Die Einsätze unseres Rotationer Damenreiseteams lassen sich ja pro Saison leider immer noch an einer Hand abzählen. Mitte März war es endlich wieder soweit, zum ersten Mal hieß das Ziel Stralsund. Dort wurde Störtebeker-Turnier Nummer 24 ausgespielt (der altbekannte Freibeuter ließ leider nicht auf die Verfügbarkeit des gleichnamigen Dunkelbieres schließen – es gab keins, seufz!) Parallel zu uns fuhren auch Rotationer Herren an die Küste, für orange-blaue Stimmung war also das gesamte Wochenende über gesorgt, zumal wieder einige Jungrotationer durch die Halle tobten.
Am Freitagabend bereits machten sich 4 Berliner auf den Weg, zum Hockey spielen reisten allerdings nur Dana und icke an – Dodo hatte ihren fiesen Virus noch nicht wirklich besiegt (und die sind ja in diesem Winter arg fleißig gewesen, die Biester!) und Falk war als Fahrer und Physio (aber nur für echte Leiden ;)) mit von der Partie. Die goldene Eins fürs Erreichen des Hostels als Allererste aber bekamen Uli und ihr Anhang. Während ihre Familie sich also am Samstag auf den Weg ins Ozeaneum machte, erwarteten wir gegen Mittag (die Stralsunder Gastgeber hatte unsere Bitte um einen späten Spielstart erfreulich ernst genommen) den Rest der Truppe. Mit Lauri (unserer Quotenschottin) und Evi (unserer Quotenpariserin) machten wir die Geschichte gleich noch zu einem internationalen Turnier und Evi überraschte uns mit superleckeren Croissants aus der Stadt der Liebe (sie sind tatsächlich um Längen besser als ihre deutschen Verwandten). Es konnte also losgehen.
Unser erster Gegner waren alte Bekannte aus Berlin – die Mädels aus Köpenick. In einer engen und mittelfeldlastigen Partie hatte wir zwar die besseren Chancen, am Ende aber siegten die Goalies und es blieb bei einem torlosen Remis. Spiel Zwei absolvierten wir gegen die gastgebenden Stralsunderinnen. Diesmal klappten die Anspiele und Laufwege schon besser und wir gingen durch ein Rückhandtor in Führung. Lauri war die Absenderin, Dana hatte den Pass gespielt. Dann unterlief mir ein Fehler, als ich einen eher mittelscharfen Stralsunder Torschuss mit den Füßen voran parieren wollte (Schiene legen wäre sicher besser gewesen) und die Kugel rutsche zum Ausgleich in die Maschen. Nur wenig später trat wieder Laura in Aktion. Uli spielte ins Mittelfeld zu Dana, die blockte direkt in den Kreis und auch der Torschuss erfolgte stante pede. Tja, und dann hab ich gleich nochmal verrissen. Bei einem Stralsunder Freischlag hinter der Mittellinie, der direkt in unser D gespielt wurde, reagierte ich nicht (in Erwartung des Schiri-Pfiffes), anstatt erstmal zu halten und dann mit dem Pfeifenträger zu meckern. Es kam kein Pfiff, das Tor zählte und der Sieg war (trotz weiterer Torchancen unsererseits) verschenkt. Zumindest aber hatten wir wieder nicht verloren.
Unser letzter samstäglicher Einsatz stieg dann gegen einen Mix aus 1. Und 2. Damen des HCLG aus Leipzig. Ulis Familie war aus dem Museum zurück und kam so gerade richtig zu ihrem ersten Turniertreffer. Mit der Kugel an der Kelle zog Uli im Kreis von links nach rechts und lochte dann direkt neben dem Innenpfosten ein. Während ich praktisch nix zu tun hatte (Torleute werden immer stutzig, wenn das passiert – sie trauen der Ruhe nicht … wenn sie schlau sind), konnten wir vorne nachlegen. Eine Ecke wurde von Evi gestoppt und kurzerhand eigenhändig zum 2:0 in die Maschen geschlenzt. Dabei sollte es bleiben und so zog der Tross ungeschlagen und froher Dinge zurück in die Herberge. Duschen, hübsch machen, sich von Falk die Knochen zurecht rücken lassen – und dann nix wie hin zur Party!
