Wer weiß es noch? Das Bully war einmal das Charakteristische, „die letzte eigentliche „Säule“ des Hockeyspiels (wie Bernhard Müller – Hockeylegende aus Köthen 1982 schrieb). In der ältesten historischen Hockeydarstellung um 510 v. u. Z. stehen sich zwei Spieler in Bullyhaltung gegenüber.
Das Bully war bis 1983 aus dem Hockeyspiel nicht wegzudenken. Jedes Spiel begann mit einem Mittelbully am Anstoßpunkt auf der Mittellinie. Nach jedem Tor wurde das Spiel mit einem Mittelbully wieder aufgenommen. Ab Feldsaison 1983 wurde dieses „Ritual“ im Feldhockey durch einen Rückpass ersetzt. Im Unterschied zur heutigen Bullyausführung nach Spielunterbrechungen wurden damals die Hockeyschläger noch dreimal gekreuzt; d.h. jeder der beteiligten Spieler musste dreimal den Boden rechts vom Ball und dreimal die flache Schlägerseite des Gegenspielers berühren. In meinem letzten Beitrag hatte ich den Inder Swarop Singh vorgestellt, der 1956 als Trainer beim SC Motor Jena tätig war. In der nachfolgenden Videosequenz demonstriert Swarop Singh mit welchen „Tricks“ versucht wurde, den Ball nach dem Bully ins Spiel zu bringen und in den eigenen Reihen zu behalten.
Heute fristet das Bully nur noch ein rudimentäres Dasein bei der Wiederaufnahme des Spiels nach Spielunterbrechungen. Auch die Ausführung ist „rudimentär“, denn seit der Feldsaison 2004 werden die Hockeyschläger nur noch einmal gekreuzt, bevor der Ball gespielt wird.
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