Categories: Mädchen B

Von gastfreundlichen Wuppertalern, schwebenden Bahnen, fliegenden Küssen & stehenden Zügen

Bevor hier alle die Berichte über die ersten Hallenpunktspiele eintrudeln, schnell noch ein Turnierbericht dazwischen geschoben …

Unsere Rotationer B-Mädchen belegen bei der 6. ETG Junior Trophy den fünften Platz

Das Vorbereitungswochenende mit unseren Mädels war von Anfang an eine Horizonterweiterung für mich. Los ging es ungewohnt gemütlich: im Gegensatz zu unseren früheren Turnierreisen fuhr unser Zug am frühen Nachmittag (da bin selbst ich komplett ausgeschlafen) und das ohne jedes Umsteigen bis nach Wuppertal. Dort angekommen wurden uns die Kinder bereits von super netten Gasteltern „abgenommen“ und so hatte das „Team Ü20“ schon zum Abendbrot kinderfrei. Bei uns gab´s lecker Burger und Schnack bis tief in die Nacht.

Am Samstag wurde dann auch gesportelt. Der erste Gegner waren unseren guten Bekannten vom Charlottenburger SC. Mal abgesehen davon, dass zwei unserer Stärksten nicht mit In Wuppertal waren, hatten die Schwarz-Weißen einen großen Vorteil: sie waren bereits mitten im Turnier angekommen (es war ihre dritte Partie) und das merkte man auch sofort. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, aber in vielen Szenen waren wir einfach noch zu zaghaft, zu langsam oder zu ungenau. Dennoch kam beim 0:1 auch Pech dazu, denn ein hoher Querpass wurde vom Schiri übersehen und dann durch viele Füße im Schusskreis über die Rotationer Torlinie geschnippelt.
Fazit nach dem Abpfiff: guter Auftakt, zumal wir selbst über Alma und Rosi auch unsere Chancen hatten.

Allerdings war uns Trainern die Spielzeit von 1×12 min für ein Vorbereitungsturnier doch etwas zu kurz.
In der zweiten Begegnung gegen Ratingen sah das schon viel besser aus, Rotation hatte mehr vom Spiel. Nur das Tor wollte partout nicht fallen. Ein, zwei gegnerische Chancen gab es abzuwehren und kurz vor dem Abpfiff hatten wir wieder Pech als ein vielversprechender Angriff über Yuni und Rosi trotz Vorteil für uns abgepfiffen wurde. Die resultierende Strafecke konnten die Ratingerinnen abwehren – die Partie blieb torlos.

Gruppenspiel Numero Drei war dann eher wieder schmale Kost unsererseits, mehrere Hochkaräter vorm gegnerischen Kasten wurden fahrlässig vergeben … und dann schlug abermals der Schiri-Faktor (nennen wir´s mal schlechtes Karma) zu. Mettmann mit Freischlag in Kreisnähe (den wir nie hätten hergeben dürfen) und ein nicht gepfiffenes direktes Spiel in unseren Kreis beschert uns die Niederlage. Hätte uns egal sein können, wenn vorher die eigenen Torschüsse gesessen hätten … alte Sportweisheit. Damit war nur noch Gruppenplatz 3 machbar, dazu musste aber noch das letzte Spiel des Tages gewonnen werden. Der Gegner kam aus Mülheim und obwohl es wieder ein enges Spiel wurde, konnten unsere Mädels ihre leichten Vorteile diesmal in einen Sieg ummünzen. Rosi hatte nach ein, zwei abgewehrten Schussversuchen einen vollbesetzten Schusskreis vor der Nase und entschied sich für einen alternativen Ansatz … ihr Schlenzer segelte über Freund und Feind hinweg in die Maschen.
Damit ließ sich gleich viel besser leben und als nächstes Highlight stand die heiß begehrte Fahrt mit dem diversen Quellen zufolge sichersten Verkehrsmittel der Welt auf dem Plan: der Wuppertaler Schwebebahn. Sie ist über 100 Jahre alt, es gab bisher erst einen tödlichen Unfall (und einen glimpflichen endenden Elefantenabsturz … könnt ihr ja mal nachlesen ?) uuuund die hängenden, sanft beim Stopp schaukelnden Waggons sind sehr oft blau-orange. Wer würde da Nein zu einer Fahrt sagen?!

