenhorster Taxifahrers (hat sich dieses Jahr eigentlich jemand die Nummer gemerkt, Leute?) sind auch alle „Prenzldorfer Strandschlenzler“ sicher wieder in ihrer Pension gelandet. Nach dem entspannten Aufstehen und einem ersten Plausch in der Küche (Cappuccino inklusive – den Spendern sei gedankt!) wurde in der Delmenhorster Halle erst einmal ausgiebig gefrühstückt. Was gab es da nicht alles an Leckereien: frische Brötchen, frisches Mettfleisch (mit optionalen Zwiebeln), Gemüse & Obst, Salate und Kuchen (der „kalte Hund“ – ein Gedicht!) und warme Würstchen, um nur einen Überblick zu geben (ich krieg beim Schreiben schon wieder Hunger). Und da soll man sich aufs Sport treiben konzentrieren!
Im Halbfinale standen uns die Herrenhäuser Cracks (vom DHC Hannover) gegenüber und die hatten ein paar wirklich flinke Leute in ihren Reihen. Wir hatten unsere Chancen, passten dann einmal nicht auf und liefen prompt in einen fluffigen Konter. Zackig zu Ende gespielt, zappelte der Ball wenig später zum 0:1 in unserem Netz. Es blieb spannend, aber wieder machte das solitäre Tor den Unterschied. Im kleinen Finale um Platz Drei trafen wir erneut auf die Nobodies (ihr erinnert euch: Vorrunde torloses Remis). Das Ergebnis sollte jetzt nicht mehr überraschend kommen, denn es wurde das altbekannte 1:0. Achim sorgte schon früh in der Begegnung dafür, dass es am Potsdamer Ende fiel. Mit einem Solo über das halbe Feld zog er mehrere Spieler auf sich, passte dann zu Kai und der netzte halbhoch und platziert ein.

Summa summarum: wieder ein tolles Wochenende erlebt (und bis auf dieses eine Gegentor sogar hinten sauber geblieben, dank solider Teamarbeit), wieder die vieeele körperliche Bewegung durch taktisch kluges Schlemmen egalisiert (obwohl mich der kalte Hund da eventuell ein Stück weit in die Negativen getrieben hat …) und bannig Spaß mit unglaublich vielen duften Hockeyfreunden gehabt. Und weil „Sumpfi“ Diana mit ihren zwei Buden sogar unsere „Torschützenkönigin“ geworden ist, musste sie natürlich mit aufs Teamfoto (leicht zu erkennen, sie ist die mit dem strahlendsten Lächeln). Kann das nächste Jahr kaum erwarten, Kinners!

Tina Hähn

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Tina Hähn

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