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ZELT und Zeltchen, Sonne und Regen, Bier und Cocktail … alles dabei im Dresdener Sommer

Eine Handvoll Rotationistas schnappt sich mit Freunden Platz 2 beim Lok-Cup in Dresden (ich glaub, dem 11.)

Das Ganze ging für uns los mit unschön frühem Aufstehen in Berlin, denn schon halb Zehn hatten wir unseren ersten Einsatz auf dem sächsischen Grün (nicht alle können schon freitags anreisen). Wir waren nicht gerade in Massen am Platz aufgeschlagen, weshalb wir unsere Gegner vor Spielbeginn erstmal zu einem 5+1 überredeten (eigentlich waren Halbfeldspiele mit 6 Feldspielern vorgesehen). Zu unserem Glück haben sich alle Gegner auch darauf eingelassen.

Den Anfang machten für uns die Berliner Gören, es war also ein Hauptstadtduell (im Prinzip Prenzlberg vs. Steglitz) – da zogen gerade verstärkt Wolken auf. Wir konnten das Spiel dominieren, setzten aber das Gros unserer Chancen neben bzw. über den gegnerischen Kasten. Sandra und Sari konnten dann aber doch noch jeweils zweimal einlochen (ich erinnere mich noch an einen Schuss mit Schmackes ans Brett von Sari und eine schöne Bogenlampe von Sandra) – das Ding endete also Vier zu Null. Schöner Einstieg, wa?
Danach bauten Jule und Karo ihr „Essentiell-Domizil“ (eine kleine rote Stoffhundehütte, wo außer den beiden Mädels wirklich nix mehr reinpasste) direkt neben dem himmelblauen Textilpalast von Sandra und Felix auf (da konnte man drin stehen … ja, sogar umhertigern ohne an die Decke oder Wand zu stoßen!). Jeder schläft, wie´s ihm/ihr gefällt, richtig? Als „Basislager“ bei Turnieren kann ich jedenfalls solche geräumigen Vorzelte nur empfehlen, sehr praktisch.

Unser zweites Spiel (jetzt bei hellstem Sonnenschein) war für mich so eine Art Reise in die Vergangenheit, denn der Gegner hieß Uni Greifswald (meine Alma mater, lang lang ist´s her). Die Mädels waren alle noch sehr jung (nur zwei waren wirklich schon Studenten), aber sehr engagiert und flink. Wir hatten zwar etwas mehr vom Spiel, konnten aber die Buden nicht machen. Laura ist vermutlich doppelt so viel gelaufen, wie die restlichen Mädels – allein, die Kugel war nicht ihr Freund. Erst kurz vor dem Abpfiff brachte ein Penalty von Sandra die Entscheidung (in Dresden anstelle von 7m verhängt und auch die attraktivere und spannendere Variante für alle Beteiligten in meinen Augen). Mit dem knappsten aller Siege gingen wir also in unsere Mittagspause.
Die Greifswalderinnen engagierten mich im Anschluss gleich noch als Gästegoalie (sie waren nämlich ohne angereist). Das machte mein Wochenende zwar sportlich durchaus anstrengend, hat aber auch mächtig Laune gemacht (´ne tolle Truppe – falls ihr da mal mitspielen wollt).
Spiel Numero Drei für uns war das gegen Königs Wusterhausen (sozusagen Daniels Heimteam) und hier fingen wir unseren ersten Gegentreffer. Nachdem wir beim ersten Penalty gegen uns noch Glück gehabt hatten, war der zweite dann eben drin und wir 0:1 hinten. Wir vergaben unsere zwei Penalties auf der Schlägerseite der KW-Torfrau, aber zum Glück hatten wir glücklich eingekauft. Wieder einmal Sandra und die von Köpenick angeheuerte Dörte drehten das Spiel noch zu unseren Gunsten und wir verließen ein weiteres Mal als Sieger den Platz.
Der Spielplan wollte es, dass wir auch noch ein viertes Spiel absolvierten (volles Programm am Samstag, das hieß sportliche Unterbeschäftigung am Sonntag, s.u.). Aber diese abendliche Partie hatte es in sich, denn es ging gegen die Flying Boxers – die starken Gastgeberinnen. Im Prinzip stand hier bereits der Gruppensieg auf dem Spiel. Wir konnten zunächst vorlegen, fingen uns aber gleich zwei Gegentore nach hoch in den Kreis segelnden Bällen (von der Stürmerin volley verarbeitet wird sowas ja verflixt unberechenbar). Zweimal scheiterten wir grandios an der bestens aufgelegten Dresdener Torfrau. Und wieder konnte uns Sandra vor der Niederlage retten, wieder war es ein Penalty kurz vor Schluss und man trennte sich mit einem Unentschieden.

