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Achtbare Leistung & die Einsicht: ATV Leipzig is (noch) ´ne Nummer zu groß für uns

Ein 2:6 der Damen gegen RL-Tabellenprimus ATV Leipzig

Wenn der aktuelle Tabellenführer mit einem Torverhältnis von 38:5 und ohne Punktverlust zum Aufsteiger reist, ist auf dem Papier ja bereits alles klar. Aber immerhin war es für uns ein Heimspiel, wir hatten nach lauter knappen Niederlagen eine Miniserie von 2 Siegen hingelegt und zuletzt häuften sich auch im Training wieder diese Torschüsse, die an Körperverletzung grenzen (Goalies sehen das ja immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge). Zumindest sollten keine Geschenke gemacht werden, wir wollten uns so teuer wie möglich verkaufen und vor allem mit einem guten Gefühl für den sonntäglichen Saisonabschluss gegen die „anderen Leipzigerinnen“ (die aus Lindenau nämlich) aus der Sache rauskommen.

Wichtig also, den Anfang nicht zu verschlafen. An der Einstellung lag´s wohl nicht, aber zunächst kamen wir vor allem im Mittelfeld und in der Verteidigung nicht klar. Das lag natürlich am aggressiven und dynamischen Spielstil der Gegnerinnen, aber zum Teil auch an der Spielsituation. ATV war ohne Torfrau angereist – klingt nach Vorteil Rotation, war´s aber nicht wirklich. Denn mit der torhütenden Feldspielerin, die im Aufbau sowas wie den Libero gab, hatten die Gäste immer eine, manchmal auch zwei freie Spielerinnen im Angriff. Zusammen mit harten, präzisen Pässen in die Spitze und großer Laufbereitschaft ein Alptraum für jede Verteidigung.
Das erste Tor mussten wir schon in der Anfangsphase schlucken. Eine Leipzigerin dribbelte sich zum linken Kreisrand durch, holte aus (O-Ton Sari: „Sch….“), ich konnte sie nicht richtig sehen, machte eine spekulative Bewegung (aber eben nicht die richtige) und die Kugel zappelte zum 0:1 im langen Eck. Dann kamen wir etwas besser ins Spiel, machten es aber am Leipziger Kreis zu kompliziert und waren immer wieder gezwungen, nach hinten zu arbeiten. Auch da sah man die Klasse der ATVlerinnen deutlich, denn je näher sie unserem Kreis kamen, desto schneller wurden sie. In der Folge holten sie mehrere Strafecken heraus, von denen eine im Nachschuss zum 0:2 führte. Diesmal konnten wir aber antworten und nach einer Balleroberung und Konter erzielte Heide mit einem „unkonventionellen“ Heber (war wohl eigentlich als flache Rakete geplant, so aber vieeeel unberechenbarer ;)) den Anschlusstreffer für uns. Dann war es eigentlich ein Spiel fast auf Augenhöhe, zumindest spielten wir deutlich oberhalb des „Kanonenfutter-Levels“. Über Mangel an Beschäftigung konnte ich aber dennoch nicht klagen. Irgendwann hatten wir dann nach diversen gut abgewehrten Chancen auch noch Pech, ein harter Schlag in den Kreis wurde von Caro unglücklich abgefälscht und segelte zum 1:3 in die Maschen (dass diese Bälle auch nie nebens Tor gehen!). Trotzdem fand ich, gegen ATV könnte man zur Pause gut mit diesem Resultat leben, aber ach – ATV holte noch eine Ecke. Wir hatten inzwischen schon einige davon erfolgreich abgewehrt, aber diese saß …. mit Schmackes genau innen neben den Pfosten geknallt.

Neue Halbzeit, neues Glück? Am generellen Verlauf änderte sich nicht so viel, aber die Kugel hielt sich nun doch häufiger im Mittelfeld auf. Die Mann- (bzw. Frau-) deckung in der Defensive lief jetzt richtig gut und der ein oder andere Angriff in Richtung ATV-Kasten kam in Gang. Was fehlte, war die Bissigkeit am gegnerischen Kreis und die Schnelligkeit. Die Reihenfolge der folgenden Tore hab ich nicht mehr ganz genau auf dem Schirm. Aber in der Quintessenz war´s so: ATV lochte noch einmal nach einer Ecke ein (Laserstrahl durch meine Hosenträger – wer schießt denn auch genau mittig bei ´ner Ecke, fies!), ein weiterer Gästetreffer nach mehrmaliger Abwehr (ich weiß noch, dass ich da beim Versuch einer Passunterbrechung gewissermaßen aus dem Geschehen rausgerutscht bin – der Platz war aber auch herrlich nass!) und dann schaffte Pippa noch einen zweiten Ehrentreffer für die Rotationistas. Am Ende stand also dieses 2:6 als Ergebnis zu Buche.

Fazit: Klasse Kampfmoral, schönes Laufpensum und kein konditioneller Abfall in Halbzeit Zwei. Im Gegenteil, wir haben im zweiten Spielabschnitt weniger Tore gefressen und wenn ich auf die abgelaufenen Spiele des ATV schaue, sind viele Teams weit schlechter davongekommen als wir. Rotation hat also das realistische Ziel erreicht und ATV arbeitet weiter ernsthaft am Gang in die zweite Bundesliga (viel Glück dabei, Mädels). Badewanne, Abendbrot und dann kann der Sonntag kommen!

Mit von der Partie: Angie, Annika, Birthe, Caro, Heide, Ina, Jule, Julchen, Maike, Pauli, Pippa, Sandra, Sari, Theresa, Yori, Tina

Tina Hähn

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