Unser neuer Trainer Felix Rugor im Interview

Seit zwei Monaten steht Felix Rugor als neuer Trainer an der Seitenlinie der 1. Herren. Er konnte verpflichtet werden, nachdem Daniel Geisler in den Posten des Damentrainers gewechselt war und Namensvetter Felix Schmidt zwischenzeitlich als Spielertrainer die Herren zum Berliner Vizemeister-Titel geführt hatte. Zum Weltenbummler Anfang Oktober hat Felix (Rugor) auch eine Nachwuchsmannschaft übernommen und seine Posten in der Verwaltung unserer Hockeyabteilung angetreten. Höchste Zeit also, unseren neuen Haupttrainer einmal genauer vorzustellen. Wir haben die Gelegenheit zum Ende der Feldsaison genutzt und ihm ein paar Fragen gestellt.

rotationhockey.de: Hallo Felix, herzlich willkommen bei Rotation! Du bist vom Mariendorfer HC zu uns gewechselt und warst dort zuletzt Trainer der Damen, hast mit ihnen im Feld in der 2. Bundesliga gespielt. Davor warst Du mit den Herren der Neuköllner SF in der Halle in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Sind das Ziele, die Du auch mit Rotation hast?

Felix: Grundsätzlich ja, ich will immer weiter nach oben und bin hungrig auf mehr! Dennoch bin ich dabei geduldig: Nachhaltige Entwicklung kostet Zeit.

Bevor wir nach vorne schauen, kurz ein Blick an die Anfänge: Wie bist Du selber zum Hockey gekommen?

Mein Zwillingsbruder ist mit seinen Klassenkameraden zum Fußball gegangen, ich wollte unbedingt was anderes machen. Ein halbes Jahr später habe ich durch Zufall den Hockeysport entdeckt.

Und nun bist Du bei Rotation gelandet. Was war für Dich letztlich die Entscheidung, hierher zu wechseln? Was hast Du vom Verein schon mitbekommen?

Beim Mariendorfer HC habe ich mich sehr wohlgefühlt. Hier habe ich eine spannende Geschichte und neue Herausforderungen entdeckt: Mein Eindruck ist, dass Rotation unterbewertet ist, erst recht, was die Herrenliga betrifft. Und das möchte ich anpassen. Die Vereinsführung ist sehr daran interessiert, auch die Leistungsmannschaften voranzutreiben und dafür eine gute Struktur zu schaffen. Wo ich gerne hinkommen möchte und dem Verein helfen will, ist, den Leistungsgedanken noch größer zu schreiben und mehr Selbstverständnis für die Leistungsmannschaften zu entwickeln. Diese Teams sollten zum Beispiel ganz konkret über ein Vorbereitungsbudget verfügen.

Du sprichst die Leistungsmannschaften an. Du bist ja auch als 1. Herren-Coach zu Rotation gekommen. Was kannst Du nach zwei Monaten Training und den ersten vier Saisonspielen in der Oberliga schon über das Team sagen?

Der erste Eindruck, den ich mitnehme ist, dass wir uns perspektivisch definitiv in der Oberliga festsetzen – auch im oberen Drittel mit dem Blick, die Liga nach oben zu verlassen. Ich habe jetzt noch nicht genug Referenzen, wie gut die Gegner sind, aber ich stelle fest, dass die Mannschaft tatsächlich ein hohes Potenzial hat. Ich sehe eine Herausforderung darin, dieses im richtigen Moment abzurufen. Ich stehe darauf, Sachen zu trainieren, die wiederholbar sind, also eine konstante Leistung auf hohem Niveau abrufen zu können.

Aber Du bist ja nicht nur für die Herren zuständig. Welche Mannschaft gibt’s da noch und was kannst Du über die Jungs schon sagen?

Stimmt, ich trainiere auch eine Jugendmannschaft, die C-Knaben als Haupttrainer. Ich habe das Team zum Weltenbummler kennengelernt und werde nun in der Halle das Training vollständig übernehmen. Meine Vorsätze, was den Entwicklungssprung der Kinder angeht, muss ich etwas anpassen: Leider ist der Verein in der unglücklichen Situation, das angemessen große Trainingsverlangen der Mitglieder mit zu wenig vom Bezirk zur Verfügung gestellten Hallenzeiten stillen zu müssen. Das ist frustrierend, vor allem weil der Hockeysport ein verlässlicher Medaillenlieferant bei Olympia ist.

Damit aber nicht genug: Du gibst nicht nur selber Training, sondern wirst in der Abteilung auch die Jugendtrainer entwickeln. Was wirst Du da genau machen?

Ich werde zukünftig das Trainer-Coaching organisieren, gerade mit Blick auf unsere Nachwuchstrainer. Für die kommende Saison planen wir einige Maßnahmen, die unsere Jugend- und Nachwuchstrainer neben ihren bereits gemachten vielfältigen Erfahrungen weiter stärken sollen. Die genaue Terminierung steht allerdings noch aus.

Du bist in Deinem Berufsleben unter anderem Stuntman. Hilft Dir dieser Job beim Hockey?

Ich nehme viele Sachen mit. Vorhin sprach ich mit der Mannschaft beim Torschussverhalten über das Autofahren, über das Stuntfahren. Es gibt viele Schnittpunkte: Auch beim Stunt geht es darum, Sachen wiederholbar abrufen zu können, ohne sich einem großen Risiko auszusetzen. Es ist immer gut, über den Tellerrand zu gucken und nutzbare Erfahrungen mit einfließen zu lassen.

Felix, wir danken Dir für das Gespräch!

Andrej Oelze

Andrej ist seit Sommer 2012 bei Rotation Prenzlauer Berg. Sein Platz ist im Kasten der 1. Herren. Neben dem Hockeysport widmet sich der Ur-Hamburger der Öffentlichkeitsarbeit, schreibt für www.hockey.de und kocht zu Hause Russisch.

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