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Reisebericht Nordirland

Rotationer auf Tournee – zu Gast in Nordirland vom 11. bis 16.09.2008

Die Eltern- und Freizeithockeymannschaft der SG Rotation Prenzlauer Berg Berlin ist beheimatet im Ostberliner Kultstadtbezirk Prenzlauer Berg und besteht aus ca. 25 Spielerinnen und Spielern. Wir nennen uns Schlenzelberger, weil wir die hohe Kunst des Schlenzen lernen wollen.

Vor zwei Jahren fragte der HC Portrush aus Nordirland an, ob im Rahmen ihrer Berlin-Tour Gelegenheit für ein Spiel gegen uns besteht. Bei diesem trennten man sich dann auf unserem Platz in einer von beiden Seiten ehrgeizig geführten, aber stets fairen Partie mit 3:3.

Nun also die Revanche in Nordirland. Diese Gegend ist wegen der ausgeprägten Natur vor allem reizvoll für Anhänger landschaftlicher Sehenswürdigkeiten. Bis an den Atlantik heran ragen steile Felsküsten. Kräftiger Wind und viel Regen sorgen in der Gegend für saftiges Grün, von dem die hier in großer Anzahl vorhandenen Ziegen und Schafe ernährt werden können. Und in dieser charmanten Umgebung sind Hockeyplätze für den schönsten Sport der Welt angelegt worden.

Da die Eltern- und Freizeitmannschaft alleine keine Mannschaft für die auch nicht billige Reise stellen konnte, ergriffen wir die Initiative und luden Spieler aller Mannschaften des Vereins ein, mitzukommen. Das kam gut an, weil das auch den Vereinszusammenhalt förderte.

Der erste Tag war dann erst mal der Eingewöhnung und dem Kennenlernen der Umgebung inkl. Tourismus vorbehalten. Bekannteste Attraktion ist der Giant’s Causeway, eine Art Damm bestehend aus ca. 37000 meist sechseckigen Basaltsäulen, die bei einem Vulkanausbruch vor etwa 60 Mio. Jahren entstanden sind. Nach mehrstündigem entspannten Spaziergang an der Küste mit einem spontanen Bad im Atlantik (Wassertemperatur ca. 16°C) und dem Betreten der stark schwingenden Seilbrücke von Carrick-a-Rede, wurden wir von unserem Gastgeber zum üppigen Dinner eingeladen. Ein Musiker spielte auf seiner Gitarre irische Volksweisen, von denen es auch teilweise deutsche Versionen gibt.

Das erste von zwei Spielen fand auf Kunstrasen in Ballycastle, einem Nachbarort von Portrush, bei strahlendem Sonnenschein statt. Allerdings war der Sonnenschein nicht auf unserer Seite, und ziemlich schnell bekam das Team von Portrush Oberwasser. Wir lagen rasch 3:0 zurück. Da unsere Reisemannschaft in diesem Aufgebot bisher noch nie zusammengespielt hat, fehlte teilweise die Abstimmung. Es kam noch schlimmer und zur Halbzeit lagen wir mit 6:0 hinten. Unser Trainer änderte einiges an der Taktik und in der zweiten Hälfte lief es besser für uns Schlenzelberger. Nachdem noch das 7:0 gefallen war, konnten wir bis auf 7:3 herankommen und hatten sogar noch einige Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. So endete diese Partie 8:3 für den HC Portrush. Das Ergebnis war zwar anfangs etwas ärgerlich, aber am späteren Abend beim Bier in einem der vielen Pubs war die Blamage schon wieder vergessen, zumal am nächsten Tag noch eine weitere Begegnung stattfand.

Diesmal wurde in Portrush, einen Steinwurf vom Atlantik entfernt, auf Naturrasen, im Regen und auf Halbfeld gespielt. Auf den ersten Blick sah das Ambiente etwas gewöhnungsbedürftig aus, da rechts und links Bauruinen standen und sich gegenüber ein riesiger Parkplatz eines Supermarktes befand. Aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles und der zweite Blick sah schon besser aus. Diesmal waren die Nordiren nicht vollzählig, so dass wir deren Team auffüllten. Nach ständigem Hin und Her und zahlreicher gelungener Aktionen endete das Spiel mit 7:6 für Rotation. Na bitte, geht doch!

Zum Schluss stand noch ein Tag für weitere Exkursionen auf dem Programm. Dieser führte uns nach Bushmills, in die gleichnamige Whiskey-Destillerie. Sie ist die älteste lizenzierte Destillerie der Welt (von 1608). Nach einer interessanten Führung durch die verschiedenen Stadien der Whiskey-Herstellung konnte man das edle Getränk in verschiedenen Geschmacksrichtungen verkosten. Den Nachmittag nutzten viele Rotationer zu einem Ausflug nach Londonderry/Derry. Diese Stadt galt zu Zeiten der Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten als Hochburg. Zeugnisse darüber findet man heutzutage nur noch wenige. Sehenswert ist die Stadtmauer aus dem 17. Jahrhundert, die den Stadtkern umschließt.

Die Zeit verging viel zu schnell, und wir mussten dann am Folgetag Nordirland wieder verlassen. Allen Mitreisenden hat die Tour Riesenspaß gemacht. Für das nächste Jahr haben wir uns vorgenommen, wieder eine Reisemannschaft zusammenzustellen, deren Kern die Elternhockeymannschaft Schlenzelberger bilden wird.

Peer Kortsch (veröffentlicht in HOCKEYplus)

Piet Jonas

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