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Kurt Barabas – Neuer Jugendschutzbeauftragter
Veröffentlicht von Machine | Abgelegt unter Jugend, News
Wir freuen uns sehr mit Kurt Barabas einen neuen Jugendschutzbeauftragten gewonnen zu haben.
Im Interview gibt uns Kurt ein paar Einblicke und seine Zielsetzungen für die kommenden Monate.
rotationhockey.de: Wie ist Dein Werdegang bei Rotation?
Das letzte Interview habe ich 2013 gegeben. Damals habe ich schon ausführlich darauf hingewiesen, welche persönliche Geschichte mich mit dem Verein verbindet, deshalb jetzt nur ganz kurz.
Eingetreten bin ich in den Verein 1992. Ich habe von den B-Knaben an alle Altersklassen durchlaufen und war, bis auf eine kurze Pause zwischen 2002 und 2005 durchgängig aktives Mitglied im Verein. Meistens habe ich auf der Position des Torwarts gespielt. Mein größter sportlicher Erfolg waren dabei sicher die letzten zwei Jahre, in denen ich mit meiner Erfahrung als „Iron Curtain“ noch die ein oder andere Partie mit den 1. Herren in der Regionalliga bestreiten durfte.
Als Trainer habe ich im Verein bereits als Jugendspieler erste Erfahrungen gesammelt. Damals trainierte ich als MJB- bzw. MJA-Spieler gemeinsam mit meinem Freund Marc Schott die C-Knaben.
Von 2013 bis 2015 war ich dann als Trainer der Zweiten Herren aktiv.
Es war eine wirklich schöne Zeit, aber dazu kann man auch das alte Interview nochmal lesen…
rotationhockey.de: Was machst Du beruflich und wieso passt gerade Deine Vita perfekt zur Position des Jugendschutzbeauftragten?
Die Frage spielt auf meine Tätigkeit als Erzieher und Sozialpädagoge an. Als Erzieher habe ich fast 6 Jahre in Angeboten der stationären Jugendhilfe (im Volksmund Kinderheime) gearbeitet. Das war eine unglaublich intensive Zeit, in der ich viel über mich und die Bedürfnisse von traumatisierten Kindern gelernt habe. Man muss dazu wissen, dass ich in einer sogenannten EWG innewohnend tätig war, also jeweils für eine ganze Woche alleine mit den mir anvertrauten 6 Kindern den Alltag bestritten habe. Quasi alleinerziehender Papa von 6 Kindern, krass schön aber auch krass anstrengend.
Vor 6 Jahren habe ich dann beschlossen, mich beruflich weiterzuentwickeln und habe ein Studium der Sozialwissenschaften begonnen. Dieses Studium war mit meiner damaligen Tätigkeit nicht vereinbar. Ich habe es mit dem Schwerpunkt auf Mikro-Soziologie mit einer Bachelorarbeit über Bildungsungerechtigkeit im deutschen Schulsystem in diesem Jahr abgeschlossen.
Parallel zum Studienbeginn erreichte mich 2014 das Angebot, an der Schule an der ich selbst Abitur gemacht hatte, ein neues Team von Schulsozialarbeiter_innen zu etablieren. Da dies eine große berufliche Chance bedeutete und mir als Nebeneffekt das Studium finanzierte, nahm ich an und so bin ich nun mittlerweile schon seit 5 Jahren als leitender Sozialpädagoge der Kurt-Schwitters-Schule hier im Prenzlauer Berg tätig.
Neben meiner Leitungstätigkeit bin ich hier an der Schule der Fachmann für die Zusammenarbeit Jugendhilfe-Schule, für das ganze Feld der Prävention und Intervention im Suchtsektor und für das Thema Kinderschutz.
rotationhockey.de: Was hast Du Dir als neuer Jugendschutzbeauftragter vorgenommen bzw. wie sieht Dein Konzept grob umrissen aus?
Ich möchte als Jugendschutzbeauftragter der Hockeyabteilung von Rotation Prenzlauer Berg einen kleinen Beitrag dazu leisten, den Verein zu einem noch sichereren Ort für die Kinder und Jugendlichen zu machen.
Vom Schutz vor Verstößen gegen die sexuelle Selbstbestimmung, über das ganze Themenfeld der Einhaltung von Kinderrechten, die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen bis hin zur Suchtprävention gibt es viele Themen aus meinem beruflichen Kontext, die transformiert und angepasst auch ein Kompetenzzuwachs für alle Mitglieder unserer Abteilung sein können.
Ich stehe beispielsweise im engen Kontakt mit dem JA Pankow, dessen Initiative „Pankow- ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche“ seit 2018 läuft und die alle Institutionen, in denen sich Kinder und Jugendliche regelmäßig aufhalten, dazu einlädt, gemeinsam institutionelle Schutzkonzepte zu entwickeln. Mit meiner Berufung zum Jugendschutzbeauftragen des Vereins werden wir uns als Abteilung auf den Weg machen, ein solches Schutzkonzept auch für uns zu entwickeln und zu etablieren.
In einem ersten Schritt werden wir dazu allen Mitwirkenden der Abteilung erläutern, warum wir gerade jetzt eine Offensive in Fragen des Kinder- und Jugendschutzes brauchen. Dann werden wir eine Bestandsaufnahme bestehender Ressourcen aber auch Risikofaktoren im Verein machen, um daraus abgeleitet sinnvolle Maßnahmen zur Optimierung der Situation zu beschließen.
Ich persönlich denke, dass schon damit, dass wir beginnen, das Thema stärker in den vereinsinternen Diskurs zu bringen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gegangen wird. Was man aber auch sagen muss ist, dass es 100-%ige Sicherheit in keinem sozialen Raum geben kann. Deshalb muss es uns auch darum gehen, Standards zu entwickeln, wie wir als Abteilung und vor allem Abteilungsleitung damit umgehen, wenn wir von möglichen Gefährdungen für das seelische oder körperliche Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen erfahren.
Ich bin guten Mutes, dass wir ein schlüssiges tragfähiges Konzept entwickeln und im Alltag implementieren, und dadurch die Rotation-Hockeyabteilung zu einem noch sichereren Ort werden machen können.
Es gilt Kinder- und Jugendschutz ist ein sehr breites Thema, es geht uns alle an, und jeder kann dafür etwas tun.
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