Von Tina – Am vergangenen Wochenende stand das traditionsreiche Wilhelm-Höckerturnier in Güstrow an, das von Damenmannschaften (OL-Niveau aufwärts) seit 1985 gerne zur Vorbereitung auf die nahende Hallensaison genutzt wird. Unsere Rotationer Damen zogen mit dem Pokal des Vorjahres im Gepäck gen Norden und natürlich wollte man auch dementsprechend vor Ort auftreten. Dem Unternehmen Titelverteidigung ging zwar nur ein Hallentraining voraus und man konnte nicht wirklich von einem eingespielten Team reden. Aber man reiste mit zwei vielversprechenden Neuzugängen (Jenny & Lilli) sowie zwei altbekannten (und gefühlt nie wirklich weg gewesenen) Rückkehrerinnen an (Evi & Schnetti) – die Stimmung war also blendend.
Wieder mal viel zu früh aufstehen (halb Zehn musste man in Güstrow sein) und mit dem MHC (immerhin Hallenbundesligist) stand der vermeintlich schwerste Gruppengegner gleich zu Beginn auf unserer Tagesordnung. In einem umkämpften Spiel suchten beide Parteien nach ihrem System und der Motor stotterte noch. Die Gegentore waren allesamt irgendwie unglücklich in der Entstehung (sprich: wir waren da zu unkonzentriert) und lange liefen wir einem 2:3 Rückstand hinterher. Der Einsatz stimmte jedoch von Beginn an und so konnten wir das Spiel gegen den Stadtrivalen noch zum 4:3 für uns drehen. Super Einstand also und Lilli feierte ihr erstes Tor für Rotation. Glückwunsch!
Im zweiten Spiel des Tages ging es gegen die Damen aus Sachsenwald. Der Spielplan wollte es, dass wir auf dieses Spiel gute 6 Stunden warten mussten. In einem eher konfusen Spiel verloren wir unsere gefunden geglaubte Linie, bewegten uns zu wenig und begingen mehrere dumme Fouls. So fiel ein Gegentor nach 7m und ein weiteres geht auf meine Kappe (den Ball hätte ich einfach konsequenter klären müssen). Wir kämpften uns auf ein 2:2 heran, mussten allerdings noch ein Tor fressen und konnten selbst zwei 7m nicht zwischen die Pfosten setzen. Ernüchterung allerorten.
Zum Abschluß musste also ein Sieg her, um die Gruppe noch gewinnen zu können, möglichst ein deutlicher. Der Gegner hieß HCKW und wir ließen sie so richtig für unser schlechtes Spiel zuvor büßen. Schwungvoll und engagiert wurde KW mit 6:0 überrollt. Mit Jenny konnte auch unsere zweite „Neue“ ihr erstes Tor bejubeln (Weiter so!), fünf verschiedene Torschützinnen deuten unsere Breite im Angriff an und auch der Goalie hat in diesem Spiel zu einem scheinbar effektiven System gefunden (hoffe mal, das bleibt keine Eintagsfliege).
Der Gruppensieg vom Samstag verschaffte uns einen angenehm späten Spielbeginn am Sonntag. Im Halbfinale hieß der Gegner Cöthen. Wir hatten uns am Vortag mit der Manndeckung so angefreundet, dass wir dabei blieben. War wohl ´ne gute Entscheidung, denn auch gegen Cöthen gelang ein souveräner 8:2-Sieg. Einziger Wermutstropfen – der Ausfall von Evi, die bei ihrem erfolgreichen Stecher (ich glaub, es war sogar das 1:0) den Stock der Torfrau unters Auge gerammt bekam. Nicht allzu lange nach Ende des Spieles war sie dann zum Glück wieder unter uns, ohne Knochenbrüche oder Ähnliches, dafür mit sorgfältig genähter Wunde und viel „Farbe im Gesicht“. Ich würde sagen Glück im Unglück (das hätte viel schlimmer werden können) und gute Besserung von uns allen, Evi!
Das zweite Halbfinale entschied der MHC nach umkämpftem Spiel gegen Leipzig-Lindenau erst im 7m-Schießen für sich. Im Finale standen sich also alte Bekannte gegenüber. Gerade gegen MHC wollten wir nun erst recht gewinnen, die Mariendorferinnen dachten genauso und so kam es zu einem spannenden Finale (was für neutrale Zuschauer, aber nix für meine Nerven!). Rauf und runter, Torszenen hüben wie drüben – nicht das eleganteste Spiel, aber was solls. In der letzten Spielminute dann der erlösende Führungstreffer durch Angie und Sekunden vor Schluß konnte Sandra nach einem schnellen Konter den Deckel drauf packen.
Fazit: Es hat irre Spaß gemacht und genau das gebracht, was wir wollten (Titel, Hallenpraxis, Mannschaftserlebnis, angemessene Bekleidung für den Trainerstab Daniel und Rolli). Wir haben zeitweise sogar mit „One-Touch-Hockey“ geglänzt und uns von Spiel zu Spiel gesteigert (und zwar auf allen Positionen) und am Ende sogar noch die Trophäe „Beste Torhüterin“ abgegriffen. Nächstes Jahr geht´s also wieder in den Norden und ich werd alles daran setzen dabei zu sein.
Die Turniersiegerinnen 2010: Angie, Evi, Heide, Jenny, Lilli, Lisa, Pippa, Sari, Sandi, Sandra, Schnetti, Tina
Tore: Angie „Torschützenkönigin“ (5); Jenny & Schnetti (4); Evi, Pippa, Lisa & Lilli (2), Sandra (1)
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