Categories: Schlenzelberger

Der Sieg des Minimalismus & ein nahezu perfektes Turnier … Feuerwerk inklusive

Die Schlenzelberger vernageln am Timmendorfer Strand ihr Tor und holen sich den Pott

Der Sommer ist in vollem Gange und das heißt fürs Rotationer Eltern- und Freizeithockeyteam nur Eines: Auf an die Küste! Wie eigentlich jedes Jahr seit ich weiß schon gar nicht mehr wann führte uns der Weg an die Ostsee zum Turnier der „Gestrandeten“ (zur inzwischen 19. Ausgabe). Seit sich die Fußballer und Bogenschützen (!) letztes Jahr im Ort durchgesetzt haben und der alte Kunstrasenplatz völlig entgegen dem allgemeinen Trend einem neuen Naturrasen weichen musste, findet das Turnier auf natürlichem Grün statt. Man muss sich also erst einmal wieder herantasten an geheppte Pässe, fliegende Grassoden und die völlige Rutschfreiheit des Geläufs (traurig für uns Goalies, denn Sliden ist quasi das Salz in der Suppe des Tore-Verhinderns ?).
Das ist uns Schlenzelbergern diesmal überraschend gut gelungen und so konnten wir am Ende den Pokal einsacken … ungeschlagen … ohne ein einziges (regeluläres) Gegentor. Was wollen wir mehr?!


Los ging´s (längst auch schon eine Tradition) mit dem freitagabendlichen Grill & Schnack am Platz. Zeit genug, alte Freunde zu begrüßen, bestenfalls neue zu finden und sich über Hockeygott und die Welt zu unterhalten. Ich möchte diesen unbeschwerten Einstieg ins Turnierwochenende nicht mehr missen.
Am Samstag dann wollten wir (auch so ein Schlenzelberger „Muss“) den Tag mit Matjes-Brötchen und Kaffee einläuten. Es ist zwar (in meinen Augen) kein echter Matjes geworden, aber die Brötchen waren lecker, der Kaffee tat seine Wirkung und wir schlugen halbwegs munter am Platz auf. Unser erster Gegner hatte es gleich in sich, die Braunschweiger Löwenauslese ist ein harte Nuss. Die Partie begann vermeintlich denkbar schlecht. Ich hatte (im Glauben, es sei noch nicht angepfiffen) gerade einen Bekannten hinter meinem Kasten begrüßt, da tauchte ein „Löwe“ vorm Gehäuse auf und ich konnte den Ball nicht rechtzeitig abwehren. Zu meinem großen Glück wurde die Szene dann aber abgepfiffen (es ging weiter mit Ab-/Freischlag für uns) und von da an war auch ich wach.
In einer verdammt engen Partie mit Torszenen hüben wie drüben sorgte Hotte (ich schätze mal nach Zuspiel Svenni) für den letztendlich entscheidenden Treffer. Von links kommend wartete er geduldig die erste Reaktion des Keepers ab und netzte per Lupfer dann ein. Sicher war der Sieg jedoch noch lange nicht. Die Brauschweiger setzten unter anderem noch einen Schuss an unseren Pfosten (Moni war zur Stelle, um aufzuräumen) und kurz vor dem Abpfiff fingen wir uns noch einen Siebenmeter. Der geriet ziemlich zentral und konnte pariert werden. Puuuuhhh – das war knapp!

Gegen die Haaker aus Heimfeld wurde es ebenso spannend, obwohl wir etwas mehr vom Spiel hatten. Irgendwie schossen wir aber immer die (gut entgegenkommende) Keeperin an, statt den Ball an ihr vorbei zu zirkeln. Am Ende dieser Partie stand der Sieg für beide Goalies – ein torloses Remis.
Ziemlich ausgeglichen ging es weiter, auch die Rahlstedter Spontis hatten ihre Chancen gegen uns. Wie im Auftaktspiel entschied eine einzige Szene über Sieg und Niederlage und wieder war es Hotte, der sich den Keeper zurecht legte, auf den Ausfallschritt wartete und „durch die Hosenträger“ einlochte.

