Wir erfuhren das schmerzlich am vergangenen Sonntag. Bereits nach wenigen Spielminuten stand fest, dass der Kunstrasenboden, auf dem wir angekommen waren, nicht weicher war als der Hallenboden, auf dem wir den Aufstieg aufgrund eines fehlenden Tores od. Punktes verpasst hatten. Denn es waren keine drei Minuten gespielt, als wir mit dem ersten Angriff des gastgebenden HC Argo 04 ins Hintertreffen gerieten: schneller Eckenkonter, im Schusskreis auf halbrechts abgelegt – der freistehende Argo-Stürmer hatte freie Wahl bei der Ecke und entschied sich für einen flachen Schuss die Tormitte … Argo 1 – Rotation 0 (5.).
Auch der frühe Rückstand wirkte nicht nachhaltig wie ein Weckruf. Wir taten uns im Aufbau schwer, eher zwängte Argo uns das Spiel auf, als dass wir die Partiegestaltung übernahmen. Der Ausgleich zum 1:1 (9.) durch Quinne war dann auch eher der individuelle Höhepunkt eines kurzen Aufbäumens denn die Rückkehr bewährter Rotationstugenden. Von halbrechts hatte unser Stürmer den Argo-Torwart überwinden können und für zwischenzeitliche Hoffnung in unseren Reihen gesorgt.
Denn im Anschluss passierte eigentlich, was auch die Spielminuten zuvor zur Tagesordnung geworden war: Abstimmungsschwierigkeiten zwischen unserer Defensive und dem Mittelfeld rissen große Löcher in unserer Spiel, in die die Argo-Stürmer immer wieder zu stoßen wussten. Eine Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff führte einer dieser Konter zur erneuten Argo-Führung (2:1, 20.) und auch eine zwischenzeitliche Auszeit kam eher einer Kesselflickerei nahe denn dem Ausrichten des altbekannten Rotationslasers. Wir haderten weiter mit fehlenden Ideen im Spielaufbau und die Argo-Spieler ließen durch konsequentes Nachsetzen auch keinerlei Spielkreativität unsererseits zu. Den Ein-Tor-Rückstand konnten wir zwar noch in die Pause retten und sammelten dort auch Zuversicht, das Spiel im zweiten Durchgang noch einmal drehen zu können, aber auch nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild: gefühlt mehr Ballbesitz bei uns, aber ebenso wenig Zählbares. Auf der anderen Seite eine Argo-Mannschaft, die ihre Schläger zwischenhielt, wo sonst ein öffnender Pass ins Mittelfeld oder in die Spitze möglich gewesen wäre und über Konter gefährlich war. Wieder erwischte uns so ein Tempogegenstoß: einem langen Ball in die linke Sturmspitze kam Rotation-Goalie Andrej nur halbherzig entgegen, der Torschuss aus spitzem Winkel landete zwar am Pfosten, aber als die Situation schon bereinigt schien, setzte Argo in der rechten Schusskreishälfte noch versenkte die Kugel zum 3:1 im langen Winkel (51.).
Die sofort genommene Auszeit konnte und eine taktische Umstellung auf absolute Offensive sorgte zumindest dafür, dass wir den Druck erhöhten, aber in der verbleibenden letzten Hälfte des zweiten Durchgangs ran uns einfach die Zeit davon. Während wir vorne nicht zu zwingenden Torchancen kamen und auch zwei Strafecken sträflich vergaben, war Argo ein letztes Mal mit einem Konter erfolgreich und markierte fünf Minuten vor dem Ende den 4:1-Endstand.
Was bei uns bleibt, ist Wundenlecken nach diesem herben Dämpfer. Es ist gut, dass er so früh in der Rückrunde kommt, sodass Robert und Daniel noch etwas Zeit bleibt, die Stellschrauben unseres Hockeyspiels neu zu justieren und ein wenig beruhigt auch, dass der Verfolger selber strauchelte und Erster sowie Zweiter nach dem ersten Rückrundenspiel mit den gleichen Punkten wie davor die Tabelle anführen. Aber letztlich haben wir ein hartes Stück Arbeit vor uns, wenn wir das ausgesprochene Saisonziel erreichen wollen. Den Beweis wollen wir in der bevorstehenden sonntägliche Heimspielserie im Jahn-Sportpark erbringen und hoffen auf Euer Kommen: 21.04., 14 Uhr gegen Steglitzer TK ? 28.04., 15 Uhr gegen Spandauer HTC ? 05.05., 17 Uhr gegen SC Charlottenburg 2.
Die Tore:
1:0 Argo
1:1 „Quinne“ Quandt
2:1 Argo
——
3:1 Argo
4:1 Argo
Der geläuterte (?) Doch-noch-Tabellenführer
Tor Andrej Oelze
Abwehr Jonas Sydow ? Niklas Stappenbeck ? „Machine“ Treibel ? Micha Wolf ? „Kalle“ Kalweit
Mittelfeld Daniel Henn (ein Hallo! dem Neuen aus Dortmund) ? „Käthe“ Käthner ? Miguel Trincado ? „Lala“ Schymik
Sturm Christoph Scholze ? „Quinne“ Quandt ? Basti Konaretzki ? Ilja Freund (ein Hallo! dem Rückkehrer!)
Fazit:
Unsere beiden Kernsorgen: Wir müssen die Lücken im Angriff kompensieren (beim Argo-Spiel fehlten die Schützen von 24 der bisherigen 27 Rotation-Feldtore und die beiden erfolgreichsten – Zeile und unser englischer Ritter Ed – werden aufgrund beruflicher Verpflichtungen andernorts erstmal auch nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen) und auch A.N.N.E.s (sein Rücken wird Tag für Tag besser!) kreative Ideen fehlen dem neu zusammengestellten Mittelfeld. Aber auch das Team, wie es bei Argo auf der Platte stand, hat allemal die Verve und Klasse, diese Liga zu dominieren – die nächsten Trainingstage werden weiter daran feilen!
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