Geschrieben von Janka Haustein
Auch wenn sich das Chlorophyll auf der Ella so langsam in die farbbunte Herbstgarderobe hüllt, die Luft kühler und die Sonne rarer wird, ließen wir Bolalas es uns nicht nehmen, kurzberockt und heißblütig (wie eh und je) letzten Sonntag auf dem Kunstgrün der Ella die Keule zu schwingen.
Die BOLALAS … das sind die Damen, die in den 90er Jahren und zu Beginn des neuen Jahrtausends erfolgreich in der Regionalliga mitmischten und unter Sir Frank (Papa Haustein) das Bild von Rotation in diesen Jahren maßgeblich prägten.
Da wir alle zusammen eine so wahnsinnig tolle Hockeyzeit lebten, jetzt jedoch aufgrund anderer Verpflichtungen und „altersentsprechender Gebrechen“ kaum noch zum Hockeln kommen, ist dieses Treffen im Spätsommer mittlerweile zu einer festen (und heiß ersehnten) Tradition geworden.
Und dieses Mal schafften wir es, drei Generationen auf den Hockeyplatz zu lotsen. Moritz, der seit Mai bei den Minis mitmischt, hat es quasi zusammen mit meiner Hartnäckigkeit geschafft, dass „Elli“ Elke Pahl zusammen mit Ehemann Fredy die verstaubten Hockeysachen vom Dachboden kramten. Ein Lächeln lief über unser aller Gesichter, als sie dann tatsächlich kamen. Elli mit ´nem Stoffturnbeutel in der Hand ließ mich sofort an alte Zeiten denken, als ich in den Endsiebziger und Achtziger Jahren meine Mutter allwöchentlich zum Hockey begleitete. Die Ausrüstung damals war eher spartanisch und passte in eben solchen „Turnbeutel“, aus welchem der Griff der alten ISHAN-Schläger ragte. Ellis Turnbeutel beherbergte jedoch nur den Buffetbeitrag, denn neben Hockey wurde auch deliziös gespeist. Fredy folgte mit „zeitgemäßer Ausrüstung“: in (nach Ellis Ansicht) überdimensionierten Taschen zusammen mit Sohnemann Basti, der als 5- und auch noch 12- und 14-jähriger wie selbstverständlich die Damenkabine mit uns teilte.
Dass unsere „Gegner“ für diesen Tag (Rotationer „Mittelalterherren“ – wir nennen sie sonst auch Zweite oder Dritte Herren ?) unterbesetzt aufliefen, sollte uns nicht stören, denn dank unseres mittlerweile zahlreichen Nachwuchses konnten wir ihre Lücken füllen und so durfte neben zwei Rotationer Nachwuchstalenten (Moritz und Hannah) auch Valle mitmischen (der Sprößling von Anni, die leider verletzt nicht mithockeln konnte). Fredy und Basti ließen sich das Duell gegen Ehefrau und Mutter genauso wenig nehmen wie Christoph im Tor, der eigens noch mal nach Hause wetzte, um das zu holen, was ihn vor unseren hammerharten Bällen und Bogenlampen schützen sollte: sein Torwartkostüm.
Er und seine Frau Jule brachten übrigens den derzeit jüngsten Nachwuchs mit, Cord, der gerade ein halbes Jahr Erdendasein zählt.
Für Basti schien es wohl die größte Umstellung. Nicht nur, dass er mit seinen nun schon über dreißig Jahren doch mit den Herren eine Kabine teilen musste … auch dass ein Freischlag direkt in den Kreis mittlerweile regelwidrig ist und abgepfiffen wird, ist ihm spätestens seit letztem Wochenende klar. Und auch Papa Fredy weiß jetzt, dass den Freischlag einem Mitspieler zu überlassen keine Garantie dafür ist, selbst (ballgeil wie früher) angespielt zu werden. Hannah, nachdem sie Fredy kurz und skeptisch beäugte, lief nämlich lieber selber los, was Fredy sichtlich verstört drein schauen ließ.
Während wir also nach neuesten Regeln auf dem Platz spielten und jede für sich darauf hoffte, nicht als erste umzufallen ;), fußballspielten, hockeykeulten, quengelten und lachten unsere Kinder abseits des Spielfeldes. Ada und Rosa sorgten für eine Neubemusterung des Steinbodens neben dem Platz, während Dom den Grill anfeuerte. Bis abends wurde geschnattert, gefuttert, gelacht, gebechert und dit Leben jenossen.
Vorfreudig auf´s nächste Bolalas-Turnier und auf nächstes Jahr – dann etwas größer mit allen „alten Männersen von früher und och jetze“ möchte ich hier noch mal ganz dolle TEYNA danken, eine weitere Rotationer Urgesteinsseele, die mich in allem stets und ständig und zuverlässigst unterstützt.
Janka (Bolalashäuptlingin)
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