In der letzten Partie des Tages gelangen uns tatsächlich sogar zwei Tore. Zuerst versuchte Norbert den Keeper auszuzocken. Der roch den Braten und war mit der Tatze zur Stelle. Durch das Gewühl stocherte er den Nachschuss dann doch über die Linie. Danach folgte noch ein optisches Highlight, Inga netzte am langen Pfosten per Rückhand ein. Da war der mit dem Schlusspfiff verschossene Siebener von uns auch nicht mehr so tragisch. Damit hatten wir alle uns eine zünftige Fete verdient.

Frisch geschniegelt und gestriegelt wanderten wir an der Ostsee entlang zur Partylocation, wo lecker Essen und Freigetränke (bis 23 Uhr) warteten. Für die Feier gibt´s dieses Jahr absolute Bestnoten. Ging für mich insofern schon gut los, dass bei meiner ersten Tanzflächenannäherung nach dem Verdauen (die Sohlen brannten schon nicht mehr allzu sehr) erst einmal Sia lief. Der Song war kaum verklungen, da ging draußen auf der Seebrücke ein Feuerwerk allererster Sahne los (zwar nicht vom Hockey organisiert, aber immerhin waren wir dank der Gestrandeten zur rechten Zeit am rechten Ort). Selten so hochfliegende und farbenprächtige Pyros gesehen und das noch mit Ostsee als Kulisse – herrlich! Das inoffizielle „Goldene Bienchen“ für Tanz ging eindeutig an Norbert, der auf dem Parkett ganz sicher noch mehr Kalorien verbrannt hat als bei seinen Flitzereien auf dem Rasen. Und die begeisterte Masse konnte selbst den DJ dazu bringen, bis weit nach 2 Uhr aufzulegen. Kurz – man ging ausgepumpt aber zufrieden in die Federn.

Der Sonntag hielt noch zwei Gruppenspiele bereit. Zunächst warteten die Hildesheimer Krummstockeulen. Wie am Vortag fiel uns das Schießen von Toren irgendwie schwer, aber hinten wurde weiter Zement angerührt. Fabi nutzte einen Vorteil für uns zur 1:0 Führung (ihr ahnt es bereits, das war auch der Endstand) als Defensive und Torhüter auf einen Pfiff warteten. Im anschließenden Spiel gegen die Gastgeber lief es ähnlich. Diesmal war Matze mit einer sehenswerten Aktion der Mann des Spiels. An unserem Schusskreis nahm er dem Gegenspieler die Kugel ab, zog über den linken Flügel unwiderstehlich nach vorne und zimmerte den Ball in die Maschen. Mein lieber Scholli!
Das bedeutete Halbfinale, dort warteten die Homefielders aus Heidenheim. Na, das Ergebnis kennt ihr jetzt sicher schon und wieder war Matze beteiligt. Im gut gefüllten Schusskreis der Homefielder stocherte er den Ball gen Torlinie, für die eigentliche torbringende Aktion war dann aber ein versehentlicher Verteidigerfuß verantwortlich. Egal, nehmen wir mit.

Finale also und das gegen den Titelträger des Vorjahres, die Rasenden Krücken aus Essen. Die stellten sich bereits bei der Begrüßung als absolut faires Team vor und waren genauso happy wie wir, so weit gekommen zu sein. Das Spiel war dann sicher ein sehr schönes zum Anschauen, allein die Tore wollten nicht fallen. Es musste also zu aller Finaldramatik auch noch ein Siebenmeterschießen her. Wie das genau ablief, krieg ich jetzt nichtmehr zusammen. Fakt ist, wir haben dreimal versenkt (einmal per Hammerschlenzer von Kristina … oder war es Inga? Das dritte Tor kam von Hotte, meine ich) und die Essener Schüsse konnten pariert werden. Ergo: der Pott reiste mit uns in den Prenzlauer Berg. ?

Tja, es hat wieder mächtig gefetzt. Wer wollte, konnte hemmungslos bei anderen Teams „fremd spielen“ (immer wieder eine schöne Sache), Wetter perfekt, Essen & Trinken sowieso … auf den Gestrandeten-Cup kann man sich eben verlassen. Wir kommen wieder (und nicht nur, weil wir den Pokal wieder zurückbringen müssen)!

Fidel in weißer Weste: Inga, Kristina, Moni, icke & „Maskottchen“ Mara sowie Fabi, Hotte, Matze, Norbert, Sven

Tina Hähn

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Tina Hähn

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