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Rotation Prenzlauer Berg

Der Hockeyclub im Herzen Berlins

Hockey Route 54 – Teil XV – Unsere Torwartlegenden

Veröffentlicht von Frank Haustein | Abgelegt unter Hockey-Route 54 · Unsere Clubgeschichte

Nachdem ich in meinen Hockeyzeitreisen über die Geschichte der Torwartausrüstungen geschrieben habe, kehre ich zu Torwartlegenden unseres Vereins zurück. Wir hatten – so weit ich zurück denken kann – immer gute Torwarte, Torwartlegenden, die oft nicht nur gute Torwarte waren, sondern auch als Feldspieler eingesetzt werden konnten.

Da war zunächst Wolfgang Voye, Torwart in den 1960er Jahren, der – ich habe es bereits erwähnt – Kopf und Kragen bei seinen Paraden riskierte. Wenn er als Feldspieler zum Einsatz kam, dann als Rechtsaußen. Gefürchtet waren seine Flanken und Torschüsse. Das Geheimnis seiner knallharten Schüsse kann heute gelüftet werden. Für scharfe Schüsse brauchte man „kopflastige“ Schläger, also Schläger, deren Kufe besonders schwer war. Wolfgang präparierte seine Kufe, indem er diese aushöhlte und mit Blei füllte; natürlich nicht erlaubt, aber keiner hat es bemerkt.

Wolfgang Voye in der für ihn typischen Abwehrhaltung

Wolfgang Voye wurde durch Dieter Rosenheinrich (Rose) abgelöst.
Meine Tochter Doreen behauptete, dass sie wegen Rose Hockeyspielerin geworden ist. Rose war ihr Held und das wegen seiner katzengleichen Abwehrparaden und eines mit dem Kopf gehaltenen 7-m. In der Festschrift zu unserem 50-jährigen Jubiläum schrieb sie: „Mit dem bloßen Kopf hatte er den Schlenzer aus dem Dreiangel geholt. Kerzengerade fiel er um und blieb liegen“ … nach vier langen Minuten stand Rose wieder auf als sei nichts gewesen. Rose klärte Doreen später auf, dass das überhaupt nicht heldenhaft war, weil er einfach zu langsam reagiert hatte und seinen Kopf nicht mehr aus dem Schuss bekam. Sie blieb und bleibt aber bei ihrer Version und schrieb: „Mein Hockeykartenhaus steht und Rose mit ihm“. Rose war übrigens gleichfalls ein guter Feldspieler und spielte ebenfalls auf der Außenposition, aber ohne bleibeschwertem Hockeyschläger. Rose war und ist ein Rotationer Urgestein, seit 1964 Mitglied unserer Hockeyabteilung.


Rose in einem Spiel gegen den DDR-Meister Traktor Osternienburg

Nach Rose kam Freude, Hans-Joachim Freudenreich. Freude hatte in Schwerin das Hockeyspiel als Torwart erlernt und konnte ebenfalls, wie seine Vorgänger, als Feldspieler eingesetzt werden. Er gehörte in den 1970-er und 1980-er Jahren zu den besten Torhütern der DDR und wurde in die DDR Juniorenauswahl und in die DDR-B-Auswahl berufen. Aus dem Jahr 1978 gibt es ein Titelfoto der DDR-Hockeyzeitung „hockeyspiegel“. Hier ist Freude bei einer Abwehraktion zu sehen, als er in einem Spiel der DDR-B-Auswahl gegen die Indische Nationalmannschaft im Tor stand.

1979 stand Freude im Tor als unsere Herrenmannschaft
gegen den sowjetischen Meister Dynamo Alma Ata spielte.

Um 1990 begann dann die Ära einer weiteren Hockeytorwartlegende. Michael „Pepe“ Petereit eroberte den Platz zwischen den Pfosten und war über viele, viele Jahre Torwart unserer 1. Herrenmannschaft. Noch heute hütet er zuverlässig das Tor der erfolgreichen „2. Herren“ [Anmerkung: Von Angie erhielt ich noch folgende Ergänzung: ,Pepe kam 1988 als Jugendspieler von der BSG BWF Marzahn zu uns. Dort hatte er als Verteidiger gespielt. Also auch Pepe war nicht nur Torwart sondern auch Feldspieler – wie schon seine Vorgänger‘]

Pepe 2003 mit unseren 1. Herren.

Natürlich hatten wir auch in unserer Damenmannschaft Torwartlegenden. Ich hatte darüber bereits berichtet. Die aus Köthen stammende Heike Grimm (von 1980 bis 1986 DDR-Auswahltorfrau) spielte mit unserem Damenteam 1991/92 in der Regionalliga.

Sylke Kühne –eine überragende Torhüterin- hatte ich hier auf unserer Homepage bereits am 7. Dezember mit einer Videosequenz vorgestellt. Sylke war ebenfalls eine gute Feldspielerin So erzielte sie mehre Eckentore, die sie als „Bogenlampe“ ins Tor des Gegners versenkte. Dabei machte sie die tief stehende Sonne zu ihrer Mitspielerin. Einen als Bogenlampe aus der Sonne kommenden Ball kann der Torwart nicht sehen, weil die Sonne ihn/sie blendet. Mit diesen Bogenlampentoren ist Sylke übrigens Namensgeberin unserer Seniorinnenmannschaft, den BOLALAS (BOgenLAmpenLAdies)

In unseren Reihen spielten und spielen weitere ausgezeichnete Torleute. Sie mögen mir verzeihen, wenn ich sie hier nicht allen nennen kann.

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Veröffentlicht am 11. Januar 2018 um 11:24 Uhr

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