Categories: 1. Damen

RL-Damen: Eine Halbzeit zum Reinkommen in die Saison & eine zum Nägel knabbern

Rotations Aufsteigerinnen starten mit einem 2:4 gegen STK

Neue Saison, neue Liga und auf einigen Positionen auch neues Team – das erste Regionalligaspiel der Saison 2017/18 war für unsere Rotationer 1. Damen eine klassische Standortbestimmung. Mit dem Steglitzer TK traf man auf eine Mannschaft, die in der vergangenen Saison kräftig in der oberen Tabellenhälfte mitgemischt hat. Unser erstes Fazit lautet: Fitness und Kampfmoral sind top. Es fehlt aber noch an der nötigen Präzision und Abgebrühtheit, um effektive Gegner und gegebenenfalls auch die Schiris zu schlagen (rein sportlich, versteht sich!).

Nach einer intensiven Saisonvorbereitung waren alle Rotationistas heiß auf ihr erstes Spiel in der Regionalklasse. Die Euphorie erfuhr leider allzu früh einen Dämpfer, denn die Gäste kamen deutlich wacher und druckvoller aus den Startlöchern als wir. Keine zwei Minuten nach Anpfiff setzte es die erste kurze Ecke. Der Direktschuss landete in Jannas Schienen, aber die Kugel wurde nicht konsequent geklärt und so rauschte der hohe Nachschuss zum frühen 0:1 in unsere Maschen. Steglitz agierte einfach zielstrebiger und machte vor allem weniger Fehler im Abspiel. Nach einer längeren Phase ohne weitere Torraumszenen holte unsere starke „Silberländerin“ Mora die erste Strafecke fürs Heimteam heraus. Die Herausgabe misslang, der versuchte Torschuss blieb in der Verteidigung hängen. Schlimmer noch – es entwickelte sich postwendend der Konter und ein langer Ball durchs Zentrum fand die Steglitzer Sturmspitze. Janna behielt im 1 vs. 1 die Oberhand.
Unsere Damen haderten in der Folge weiter mit ungenauen oder verspäteten Pässen und fehlender Zuordnung nach Ballverlust. Die Gäste dagegen erhöhten den Druck und setzten sich im Rotationer Viertel fest. Zwei Torschüsse konnten entschärft werden, dann aber erzwangen die STKerinnen im Schusskreis gewissermaßen den sportlichen Nahkampf und wurschtelten den Ball durch alle Rotationer Füße, Schienen und Kellen hindurch zum 0:2 über die Torlinie. Fast sah es kurzzeitig so aus, als hätte uns eine weitere Strafecke gar das 0:3 beschert, aber der Direktschlag ins Netz wurde korrekterweise abgepfiffen.

Halbzeitpause und mit zwei Toren hinten – das hatte man sich anders vorgestellt. Jetzt waren also 35 Minuten beherzter Gegenwehr angesagt! Es ging gut los, die erste Torszene gehörte Rotation. Nach einem direkt weiter geleiteten Pass vors Tor wurde der Stecher am langen Pfosten um Haaresbreite verfehlt. Dann folgte ein vielversprechender Angriff über Jiske im Zentrum: eine 3 vs. 1 Überzahl bahnte sich an als Jiske mitten im Schusskreis umgerempelt wurde. Statt eines 7-Meters gab es die Strafecke (jeder Goalie hätte für diese Aktion die Geste zum Punkt geerntet, meine ich). Der Ball landete von einem Steglitzer Fuß zur Bogenlampe abgefälscht im Tor, allerdings von außerhalb geschossen. Es folgte also eine weitere Ecke. Dieses Mal kam die Hereingabe kurz auf Yori, die einen harten Diagonalpass vor des Gegners Kasten abfeuerte, wo Lena mustergültig herein rutschend das 1:2 erzielte. Ein wirklich tolles Tor! Angesichts dieser schönen Ecke schmerzte es umso mehr, dass nicht viel öfter der gegnerische Fuß im Kreis gefunden werden konnte.
Am anderen Ende des Geschehens fing sich Rolle rolle durch allzu zaghafte Abwehr ausgerechnet in dieser Druckphase das 1:3 aus kurzer Distanz (zu diesem Zeitpunkt tatsächlich ein wenig gegen den Spielverlauf). Inzwischen schienen viele Steglitzer Spielerinnen an ihre körperlichen Grenzen zu stoßen, Rotation witterte trotz des Rückstandes Morgenluft. Eine weitere Ecke für uns landete mit Schmackes knapp neben dem STK-Gehäuse (leider kein Stecher weit und breit), Ecke Nummer Fünf für Rolle rolle wurde in meinen Augen durch einen Verteidigerfuß entschärft – der Pfiff blieb aber aus. Jiske, Rotations beste Spielerin an diesem Tag, sorgte etwa 10 Minuten vor dem Ende mit dem Anschlusstreffer noch einmal für maximale Pulsfrequenzen im Jahnsportpark. Einige Beinahe-Herzinfarkte später gelang ihr um ein Haar noch der (inzwischen verdiente) Ausgleich. Es wäre ein typisches „Jiske-Tor“ gewesen: im vollen Lauf vors gegnerische Tor, die Verteidigerin umzirkelt und im Fallen abgezogen. Unglücklicherweise war die Steglitzer Torhüterin auf Zack und packte eine sehenswerte Schlägerparade aus.
Tja, und dann gab es ein, sagen wir mal „grummeliges“ Ende zu der ganzen Partie, denn die Schiris hatten einfach nicht ihren besten Tag. Steglitz spielte an der Rotationer Viertellinie clever die Zeit runter als urplötzlich der Ball wieder im Rotationer Tor lag. Ein Schiedsrichter entschied auf Tor, der andere auf lange Ecke, die Rotationer Fans hatten den Schuss von außerhalb des Kreises gesehen, die Steglitzer Spielerinnen eine Rotationer Fuß innerhalb … kurz: keiner sah mehr richtig durch. Nach kurzer Beratung untereinander einigten sich die Unparteiischen auf lange Ecke. Daraufhin kam es (völlig hockey-untypisch) zur einer Spielertraube um den Schiri (lustigerweise den, der eigentlich für die gegenüberliegenden Spielhälfte zuständig sein sollte). Nach weiteren Diskussionen wurde gefühlte 3-5 Minuten später das Tor doch gegeben. Souverän sieht anders aus, finde ich.

Wo stehen unsere Damen nun also nach dem 2:4 zum Auftakt? Wenn diese Partie sozusagen als Denkzettel verstanden wird, sieht es gar nicht sooo übel aus. Geschraubt werden muss noch an der Passgenauigkeit, dem Spiel ohne Ball (besonders der Zuordnung in der Defensive) und allgemein der Gedankenschnelligkeit. Dann noch ein paar Strafecken mehr geholt (und verwandelt) und griffiger (wie Trainer so gern sagen) im Zweikampf agiert … so wird’s auch was mit dem Verbleib in der Liga. Das Potential ist da, die Stimmung im Team passt. Allerdings wird es auch nächste Woche auswärts bei Osternienburg keine einfache Sache. Aber in der Regionalliga gibt´s ja bekanntlich keine leichten Gegner. Attacke, die Damen!

Mit: Greta, Isa, Janna, Jiske, Julchen, Karla, Laury, Lena, Maja, Mara, Mora, Pauline, Rhoode, Roos, Susi, Yori

Tina Hähn

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