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Unsere B-Mädchen schinden mächtig Eindruck beim Pfingst-Turnier in Kiel

Nach einem spannenden Finale erringt Rotation beim 19. Sigi-Schütz-Turnier Platz Zwo

Seit dem letzten Auswärtsturnier war kaum eine Woche vergangen, da reisten unsere B-Mädels erneut in die Lande zum „Hockeyspielen Woanders“. Dieses Mal führte unser Weg nach Kiel, wo bereits zum 19. Mal das Sigi-Schütz-Turnier stattfand. Es sollte ein richtiges Sommerturnier werden, mit Zelten, Grillen, Sonnenbrand … allem Drum und Dran eben. Und unsere Rotationistas kehrten nicht mit leeren Händen zurück nach Berlin. Neben den schmucken Beuteln und Trinkflaschen (vom Gastgeber gesponsorte Grundausstattung für alle Teilnehmer) konnte auch der Pokal für Platz Zwei mit eingesackt werden. Alles in allem also ein wirklich schönes Wochenende.

Zunächst begann die Fahrt in den Norden so wie die letzte nach Berlin: mit verwirrend bis falsch beschrifteten Zugabteilen. Diesmal allerdings war man beim „gleisenden Personal“ auf Nummer Sicher gegangen und hatte die Türen „analog“ (sprich: mit Nummernschildchen) beschriftet, nur der digitale Bildschirm im Inneren der Abteile hatte andere Ansichten. Soll heißen: wir standen zunächst wieder vielen Leuten mit unserem Gepäck im Wege, das aber an der richtigen Stelle. Wir haben einfach alle Leute freundlichst verscheucht, die unsere Plätze in Beschlag genommen hatten und dann wurde es eine (zumindest nach MB-Standards) recht geruhsame Fahrt … bis, ja bis kurz vor Hamburg (wo wir umsteigen wollten). Ein Notarzteinsatz führte zur beidseitigen Streckensperrung, wir standen mindestens eine halbe Stunde still und verpassten natürlich unseren Anschlusszug. Damit hatten wir nicht nur den Spielplan der Kieler ein wenig durcheinander geworfen, wir sorgten zusammen mit unseren Mitreisenden auch für übervolle Abteile im nächsten Regio nach Kiel. Die überaus netten Gastgeber holten uns dort direkt vom Bahnhof ab und so musste auch nur eine Partie von uns verlegt werden. Wir legten also nur schnell unsere Zelte ab, die Mädels machten sich hockeyfertig und schon gings los.

Gleich mit unserem ersten Spiel gegen Rahlstedt durften die Mädels Bekanntschaft mit dem Überraschungsfaktor dieses Turnieres machen: Naturrasen. Kurz geschnitten und sehr trocken (sozusagen hochfloriger Grasteppich) war das komplett unbekanntes Gelände für die meisten Kinder und man sah es dem Spiel natürlich an. Spannend war es allemal, nur so mancher Trainer (und vermutlich auch Spieler) wünschte sich angesichts der längst abgelegt geglaubten Rudelbildung um den Ball doch zurück auf den gewässerten Kunstuntergrund. Auf der Suche nach der richtigen Technik für echten Rasen gelang Rosa per Rückhand ziemlich bald das 1:0. Und während wir Trainer am Rand die vielen blind gespielten Bälle und Stockschläge monierten, sorgte Henni mit dem 2:0 im Nachschuss zumindest ergebnistechnisch für Entspannung. Vor unserem eigenen Tor spielte sich eigentlich Nix ab.

Dann war gerade genug Zeit ein Zelt aufzubauen und schon stand das zweite Spiel an. Der Gegner hieß Flottbek und der Belag war erneut von der zu mähenden Sorte. Rein optisch ähnelte die Partie unserem Auftakt. Wieder war Rotation spielbestimmend und wieder wurden zwei Tore erzielt. Zunächst setzte Henni einen Siebenmeter halbhoch links in die Maschen. Später konnte Luise im übervollen Kreis zum 2:0 einschieben, nachdem zuvor mehrere Rotationer Versuche pariert worden waren.

Jetzt war es allerhöchste Zeit für verspätete Mittagessen, welches die hilfsbereiten Kieler Eltern extra für uns warm gehalten hatten (Nudeln mit lecker Soße). Nach einer kurzen Verdauungspause folgte unser dritter Einsatz auf Chlorophyll und das gegen die Mädels vom TTK Sachsenwald. Obwohl wir lange nichts Zählbares aufweisen konnten, sah diese Begegnung schon sehr viel mehr nach Hockey aus (ist eben alles eine Frage der Übung ). Dann schickten wir Julika mit Instruktionen als tiefe Stürmerin aufs Grün geschickt und sie machte das Beste daraus. Nach tollem Solo von Rosa über die rechte Seite lief Juli mustergültig durch, ersprintete sich den Querpass und lochte zum 1:0 ein. Praktisch vom gegnerischen Anstoß weg fiel das 2:0 – Rosa eroberte die Kugel im Mittelfeld, spielte sofort steil und Julika zimmerte allein vorm Keeper stehend den Ball ins Gehäuse. Jetzt spielte Rotation auch mehr in die Breite, hatte mehr Ballkontrolle. Yuni setzte einen harten Schlag aufs Tor, aber zu zentral. Die Torhüterin war da. In zweiter Welle ging der Ball nach links außen zu Julika, die schrubbte aufs Tor, wo die Kugel von der Keeperin unfreiwillig zum 3:0 abgelenkt wurde. Wir hatten also unseren nächsten Dreier im Sack und Julika durfte sich über den Hattrick freuen.

