Der Bericht von Tina:
Im letzten Jahr hatten wir die „Flying Honzas“ aus Prag zu freundschaftlichem Schlägerkreuzen und anschließenden „gastronomischen Studien“ zu Gast. Man fand sich beiderseits umgehend überaus sympathisch (q.e.d. ; ) und natürlich wollte jeder die Geschichte gerne in Prag wiederholen. Nun war es endlich gelungen, unser Dank dafür gebührt vor allem Mara (dreifaches Klatsch von uns allen!). Es sollte das schöne Wochenende werden, das wir uns gewünscht hatten.
Am Freitag schlugen wir vor unserem Hotel auf: da hatten wir je nach Ankunftszeit und Navihersteller schon das ein oder andere von der Tschechei gesehen. Wer von Euch ist beispielsweise schon mal in Tisa gewesen? Rene und Frau waren schon am Vormittag angereist und hatten den ersten Stadtrundgang schon hinter sich (um das Erlebnis der Eishockey-Liveübertragung auf dem Marktplatz beneide ich euch ehrlich!), wir hatten mehrheitlich noch nix gegessen und in Prag ist Küchenschluß um 22 Uhr scheinbar sehr verbreitet. Also Sachen abstellen und schnellstens auf die Nahrungssuche gemacht. Persönlich kann ich sagen, ich habe mich da einem sehr kundigen „Rudel“ angeschlossen (Jana sei Dank!), denn bequem (mit der Tram) und rechtzeitig kamen wir in einem Restaurant an, genossen dort lecker Essen (das Knofi-Baguette – mhhh!) und tranken noch leckeres Bier (da kann man in Böhmen gar nix falsch machen). So war auch das Ergebnis des abendlichen Eishockeyspieles für mich zu verkraften. Und dann …, ja dann liefen wir durch das lauschige nächtliche Prag und sogen die Atmosphäre in großen Zügen auf: der fantastisch beleuchtete Altstädter Markt mit seinen reich verzierten Häusern und der großen Uhr, die jeder Pragbesucher kennt; die mittelalterlichen Straßen und Gässchen, die zum Stadttor führen und dann als Krönung die gasbeleuchtete Karlsbrücke. Das Flair einer sommerlichen Nacht und dazu dieser Ausblick auf Stadtschloß, Moldau und die ganze herrliche Stadt – ich hätte bis zum Morgengrauen so da stehen und schauen können. Auf der anderen Seite des Flußufers waren wir dann aber doch alle ganz froh, mit der Tram bettwärts fahren zu können und zum „Rausschmiß“ genehmigten wir uns alle noch ein Bier an der Hotelbar. Andere Schlenzelberger wurden zu diesem Zeitpunkt (und lange danach!!) noch auf der Tanzfläche einer Disco gesichtet und erreichten ihr Hotelzimmer erst nach Sonnenaufgang (Wir sind stolz auf euch!).
Der Samstagvormittag war dann jedem zur freien Gestaltung überlassen, ich mischte mich nach dem Frühstück unter die Schloßbesichtiger. Also wieder mit der angenehm schwungvoll in die Kurven preschenden Tram gen Stadtschloß gedüst, das auf einem doch recht steilen Berg steht (Tram ist also echt sinnvoll). Trotz vieler Touristen (man kann ihnen ja nicht übel nehmen, daß auch sie die Stadt mögen) herrschte auch am Schloßgarten eine schöne Stimmung. Die imposante Silhouette des Schlosses, der königliche Garten, die liebevoll gepflegten Fassaden, der Veitsdom … ich bin schon wieder beim Schwärmen. War jedenfalls alles sehr schön (auch wenn das „Goldene Gässchen“ wegen Restaurierung geschlossen war), besonders an einem warmen Sonnentag wie diesem. Den Berg kann man gut laufen (wir sind schließlich Sportler) und nach Trdniki (auch lecker!) und Bier war auf einmal die Zeit rasend schnell vorbei. Eigentlich wollte man ja auch noch Hockey spielen und hatte sich dazu mit den „Honzas“ auf dem Platz des HC Praga verabredet. Also wieder schnell auf die Autos verteilt und Renes Navi vertraut (wieder sehr interessante Straßen kennen gelernt), so kamen wir noch rechtzeitig auf dem Platz an. Nach freundlichem Hallo allerorten wurden 3 x 20 Minuten gespielt und in den Pausen diverses Bier konsumiert. Bezeichnenderweise mussten wir Guidos Sohn Timmi erst einwechseln, damit wir auch ein Tor schießen konnten (er hatte ja nix getrunken ; ) und als gute Gäste ließen wir auch noch das Ausgleichstor zu. Im Anschluß verbündeten wir uns mit den „Honzas“ zu einem Spielchen gegen (auch schon leicht „vorgeglühte“) Jugendliche des gastgebenden Klubs – da wurde dann 1:0 gewonnen.
Am Platz klang das sportliche Großereignis mit Grillfleisch, naja … und Bier eben … ach ja, und Becherovka aus. Und weil die Prager sich nicht lumpen lassen wollten, traf man sich am Abend noch in einem Restaurant zu gemeinschaftlichem Schnack. Der Clou im „Vytopna“ – die Getränke bringt ein Miniaturzug genau bis zum durstigen Gast an den Teller. Man ist fasziniert und versucht, möglichst oft was zum Trinken zu bestellen (Zufall?!). Für alle Freunde des „Getränkegleises“ hier die Info, das angesprochenen deutsche Pendant „Alter Spreewaldbahnhof“ soll sich in Burg befinden.
Auch nach diesem Highlight stellte sich wieder die Frage: Tanzen oder Schlafen. Ich hab mich wieder für die weiche Decke entschieden (allerdings nicht, ohne vorher noch König Wenceslas und seinen toten Gaul zu bewundern), wäre aber ohne diesen verflixt anderweitig verplanten Sonntag sicher schwofen gegangen. Auch diese Nacht war für Einige erst zu Ende als ich schon wieder ans Aufstehen denken musste.
Fazit: Schön war´s & Spaß hat´s gemacht. Das muß wiederholt werden, unbedingt auch mit dieser tollen bunten Truppe: Guido und seine Familie, Peter & Frau, Rene & Jana, Frank (unser aller Chef), Inga, Moni, Mara, Adelheid, Kristina, Peer, Sven, Frank, Norbert (ich komme auch jederzeit wieder mit ; )
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