Über Jahrzehnte dominiert Deutschland das internationale Hallenhockey, wenngleich es in der internationalen Spitze enger geworden ist und Deutschland sich auch mal mit zweiten und dritten Plätzen zufrieden geben muss. Die deutschen Damen sind Hallenhockeyeuropa- und Hallenhockeyweltmeister. Die deutschen Herren wurden Dritter bei der letzten Hallenhockey-EM und sind aktuell Vizeweltmeister.
Europa- und Weltmeisterschaften im Hallenhockey gab es allerdings nicht schon immer. Wie also war der Weg des Hallenhockeys von der nationalen Bühne auf die internationale Bühne?
Nachdem ich in den vorangegangenen Beiträgen den Weg des Hallenhockeys von 1909 bis in die 1960-er Jahre vor allem im „Mutterland“ des Hallenhockeys, in Deutschland beschrieben habe, geht es mit diesem Beitrag hinaus in die große weite Hockeywelt.
Wie ich bereits schrieb, gründete die FIH (Fèdèration Internationale de Hockey) 1952 das FIH-Hallenkomitee. Dieses Hallenkomitee beschäftigte sich zunächst mit der „Standardisierung“ des Hallenhockeyregelwerkes. Bis in die 1950-er Jahre wurde Hallenhockey nach Regeln gespielt, die den örtlichen Gegebenheiten entsprachen. Darüber habe ich bereits etwas ausführlicher berichtet. Erst in der Saison 1966/67 brachte die FIH das erste offizielle Regelbuch für Hallenhockey heraus.
1972 war es dann soweit. 21 Jahre nachdem in der DDR und Österreich erstmals nationale Hallenhockeymeisterschaften ausgetragen wurden, traten Nationalmannschaften auf das internationale Hallenhockey-Parkett. Am 15. und 16. Januar 1972 fand in (West-)Berlin das erste von der FIH offiziell anerkannte Hallenhockeyturnier für Herren-Nationalmannschaften statt. Im Auftaktspiel am 15.1.1972 standen sich die Mannschaften der BRD und Belgiens gegenüber. Dieses weltweit erste offizielle Herrenländerspiel im Hallenhockey gewann die BRD mit 10:4.
Zwei Jahre später, 1974, war dann das Geburtsjahr der ersten Hallenhockey-Europameisterschaft, zunächst der Herren. In (West-)Berlin fand am 2. und 3. Februar 1974 die 1. Hallenhockey-Europameisterschaft der Herren statt Die BRD dominierte und gewann alle Spiele zweistellig (Deutschland – Schweiz 19:0, -Schottland 16:2, -Österreich 11:4, – Belgien 11:4 sowie Niederlande 15:5). Die Wahl von (West-)Berlin als Austragungsort der 1. Internationalen Hockeymeisterschaft überhaupt erfolgte in Anerkennung der Verdienste dieser Stadt bei der Entwicklung des Hallenhockeys, so Elisabeth Tummers (FIH) in ihrem 1985 erschienenem Artikel „Die Geschichte des Hallenhockeys“.
Die DDR-Hallenhockeynationalmannschaft der Herren bestritt im Dezember 1974 im Rahmen des 1. Hallenhockeyturnieres der Freundschaft der sozialistischen Länder (kurz: TdF-Turniere) für Herren in der Erfurter Thüringenhalle ihre ersten Länderspiele. (Die „TdF Turniere“ waren für die DDR „internationale Ersatzturniere“, da für Hockey in der DDR die Teilnahme an internationalen Meisterschaften sportpolitisch ausgeschlossen waren – dazu später einmal mehr). Die DDR-Herren gewannen das Auftaktspiel am 21.12.1974 mit 14:8 gegen die CSSR. Es war das erste Hallenhockeyländerspiel für die DDR-Auswahl.
Am 22.12.1974 standen sich im weltweit esten Hallenhockeyländerspiel der Damen die DDR und die CSSR gegenüber. Die DDR-Auswahl gewann dieses Spiel 7:3.
Nur wenige Tage später fand am 25. und 26. Januar 1975 in Arras (Frankreich) die erste Hallenhockey-Europameisterschaft der Damen statt. Mit sechs Siegen wurde die BRD ungeschlagen, souverän Europameister.
