Eine ordentliche Vorbereitung auf die Feldsaison hat noch niemandem geschadet. In Teams mit neuem Trainerstab ist Selbige sogar für beide Seiten durchaus angebracht. Und im Falle von Rotation kommt momentan noch dazu, dass wir über jeden freien Trainingsplatz heilfroh sind (haben wir doch selbst derer viel zu wenig). Es war also ganz unvermeidlich, dass die Rotationer Damen und Herren sich auf einem Feldturnier mit Kugel, Rasen und allem anderen mal näher befasst haben. Tatort war das 9. Bernhard-Müller-Gedenkturnier in Köthen, Tatzeit das zweite Aprilwochenende.
Vier Spiele galt es zu absolvieren und den Damen standen dabei mit Leuna und Osternienburg auch zwei „bekannte Gesichter“ aus der Regionalliga gegenüber. Ein guter Test für Kommendes also. Zugegeben, unsere Vorbereitung bis hierhin war eher dürftig, einige hatten gerademal zwei Trainingseinheiten unter freiem Himmel hinter sich, andere nicht mal die. Der neue Trainerstab (unser Dreigespann Daniel, Lars & André) war hier und dort noch mit dem Einprägen neuer Namen und dem Kennenlernen des Teams beschäftigt. Mit Theresa und Luna schnupperten zwei unserer Neuzugänge aus der Rotationer Jugend erstmals „Erwachsenenturnier-Luft“. Die Sonne lachte, der Platz war gewässert … nix stand einem spannenden Wochenende mehr im Weg.
Spiel Numero Eins sah uns gleich den Gastgeberinnen gegenüber und da gab es den ersten kleiner Aufreger. Weil die Organisatoren bereits mittags weit hinter dem Zeitplan lagen, wurden aus unseren 45 min Spielzeit flugs 35 – da hatten wir scheinbar einfach Pech. Ob uns allerdings in dieser Partie diese fehlenden 10 Minuten gereicht hätten, um doch noch ein Tor zu erzielen … ich weiiiiiß es nicht. Um es kurz zu machen: wir Goalies (das Spiel wurde schwesterlich geteilt) hatten nicht eine Ballberührung und im Köthener Schusskreis brannte es heftigst. Allein, das Plasterund wollte partout nicht in die Kiste.
Zweites Spiel, anderer Gegner, ähnliches Bild. Die Damen von HCLG Leipzig waren zwar stärker als ihre Köthener Kolleginnen, kamen aber bis auf zwei Szenen ebenfalls nicht gefährlich vor unser Tor. Diese 2 Chancen aber hatten es in sich, ein Schuss knapp neben den Kasten und eine Strafecke, die vom torhütenden Gewerbe per Fußspitze entschärft werden musste. Auf der anderen Seite gab es wieder reichlich Chancen, aber der letzte Pass, der gezielte Torschuss, der durchdachte Nachschuss … das sind ganz offenbar noch unsere Baustellen. An fehlender Unterstützung kann es jedenfalls nicht gelegen haben, denn unsere Rotationer Jungs sorgten am Spielfeldrand lautstark und vielstimmig für zünftigste Fankurvenatmosphäre.
Ich habe die Ergebnisse unserer Herren zwar nicht mehr so recht auf dem Schirm (die Köthener jedenfalls finden auf ihrer Seite gute Worte), aber die Spiele sahen schon richtig flott aus, viele Spurwechsel und vor allem auch diverse Tore. Da müssen wir Damen scheinbar noch viel mehr „mit den Augen mausen“.
Zum Abendbrot warteten die Gastgeber mit einem beeindruckenden und leckeren Büffet auf, Fleischliebhaber konnten zwischen sicher 6 oder mehr Gerichten wählen, aber auch für die herbivore Fraktion war gesorgt. Eine richtige Party war vor Ort zwar nicht organisiert worden (die meisten Teams waren – kurze Wege – nach Hause gefahren), aber das haben unsere Herren dann selbst in die Hand genommen (ich hoffe, es ist außer dem ein oderanderen Glas nix zu Bruch gegangen).
Im Anschluss zog der Rotationer Tross erst ins Hotel und von dort zum „Schwofen“ ins „Tanz-Schlösschen“.Dort war an diesem Abend Single-Party und wir sorgten beim DJ mit zahlreichem Bevölkern der Tanzfläche für strahlende Augen (ich denke mal, auch der Umsatz an der Bar war an diesem Abend höher als gewöhnlich).
Zum sonntäglichen Frühstück waren dann alle wieder an Bord (zumindest körperlich) und die Damen machten sich auf einen RL-Rückrundenvorgeschmack gefasst. Los ging es mit der Partie gegen den Osternienburger HC (in der Tabelle derzeit Platz Zwo), es wurde die erwartet schwere Aufgabe. Zwar konnten wir spielerisch im Mittelfeld gut mithalten, aber besonders bei Tempogegenstößen oder Standardsituationen waren die O´burgerinnen oft einfach den Tick bissiger, schneller und präziser. Ein Gegentor nach halb geklärter Strafecke und ein direkter Eckentreffer, drei-vier gute Paraden (u.a. ein Siebenmeter) und einmal Pfostenglück standen am Ende zu Buche.
Uns blieb also nur noch eine letzte dreiviertel Stunde gegen Leuna, um doch noch dieses vermaledeite erste Tor zu schießen. Und endlich, endlich klappte es. Dann sogar gleich dreimal. Pauline F. (ab durch die Mitte), Laura (zweite Welle) und – so glaube ich zumindest – Denise (nach schnell ausgeführtem Freischlag im Mittelfeld) waren die Vollstreckerinnen. Da war dann auch der Leunaer Ehrentreffer zu verschmerzen.
Alles in allem können wir mit dem Wochenende zufrieden sein, die Steigerung war zu sehen (auch wenn das Leuna-Spiel nicht über zu bewerten ist – immerhin waren sie ohne Auswechsler vor Ort), niemand hat sich verletzt und wir haben uns alle gegenseitig besser kennen gelernt. Allerding liegt noch viel Arbeit vor uns (Fenster anlaufen und anpassen, knackige Pässe, Torschüsse, Ecken …) und unsere 3 Jungs haben sicher schon haufenweise Ideen dafür. Wir sind gespannt und bereit für alle „Schandtaten“. In diesem Sinne: rolle rolle!
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