Die Schlenzelberger verteidigen ihren Titel am Timmendorfer Strand (mehr oder weniger)
Unser Motto für den diesjährigen Ananas-Cup der Timmendorfer Gestrandeten lautete gewissermassen: „Klasse statt Masse“. Also fuhren zur angestrebten Südfruchtverteidigung ganze 6 Schlenzelberger an die Ostsee. Naja, eigentlich waren es zuerst sogar nur 5, ich hab da aber gar keine Schuldgefühle. Denn während die einen die Autobahn enterten, saß ich noch in der Schmelinghalle und durfte Taschis Hattrick im DM-Halbfinale bejubeln (Danke dafür, BHC & Glückwunsch zur Meisterschaft, Mädels!). Als ich mich dann auf die Piste begab, absolvierte unsere „starting Five“ bereits ihr Trainingsspielchen gegen unsere gastgebenden Freunde. Beim Abendbrot im Vereinslokal kam es dann zur endgültigen Zusammenführung. Hier wurde ausgiebigst geklönt, herumgealbert und ja, auch getrunken. Und was soll ich sagen, wieder hab ich was Neues gelernt. Die Briten spinnen (gut, das wussten schon die Gallier), Hände weg von der „Schwarzen Sau“ (und allen damit verbundenen Trinkspielchen) – falls ihr nicht zu den absoluten Lakritz-Freaks gehört! Und Fernet Branca wird auch mit Limonen nicht leckerer (Mein Rat: bleibt bei Wodka, Kinder!). Ums kurz zu machen, wir haben den Abend mit den Timmendorfern vergnüglich gemeinsam gekillt. Moni und ich waren etwa um Vier in der Kiste und gehörten damit noch zu den „Frühschläfern“.
Mit dem Timmendorf-VIP-Taxi (Jawoll, die Gestrandeten haben uns sogar abgeholt, grosse Klasse!) erreichten wir am Sonntagmorgen die Halle und dann gings um die Ananas. Acht Teams waren angereist und nachdem wir im Sommer in doppelter Mannschaftsstärke angerückt waren, fanden wir uns als Schlenzelberger I auf dem Spielplan wieder (und mussten schmunzeln). Nun kann man ja skeptisch sein, wenn es um Restalkohol und sportliche Höchstleistungen geht (bin ich jedes Mal an Turniersonntagen). Aber in Verbindung mit guter Musik (Motown, yeah!) scheint das genau unser Ding zu sein. Gegen die Traveknacker hielten wir hinten die Null, vorne sorgten drei Schützen für dreifachen Schlenzeljubel. Inga setzte eine Hereingabe direkt und mit Schmackes ins kurze Eck, René dribbelte sich durch den halben Kreis, bevor er die Kugel zum 2:0 einsteckte und Peter ließ vorm 3:0 erst noch den Torwart aussteigen.
Zweites Spiel, immer noch groovige Rhythmen im Hintergrund und die Hamburger Spontis auf der anderen Spielfeldhälfte. Wieder lief es wie geschmiert. Monis langer Ball in Richtung Pfosten wird von Inga unhaltbar in die Maschen „gestochen“. Kurz darauf war wieder Inga zur Stelle (erfolgsbenebelt können wir uns alle nicht mehr genau erinnern, wie genau dieses Tor gefallen ist … aber es ist gefallen, das ist die Hauptsache). René zog mit Energie zum Tor, und nach ein, zwei, Versuchen war der dritte dann auch drin. Schließlich kam auch unser „Küken“ Matze noch zu seinem Traumtor aus dem spitzestem aller Winkel (so geschätzt eine Handbreit von der Grundlinie entfernt ins Dreiangel geschlenzt). Waaaaahnsinn!
Das konnte nicht ewig so weiter gehen. Die Musik wurde leiser (es schlichen sich sogar ein paar schnöde Fetensongs darunter), der leckere Mandarinenkuchen war viel zu früh alle und der Sport forderte seinen Tribut. Kann natürlich auch schlicht daran liegen, dass die Stör´mer aus Itzehoe ein sehr gutes Team sind…, jedenfalls wurde das dritte Spiel eine anstrengende und enge Kiste. Zum ersten Mal an diesem sonnigen Tage (!) lagen wir mit 0:1 hinten und mussten uns was einfallen lassen. Aber auf Inga konnten wir uns selbstredend verlassen, sie erzielte den Ausgleich. Irgendwie gingen die Stör´mer wieder in Führung (man tendiert ja dazu, die Gegentreffer sehr schnell zu vergessen – wahrscheinlich ein unhaltbarer Kunstschuß ;). Dank Peters Gedankenschnelligkeit nach einem Freischlag gelang uns der erneute Ausgleich und dieses Remis retteten wir mit Ach und Krach über die Zeit.
Im letzten Spiel trafen wir wieder auf alte Bekannte, die Altonativen aus Hamburg. Nochmal wurde die Partie eng und spannend, aber diesmal blieben die Goalies Sieger. Null zu Null hieß es am Ende und wir hatten damit den Gruppensieg sicher. Ein Finale gegen den Ersten der Parallelgruppe (das waren unsere Gastgeber) sollte nun den Gewinner der „Goldenen Ananas“ ermitteln. Aber alle waren platt, die Gestrandeten wollten nicht gerne ihr eigenes Turnier gewinnen und die Uhren galoppierten stramm auf Sechs Uhr zu (der Montag blickte sozusagen schon um die Ecke). Also haben wir das Ganze abgekürzt, alle Teilnehmer bekamen ihr Ananäschen und wir neben der großen noch die (zur Titelverteidigung 2014 anspornende) „Wander-Ananas“. Schöner Sonntag alles in allem (jetzt noch schnell nach Berlin beamen, das wär´s gewesen!)
Tja, wir kommen sicher im nächsten Winter mitsamt der Goldfrucht wieder an die Ostsee, ernennen Inga derweil zur neuen Schützenkönigin vom Prenzlberg und drücken auf diesem Wege alle Gestrandeten nochmal ganz herzlich. Macht immer wieder Laune mit und bei Euch, Kinners!
Unsere Südfruchtliebhaber: Inga, Moni, Matze, Peter, René, Tina
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