Vom 5. bis 9. Februar 2003 war Leipzig Gastgeber der ersten Hallenhockeyweltmeisterschaft für Damen und Herren. Am Finaltag wurden sowohl die deutschen Damen wie auch die deutschen Herren vor 6000 Zuschauern Weltmeister. Die FIH Präsidentin Els van Breda-Vriesmann resümierte: „Ein wunderbares Happening mit prickelnder Atmosphäre“. … und das ist es was Hallenhockey ausmacht: Tempo, Technik, Taktik, Spielwitz und viele Tore.
Die Ergebnisse der ersten Hallenhockey-Länderspiele und die Ergebnisse der ersten Europa- und Weltmeisterschaften im Hallenhockey zeigen die Dominanz des deutschen Hallenhockeys. Bis 2006 gewann Deutschland bei den Herren und bei den Damen jede internationale Meisterschaft (Ausnahme: Hallenhockey EM der Damen 1996. Hier siegte England) Diese Dominanz hält bis heute an, wenngleich seit 2007 neben ersten auch zweite und dritte Plätze zu Buche stehen. Die internationale Spitze ist enger zusammengerückt.
… hier eine kurze Statistik (bis 2018):
Hallenhockey Europameisterschaften Herren: Deutschland 15* Europameister bei 18 Titelkämpfen, aktueller Europameister: Österreich
Hallenhockey Europameisterschaften Damen: Deutschland 15* Europameister bei 19 Titelkämpfen, aktueller Europameister: Deutschland
Hallenhockey Weltmeisterschaften Herren: Deutschland 3* Weltmeister bei 5 Titelkämpfen, aktueller Weltmeister: Österreich
Hallenhockey Weltmeisterschaften Damen: Deutschland 3* Weltmeister bei 5 Titelkämpfen,
aktueller Weltmeister: Deutschland
… und jetzt im Zeitraffer die Geschichte des internationalen Hallenhockeys:
Jahr | Ereignis |
1952 | Gründung des FIH-Hallen Hockey Komitees |
1972, 15.Januar | 1. offizielle Hallenhockeyländerspiel der Herren in (West-)Berlin BRD – Belgien: 10:4 |
1974, 2./3. Febr. | 1. Hallenhockey-Europameisterschaft der Herren in (West-)Berlin 1. Europameister der Herren: BRD mit 10:0 Punkten und 72:15 Toren |
1974, 22. Dez. | 1. offizielle Hallenhockeyländerspiel der Damen in Erfurt DDR-CSSR 7:3 |
1975, 25./26. Jan. | 1. Hallenhockey-Europameisterschaft der Damen in Arras 1. Europameister der Damen: BRD mit 12:0 Punkten und 63:8 Toren |
1982 , 12.-14.Febr. | 1. Hallenhockey-Europameisterschaft der Junioren in Wien (ohne deutsche Beteiligung) |
1991, 18.-20.. Febr. | 1. Hallenhockey-Europameisterschaft der Juniorinnen (ohne deutsche Beteiligung) |
Seit 1990 | Europacup der Landesmeister im Hallenhockey für Damen und Herren |
2003, 5.-9. Febr. | 1. Hallenhockey-Weltmeisterschaft der Herren in Leipzig Endspiel: Deutschland-Polen 7:1 |
2003, 5.-9. Febr. | 1. Hallenhockey-Weltmeisterschaft der Damen in Leipzig Endspiel: Deutschland-Niederlande 5:2 |
Die Platzierungen bei Hallenhockey-Europ- und – Weltmeisterschaften sind zu finden unter dem empfehlenswerten LINK https://www.sport-record.de/ Hier hat Stephan Müller umfangreiche Sportstatistiken zusammengetragen, darunter auch zum Feld-und Hallenhockey.
Die Geschichte des Hallenhockeys kann in vielen Publikationen und Artikeln nachgelesen werden. Interessant und wohl aber nicht so bekannt ist der bereits mehrfach zitierte Artikel „The story of Indoor Hockey“ von Elizabeth Trumers, 1985 durch die FIH herausgegeben. Im Kapitel 11 wird dort die Geschichte des Internationalen Hallenhockeys bis 1985 beschrieben.
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