Am letzten Augustwochenende fanden zum Schwanengesang der heißen Jahreszeit zehn SchlenzelbergerInnen den Weg in die Heimatstadt der Havelfritzen. Im vorigen Jahr konnten wir dieses Turnier gewinnen, man reiste also als Titelverteidiger an. Obwohl wir dieses Mal nicht ganz so weit vorne gelandet sind, kann der Havelfritzen-Cup (Auflage Numero Vier) von uns nur wärmstens weiterempfohlen werden. Da gibt es so viele schöne Dinge zu sehen, zu essen, zu trinken … und auch die Spiele waren ein Erlebnis (vielleicht könnte man die Temperatur noch ein paar My nach unten regulieren, aber da spricht wohl der viel zu warm angezogene Goalie aus mir
Die Stadt Brandenburg wird ja sehr idyllisch von der Havel durch- und umschlängelt und auch der Hockeyplatz der Gastgeber liegt nur einen Steinwurf vom kühlenden Nass entfernt. Der Blick aus meinem Schlafsack stellte sich dann etwa so dar:
Bei über 30°C im Schatten wurden wir Schlenzelberger an diesem Wochenende denn auch des Öfteren in aquatischen Gefilden gesichtet. Gespielt wurden jeweils 25 min (in 2 Halbzeiten) – reichlich Gelegenheit also, um mächtig ins Schwitzen zu kommen. Erster Gegner waren die Marienkäfer, das Elternhockeyteam vom Mariendorfer HC. Hier ging die Sache noch recht eindeutig zu unseren Gunsten aus. Sanne machte den Anfang mit einem knackigen halbhohen Siebenmeter (Svennis Training sei Dank!). Später lieferte sie die Vorlage für Anett, die am Pfosten zum 2:0 einlochte. Den 3:0 Endstand stellte dann Jens sicher. Nach einem schnell ausgeführten Freischlag von Frank tunnelte er den Mariendorfer Goalie.
Im zweiten Spiel trafen wir auf den BraPo-Mix, ein Team aus Brandenburgern und Potsdamern (stark „Bra-lastig“ ). Auch hier hatten wir den besseren Beginn. Karo wurde zunächst vom Keeper gestoppt, aber der Nachschuss fand sein Ziel. Insgesamt war die Partie aber um Einiges enger als die vorangegangene. Wir vergaben noch einen Siebenmeter, bevor Piet das 2:0 einleitete. Er bediente Sanne auf Rechts, deren Pass fand Jens zentral am Kreis und der hämmerte den Ball direkt ins Gehäuse. Kurz vor dem Ende wurde es nochmal spannend, die „Teilgastgeber“ bekamen einen Siebener. Er wurde pariert und wir schaukelten den Sieg über die Ziellinie.
Was dann ist der Folge noch so auf dem Spielfeld passierte, ist nunmehr ungesichertes Halbwissen, denn irgendwer hat sich die Hälfte von meinem Spielplan als Notizzettel gemopst. Klar ist, gegen unsere Gegner ist Partie Nummer Drei, die Schlesischen Löwen (Senioren aus Niesky und Leipzig) sahen wir ganz schön alt aus – so rein sportlich. Mit 1:3 ging die Kiste verloren. Das erste Tor fiel im Nachschuss, das zweite (da erinnere ich mich noch sehr genau) war ein schneller Freischlag, gefolgt von knackigem Pass vor unser Tor und Vollstreckung per Stecher. Der „Übeltäter“ hieß Rainer und hatte echt was auf dem Kasten, weshalb wir ihn auch am Sonntag zum Gastspiel bei uns einluden (s.u.). Gegentreffer Nummer Drei fiel per Siebenmeter (glaub ich) und irgendwann davor war irgendwie irgendwem von uns noch der Ehrentreffer gelungen.
Das schrie nach einer längeren Taktikbesprechung (und ja, das Bier wurde ausschließlich zum Auffüllen der Elektrolyte getrunken!)
Und sind euch unsere schicken neuen Trikots aufgefallen … wie sie so schön himmelblau leuchten?! (Wenn man allerdings so unglaublich schnell übers Feld zischt wie bspw. unser Frank, schält sich hier und da schon mal der Aufdruck vom Stoff).
In der letzten Partie des Tages wurden dann nochmal Nägel mit Köpfen gemacht und diverse Tore erzielt. Annett und Karo legten zum 2:0 gegen die Bad Kreuznacher Pfeffermiehler vor. Eine Direktabnahme zischte zum 2:1 Anschlusstreffer durch meine Hosenträger. Mara stellte nach Pass von Frank die Zwei-Tore-Führung wieder her (vermutlich am langen Pfosten), in gleicher Weise legten die „Miehler“ nach. Den Schlusspunkt setzte eine Rückhand von Jens (aufgelegt von Piet). Damit war das sonntägliche Halbfinale erreicht und man konnte endlich die Sportklamotten auf die Wiese schmeißen (und nochmal Baden gehen).
Hatten die Brandenburger den ganzen Tag schon für lecker Speis und Trank gesorgt, so wurde das am Abend nochmal getoppt. Tagsüber durfte man schon die beiden „armen Schweine“ am Spieß über traditionellem Feuer bewundern.
Nun war es soweit und die Grillmeister griffen zu den Hieb- und Stichwaffen. Ich sag nur: lecker, lecker, lecker (also so aus omnivorer Perspektive)! Am Büffet lockten weitere kulinarische Raffinessen von Insalata Caprese (Mozzarella-Tomaten) über Glasnudelsalat bis hin zu Lachsröllchen. Das zwanglose Abendbrot glitt ganz allmählich über in eine Sommerdisco (wo wir den DJ sogar dazu brachten „Brandenburg“ zu spielen … haben aber nur Berliner dazu getanzt
Der Sonntagmorgen begann mit Elli Golding in der Dauerschleife (man kann schlechter geweckt werden) und diversen Ausfällen im Schlenzellager. Sven hatte Rücken, Maras letzter Drink war schlecht gewesen und Frank hatte sich nachts mit Magen-Darmbeschwerden herumgeschlagen. An dieser Stelle kam Rainer, der Schlesische Löwe vom Vortag ins Spiel (Danke nochmal!). Nach reichlich Kaffee, ordentlichem Frühstück und gutem Zureden konnten wir bis auf Sven doch noch alle Rabauken aufs Spielfeld treiben, wo das Team aus Potsdam wartete. In einer hochspannenden Partie setzte Sanne per Siebener den ersten Treffer, bevor die Potsdamer uns durch gute Pässe vor dem Tor zwei Buden einschenkten. Mit 1:2 ging das Semifinale verloren.
Im Spiel um Platz Drei (vermutlich gegen die Havelfritzen) war es ebenso eng (nur inzwischen noch ein paar Grad heißer) und der Endstand ist mir inzwischen entfallen. Jedenfalls haben wir verloren, wahrscheinlich durch hervorragend herausgespielte Tore mit unhaltbaren Abschlüssen unseres Gegners. So sprang letztendlich Platz 4 heraus und ich nochmal in die Fluten (ich meine sogar, es hat leicht gezischt).
Kurzum, das machen wir nächstes Jahr gerne wieder! (Und nicht vergessen: Wenn man zur Ostsee will, muss man durch Brandenburg.)
Mit: Annett, Hotte, Sven, Mara, Karo, Frank, Jens, Piet, Sanne & mir
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