Kurz vor dem Abendbrot hatten wir dann auch all unsere Zelte aufgebaut und durften endlich auf dem gewohnten Kunstrasen spielen. Das dann allerdings auch gleich gegen den vermeintlich stärksten Gegner: den Uhlenhorster HC. In einem schönen Hockeyspiel hatte Rolle rolle deutliche Feldvorteile, allein das Runde wollte nicht ins Eckige. Mal trauten wir uns den Torschuss nicht zu und legten lieber noch einmal quer, mal waren die Schüsse einfach nicht hart genug und oft fehlte nach guter Vorarbeit einfach die Kelle der wachen tiefen Stürmerin am langen Pfosten. Tja und dann kommt, was oft für diese Fälle beschrien wird: der Gegner tauchte einmal vor unserem Tor auf und bekam prompt die Ecke zugesprochen (in unseren Augen zu Unrecht). Der Standard wurde von uns viel zu statisch „verteidigt“ (nur Yuni lief mehr als zwei schnelle Schritte in Richtung Rausgeber) und die Kugel knallte zum 0:1 ans Brett. Wenig später war Schluss. Das war zwar nun wahrlich kein Weltuntergang, aber doch irgendwie ärgerlich … es sei denn, wir lernen daraus und wiederholen diese Fehler nicht in unseren Punktspielen.

Das war dann genug Hockey für einen Tag, es gab das wohlverdiente Abendbrot (Grillfleisch und Kartoffel-Ei- bzw. Nudelsalat, gegen Kohle auch leckere Pommes von der Frittenschmiede). Sehr gut besucht war auch der Stand gleich neben den Fritten, da gab es für schmale Taler Süßigkeiten aus Gummi in allen möglichen Farben und Formen zu kaufen. Obwohl „Süßigkeiten“ für die ein oder andere Spezialität ein total irreführender Name ist. Wenn ihr schon einmal diese suuuuuper sauren Teile probiert habt, wisst ihr was ich meine. Als Unterhaltungsprogramm waren Lagerfeuer (áka Feuerschale) und Karaoke im Angebot, aber die meisten Kids zockten lieber noch Hockey auf dem Platz und verschwanden dann irgendwann in ihren Zelten (der Abend war doch recht kühl, da rief der mollige Schlafsack nur umso lauter).

Der Sonntag begann sonnig, später zogen vereinzelte Wolken auf (genug, um den Einen oder die Andere vom großflächigen Einsatz der Sonnencreme abzulenken … was sich später als Fehler heraus stellen sollte). Rein sportlich durften wir uns auf den nächsten hochkarätigen Gegner auf Kunstrasen freuen: die Truppe von Polo aus Hamburg. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mädels noch ohne Gegentor. Für uns musste ein Sieg her, um noch Chancen auf Platz Zwei in der Gruppe zu haben und später das Finale spielen zu können. Zunächst war da wieder dieses alte Rotationer Leiden der Chancenverwertung (bzw. das Fehlen derselben). Zwei Strafecken wurden verbaselt und wir blieben zu harmlos im Torschuss. Ein über die Linie gestocherter Ball von Sophie nach klasse Vorlage durch Ella brachte die Wende. Danach wurde das Spiel besser und wir ließen nur wenige Möglichkeiten für Polo zu, obwohl der Gegner spielerisch absolut auf Augenhöhe agierte und zudem eine starke proaktive Keeperin zwischen den Stangen hatte. Ein knackiger Ball vors Tor, stark von Sophie erlaufen und gerade noch unter der abtauchenden Torhüterin hindurch zum 2:0 eingelocht, ließ die Rotationer Bank erneut jubeln. Keine Minute später erfolgte der Doppelschlag. Diesmal verwandelte Ella selbst knackig und halbhoch zum 3:0. Noch ein wenig später machte Sophie frei vorm Kasten angespielt das 4:0 und ihren Hattrick perfekt.

Mit dem anschließenden Sieg von UHC gegen Polo ging damit auch unser Finale klar und das letzte Gruppenspiel auf dem Gras gegen die Kieler Gastgeber war quasi eine Zugabe. Obwohl die Kieler das ganze Wochenende so nett zu uns waren, haben wir sie auf dem Rasen nicht wirklich geschont. 7:0 hieß es am Ende für Rotation in unserem letzten Rasenspiel des Wochenendes. Diesmal konnte Henni einen Hattrick verbuchen. Mit Yuni, Rosa, Ella/Luise (die dem Ball gemeinsam über die Linie halfen) und Julika durfte praktisch das halbe Team einmal einlochen. Fehlte also nur noch das Finale und das wurde leider mehr oder weniger zu einer Kopie des Samstagabendspiels. Über weite Teile spielerische Dominanz für Rotation (wenn auch nicht ganz so deutlich wie am Vortag), viele vergebene Torchancen unsererseits (zwei verstoppte Ecken, ein Siebenmeter am Tor vorbei …) und fehlendes Schiri-Glück bescherten uns erneut eine knappe 0:1 Niederlage.

C´est la vie. Nach dem Abpfiff waren wir natürlich trotzdem stolz wie Bolle auf unsere Mädels und bekamen auch von verschiedenen Nicht-UHC-Seiten lobende Kommentare für unser Hockeyspiel. Und zum kleinen Pott spendierten wir der fidelen Meute noch ein Eis. Kurz: die Stimmung war dem sonnigen Wetter entsprechend, die Kieler bestanden ein letztes Mal darauf uns zum Bahnhof zu kutschieren (Vielen Dank noch einmal dafür!) und praktisch ohne weitere Vorkommnisse (und Verspätungen ) landeten wir wohlbehalten in Berlin mit der Aussicht auf den freien Pfingstmontag. So lob ich mir die Wochenendgestaltung.

Für Rolle am Start: Clara, Ella, Ellen, Grete, Isa, Julika, Lotti, Luise, Hannah, Henni, Rosa, Sophie, Yuni

Tina Hähn

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