Die wohlverdiente Dusche, Abendessen (lecker), Fußi kucken (wer immer noch nicht genug davon hatte), mit Getränken aller Art „vorglühen“ (wer´s braucht ;)) … und dann konnte die Fete losgehen. Der Holunderlikör war da zwar schon längst alle (genau wie unser Wodka), aber es gibt ja noch soooo viele andere Sachen zum Trinken! Um es kurz zu machen: alle haben sich bestens amüsiert und als ich gegen vier Uhr morgens in meine Koje desertierte, war die Party noch vollstens im Gange. Keine Ahnung, wann der rotationige Rest in die Betten gekommen ist. Aber wenn ich mir Jule und Karo so gegen Zehn am Sonntagmorgen ins Gedächtnis rufe, dann sind die beiden vermutlich recht knapp am Thekengold vorbeigeschliddert ?.
Das viele Sporteln am Vortag und ein Freispiel am Sonntag (ein Team war kurz vor Turnierbeginn abgesprungen) bedeuteten für uns, da war nur noch ein Platzierungsspiel zu absolvieren – bei Gruppensieg wäre es das Finale. Es sei denn, man hat ein „Zweitteam“ – die Greifswalderinnen spielten mit mir noch ihre Partie gegen die Boxers. Wieder wurde es eng. Ich weiß ja nicht, wieviel oder wenig die Hansestädterinnen am Vortag getrunken hatten, aber ich hatte definitiv Restalkohol in den Adern. Bei richtigem Wetter (der Regen hatte gerade wieder aufgehört), Tagesform, Uhrzeit, Karma und wer weiß was noch allem führt sowas mitunter zu sportlichen Sternenflügen. Erst schossen die Greifswalderinnen ihr erstes Turniertor, dann konnte ich gleich zwei Penalties abwehren und den dritten setzte die Dresdenerin nebens Gehäuse. Es passte einfach alles und so ganz nebenbei nagelten wir so auch noch das Finale von Rotation gegen die Mädels aus Chemnitz fest. (Zu dem Zeitpunkt hätte ich nach Hause fahren können und wäre selig gewesen.)

Tja, und dann setzte schon langsam aber sicher diese Turniermüdigkeit ein, die ihr sicher alle kennt. Erst gedanklich und dann auch körperlich (manchmal auch andersrum), zudem brannte die Sonne jetzt wieder nach Kräften. Im Prinzip kam also (trotz Mannschaftszuwachs – Sandra W. war noch zu uns gestoßen) das Finale irgendwie zu spät für uns. Irgendwie aber auch wieder nicht, denn ganz spontan wurde selbiges ein Spiel vorverlegt (wir wurden da allerdings nicht gefragt), um Chemnitzer Damen und Herren nicht gleichzeitig im Finale spielen zu lassen (Männer und Frauen spielten jeweils parallel). Pünktlich auf dem Platz fehlte uns dann lange noch ein Schiri (zwei wären noch besser gewesen) und als der dann kam, wurden wir auch nicht recht froh mit ihm. Er war einfach überfordert (mussten am Ende auch die fairen Miezen aus Chemnitz zugeben) und das Finale brachte uns keinen richtigen Spaß. Sicher lag das auch daran, dass die Gegnerinnen für unseren Geschmack eindeutig zu viele Tore schossen (drei Stück an der Zahl). Für uns konnte nur Jule einnetzen. So ging der Turniersieg (und damit auch die Lok) zwar verdient an die Miezen, man hätte die Sache aber sicher noch zünftiger gestalten können.

Fazit: Wir sind zwar knapp an der Sieger-Lok vorbeigeschrammt, aber im Großen und Ganzen haben sich sechs Rotationerinnen mit ihren famosen Gastspielerinnen Sandra und Dörte (Danke, Mädels!) prächtig in der Elbmetropole amüsiert. Die Zeit bis zum Ende der Siegerehrung zog sich ein wenig hin, aber alle Zeltschläfer nutzten sie zum Einpacken, alle Nicht-Autofahrer für ein Abschlussbier oder Ähnliches. Im Endeffekt waren wahrscheinlich alle rechtzeitig zu Hause, um noch ein letztes Mal den Balltretern zuzuschauen. (Ich bin noch in Halbzeit Eins eingeschlafen – macht aber nix, wenn man Argentinien-Fans is.)

Schön war´s mit:
Dörte, Jule, Laura, Karo, Sandra P., Sandra W., Sari, Tina, sowie „unseren Jungs“ Daniel & Felix

Tina Hähn

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