Rotationer Damen erstmals bei Deutschen Beachhockey Meisterschaften am sandigen Start
Der Sommer ist in vollem Gange und irgendwie geht Einem da schlagartig die Motivation für alles Anstrengende verloren. Urlaub machen, das wär’s jetzt! So am Meer … in der Sonne … mit coolen Leuten … dazu noch Dinge tun, die man liebt (sonnen, baden, Hockey …). So gesehen ist es eigentlich verwunderlich, dass Rolle rolle nicht schon viel früher bei den Deutschen Meisterschaften im Beachhockey an der Ostsee aufgeschlagen ist. Unsere diesjährige Prämiere haben wir den Mädels zu verdanken, die letztes Jahr vom Spandauer Hockeyclub zu unseren Damen gekommen sind. Sie haben sich am Timmendorfer Strand schon mehrfach prächtig amüsiert und nun haben sie auch uns mit auf dieses Abenteuer genommen. Ein fettes Danke erstmal dafür – det Wochenende war echt knorke! An der Stelle auch ein dickes Dankeschön an Karin, unsere liebenswerte „Reiseleiterin“ vor Ort.
Wat is also nun Beachhockey? Da stelln wa uns mal janz dumm und sagen so: da kämpfen sich 4 Leute plus Goalie durch eine 20x30m Tiefsandspielwiese und versuchen ein etwa handballgroßes Spielgerät im Tor unterzubringen. Im schlauen Netz erfahren wir, das moderne Beachhockey hat seinen Ursprung in den Niederlanden. Dort wurde 2004 erstmals nach den heutigen Regeln gespielt und seitdem hört der Siegeszug der „spektakulärsten Form des Hockey“ nicht mehr auf. Und so fanden die Deutschen Meisterschaften am Timmendorfer Strand inzwischen auch schon zum 9. Mal statt, 49 Teams waren am Start und drei Tage lang wurde der kleine Strandabschnitt an der Seebrücke zum sportlichen Tollhaus im besten Sinne. (Wer mehr wissen will, kann hier nochmal stöbern: http://www.beachhockeydm.de/)
Gespielt wird 2×7 Minuten und das reicht dicke, glaubt mir! Der Schweiß lief literweise. Denn Sand hat ja so einige eher hinderliche Eigenschaften: springen, schnell laufen oder dribbeln – eher schwierig. Man sprintet drei Schritte vor und hat das Gefühl 400m gelaufen zu sein und zwar rückwärts. Der Ball kommt schnurgerade auf dich zu, aber genau vor deiner Kelle springt er aus purem Übermut in eine komplett andere Richtung. Die Bogenlampe zum Tor sieht wie sichere Beute des Keepers aus, doch irgendwie ist die Erdanziehungskraft gerade vor deinem Tor besonders stark und der Ball segelt majestätisch über alle Köpfe hinweg in die Maschen. Zu allem Überfluss sind die Tore auch noch breiter als gewohnt und der Torschuss kann wirklich von überall erfolgen. Und natürlich verirrt sich immer wieder das ein oder andere Sandkorn (mitunter auch eine ganze Handvoll) an Stellen, wo Sand einfach stört. Trotz alledem und obwohl bei uns auch sportlich noch „Einiges geht“ – das hat echt Laune gemacht.
Die schnöden Fakten: bei den Damen spielten 24 Mannschaften mit so hübschen Namen wie „Beach Virgins“, „Poldis“ oder „Hammababes“ in Sechsergruppen gegeneinander. Wir haben als „Spreeperlen“ souverän den ersten Platz unserer Gruppe geholt …. also, wenn man die Tabelle im Handstand gelesen hätte.
Am Freitagabend gab es eine stimmungsvolle Strandparty, blutroter Sonnenuntergang und Feuerwerk im nahen Travemünde inklusive. Hier und auch auf der offiziellen „Players Night“ am Samstag beschlich mich (nicht zum ersten Mal) das Gefühl, dass kaum irgendwo hochkarätiger Sport und ausgelassene Party so gut zusammen funktionieren wie im Hockey. Oder nehmen wir die Lübecker „Marzipanmänner“, die (samt Olympiateilnehmer Mo Fürste) mit ihrem eigenen Segelboot direkt an den Strand kamen (wie cool ist das denn!?) und vor jedem ihrer Spiele Marzipanherzen im Publikum verteilten. Kurzum: das muss man mal mitgemacht haben und ich persönlich hoffe auf eine Wiederholung im nächsten Jahr (vielleicht üben wir ja sogar vorher ein-zwei Mal?
Sandgestrahlt und bestens gebräunt:
Denise, Julchen, Jule, Karo, Maja, Maike, Mara, Rike, Susi, Tessi, Tina
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