Unsere Schlenzelberger beim Kohl-Turnier des Bremer HC
Draußen-Hockey im Herbst ist ja hierzulande eher unüblich. Aber es gibt da ein kleines Dorf … pardon – eine veritable Hansestadt im Norden unseres Landes, wo man den Rasen auch noch spätherbstlich bespielt. Wir Schlenzelberger fuhren also in diesem Jahr erstmalig zum gastgebenden Bremer Hockeyclub und seinem „mindestens sechzehnten“ (O-Ton der Organisatoren) Kohl-Turnier. Sportlich gesehen kann man konstatieren, wir hatten eher den olympischen Gedanken im Sinn (was wir zu beginn der Spiele natürlich noch nicht ahnten). Stark lückenhafte Notizen und Erinnerungen legen den Schluss nahe, dass wir tatsächlich nicht ein einziges Spiel gewonnen haben. Dennoch war es ein wirklich schöner Samstag mit haufenweise netten Leuten – das können wir nächstes Jahr also gerne wieder auf den Kalender setzen.
Los ging es für mich mit der Erkenntnis, dass der Weg nach Bremen per Bahn gar nicht mal so schlecht ist und Räder an Torwarttaschen doch eine tolle Idee sind. Am Platz angekommen, traf man sofort auf gute alte Bekannte und viele neue, nicht weniger nette Hockeyverrückte. Der Wind hielt sich (besonders für norddeutsche Verhältnisse) erfreulich in Grenzen und tatsächlich schien sogar mehrfach an diesem Tag die Sonne (ich persönlich war diese Helligkeit gar nicht mehr gewöhnt)! Dazu ein reichhaltiges Lecker-Buffet im Klubhaus und Musik am Platz … die Spiele konnten beginnen.
Wir starteten diesmal als bunte Mischung an, denn drei unserer Freunde von TiBEX (Neukölln), Natascha von den MiniMixern (Hamburg) und Rotationer Urgestein Orje verstärkten unseren Kader. Vielleicht waren wir damit einfach nicht eingespielt genug oder mit den Gedanken noch beim leckeren Nudelsalat oder wie auch immer – spielerisch wollte es an diesem Tag einfach nicht richtig flutschen. Ein Stellungsfehler hier, eine vergebene Torchance da und dann kam auch noch Pech dazu. Einmal protestierte selbst Torschützin Gerti (allseits beliebtes Urgestein der Hamburger Altonativen) beim Schiri, dass ihr Treffer regelwidrig gewesen sei (aber der Pfeifenträger wollte seinen Pfiff nicht zurück nehmen). Ein anderes Mal landete Hottes Hammerball mit Schmackes am Pfosten. So verloren wir drei unserer Gruppenspiele knappestens mit 0:1. Gegen die U78er aus Hannover konnten wir (genauer gesagt: Fabian) unser erstes und einziges Tor schießen, leider folgten dem zwei Gegentreffer. Zu mindestens im letzten Gruppenspiel gegen die „Stocksteifen“ blieben wir dann hinten sauber, allerdings eben auch vorn. Wie das Platzierungsspiel dann ausgegangen ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Ist aber auch nicht so wichtig. Keiner hat sich verletzt, das ist immer eine gute Nachricht. Und ohne den Druck, um die vordersten Plätze mitzuspielen, blieb noch genügend Zeit für eine Stippvisite in der Halle gleich neben dem Platz. Dort war an diesem Novembersamstag Regionalligahockey der Damen zu bestaunen und später noch ein Kantersieg der Bremer Herren (ich glaube, Verbandsliga).
Zur Fete am Abend wurde dann der Name des Turnieres klar, es gab Grünkohl und Pinkel, eine Bremer kulinarische Spezialität der dunklen Jahreszeit. Bei Pinkel (kleiner lukullischer Exkurs) handelt es sich übrigens um eine geräucherte Grützwurst (deren Namen ihren Ursprung vermutlich dem umhüllenden Schweinedarm zu verdanken hat). Dazu gab es Bratkartoffeln, Salate, Knipp (auch eine Grützwurst, mit Piment gewürzt), Kassler und Schweinebauch … alles Dinge, die hervorragend mit Bier, Wein, Schnaps und Konsorten harmonieren. Zum Nachtisch wurden Negerküsse gereicht, die Musik war top – nur das Fetenende lag für partygestählte Schlenzelberger wieder etwas früh (knapp gegen Ein Uhr). Ein sonntäglicher Spaziergang an der Weser entlang rundete mein persönliches Bremenerlebnis hanseatisch ab. Alles gute Argumente für eine Wiederholung des Ganzen.
Mitgeschlenzelt haben: Heike, Steffi, Dietmar (alle TiBEX), „Nacho“ Natascha (MiniMix), Moni, Tina, Fabian, Hotte, Orje, Sven
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