Es war eine von diesen Drink-Flatrate-Parties, da wurde also ganz schön gebechert im Bootshaus und ich denke. Zwar gabs auch hier kein dunkles Bier (nich mal Störtebeker!) und die Musike war oft nicht sooo mein Ding. Aber die Tanzfläche war voll, der H.F.-Song wurde erfreulich selten gespielt und ich hab meinen AC/DC-Donner bekommen – kann also durchaus als Erfolg abgehakt werden. Wenn ich so an die unterschiedlichen Wach-Grade unserer Männer beim sonntäglichen Frühstück zurückdenke, haben auch die sich prächtig (und lange … ) amüsiert.
Gegen die Mädels meiner Alma mater, der Uni Greifswald, trennte lange Zeit wenig die Einen von den Anderen. Wir schossen mehrmals die Keeperin an, ich hatte ein- oder zwei Ballkontakte. Dann eine Schlüsselszene, Foul im gegnerischen Kreis. Am Sonntag hatten die Teams in solchen Fällen die Wahl zwischen Strafecke oder 9m-Strafstoß. Jule entschied sich für Letzteres und sandte die Kugel zielsicher ins Dreiangel (vielstimmiger Jubel aus der Rotationer Fankurve). Jetzt ging der Blick in Richtung Parallelgruppe, denn dort entschied sich, um welchen Platz wir am Ende spielen würden. Ein Köpenicker Sieg gegen Leipzig bescherte uns das Finale. Dort warteten die zweifachen Titelverteidiger aus Königs Wusterhausen (da fährt man an die Küste und wem steht man im Finale gegenüber …). Sie hatten im Verlauf des Turnieres bereits Einiges an Buden gemacht, allerdings auch den Spaß nie aus den Augen verloren. So gabs denn auch vor Spielbeginn einen kleinen alkoholischen Einsteiger für alle, die wollten. Dann gings aber sofort zur Sache in einer schnellen, engen und stets fairen Partie. Um ein Haar geriet die Chose zum emotionalen Höhepunkt für uns BoLaLas, denn Danas Versuch einer Bogenlampe zum 1:0 senkte sich denkbar knapp neben das KWer Tor. Das wär´s ja gewesen: Bogenlampen-Treffer durch die Bogenlampenlady (teamintern zählt sowas doppelt)! Wir hatten unsere Möglichkeiten, es fehlte aber immer dieses letzte Quäntchen. KW war zudem etwas spritziger und entschlossener. Letztendlich nutzen die Grün-Weißen zwei Unachtsamkeiten unsererseits zum 2:0-Sieg. Ein Tor fiel im Nachschuss und Treffer Numero Zwo war ein 2 (vielleicht auch 3) vs. O aufs Tor, nachdem wir ungeschickt gewechselt hatten. Insgesamt sicherten sich die „Schloss-Städterinnen“ verdient ihren dritten Turniersieg in Folge und wir waren mit nur einer Niederlage (trotz höchst unterschiedlicher Trainingszustände) doch ganz zufrieden – zumal die Geschenkkiste bei der Siegerehrung für die Podestplätze wirklich sehr großzügig ausfiel. Da haben sich die Hansestädter echt nicht lumpen lassen!
Fazit: Hat wieder mordsmäßig viel Spaß gemacht mit euch zu spielen, Mädels!! Das müssen wir wieder machen (und wenns nächstes Jahr an gleicher Stelle dazu kommt). Schön, mal wieder mit Dieser und Jener zu quatschen, entspannt und doch mit Anspruch Hockey zu spielen und einfach nur ´ne tolle Zeit zu haben. Auf ein Nächstes, Ladies!!
Mit: Evi, Dana, Jule, Julchen, Karo, Pauli, Lauri, Uli & mir (super unterstützt von Lili, Theo, Gregor, Dodo & Falk)
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