Also alle rein in die Kiste, einmal bis zur Endstation, Anschlagen und zurück. Weiter ging´s mit einem Abstecher in die Fußgängerzone und wenig später strahlte die ganze Bande (Erwachsene eingeschlossen) im Eiscafé über so leckere Eissorten wie saurer Apfel, Melone, Mango, Oreo und und und. Zurück in der Halle wurde dann noch einmal das gastgebende Wuppertaler Team angefeuert und dann übergaben wir unsere Mädels wieder der netten Obhut unserer Gastfamilien.

Nach durchweg leckeren kulinarischen Erfahrungen meinerseits (Wer hätte gedacht, dass Pizza mit Dönerfleisch und Sauce Hollandaise so schmackofatzig ist? …. Und das Waffeleisen am Frühstücksbüffet war auch nicht übel.) starteten wir den Sonntag mit einem weiteren Berliner Duell: im sogenannten kleinen Halbfinale standen uns die Bären gegenüber. Die hatten sich für die Zementmethode entschieden (ihr wisst schon … dieser Würfel), Karlotta im Rotationer Kasten hatte praktisch nix zu tun. Alma gelang das Tor der Partie und so spielten wir im letzten Durchgang um Platz Fünf … es kam zum Wiedersehen mit den Mülheimerinnen.

Vorher galt es aber etliche Minuten Wartezeit rumzukriegen und da sind unsere Mädels durchaus kreativ. Kabine besetzt – kein Problem. Vom supernetten Turnierchef wurde der Schlüssel zum Gymnastikraum ergattert und kaum war der Raum geentert, da stand auch schon ein Parcours erster Güte und es wurde gegen die Uhr geklettert, geradschlagt und gesprungen.
Die letzte Begegnung wurde lange dominiert und ein schnörkelloser Angriff über drei Stationen führte zum 1:0 durch Luna. In den letzten zwei Minuten nahmen wir zu früh den Fuß vom Gas und Mühlheim drückte noch einmal. Mit Erfolg: erst ließen wir die Gegner viel zu leicht in unser D, dann spielten wir den Ball im Liegen und anschließend rutschte die Strafecke unter einem „luftigen“ Verteidigerbrett hindurch über die Linie. Man teilte sich den 5. Platz mit den Gegnerinnen (nur die vorderen Plätze wurden auch ausgespielt).
Während die Einen die durchaus spannenden und sehenswerte Finalspiele schauten, trugen Andere (keine Namen! ) ihre kleinen Scharmützel in den Gängen aus und so kam es unter anderem zur angedrohten und nach Lieferung einer frischen Packung Schaumküsse durch die Gastgeber auch ausgeführten „alternativen Anwendung“ schaumiger Süßigkeiten. In dem Zusammenhang kann ich übrigens berichten, dass es irgendwo in der Pfalz einen Hersteller gibt, der extrem leckere Küsse fabriziert (denn ich hab meinen ganz altmodisch gemampft).

Die absolut fantastischen Gasteltern fuhren uns samt Gepäck noch zum Bahnhof und es wurde schonmal lose ein Trainingslager an der Wupper angepeilt (schließlich waren wir noch nicht im Zoo, im Gründerzeitviertel, im botanischen Garten …). An dieser Stelle wäre das Wochenende eigentlich mehr oder weniger rum gewesen, wir mussten nur noch in den Zug steigen und zurück nach Berlin zuckeln. Unglücklicherweise erwischten wir einen dieser Tage … von einem Oberleitungsschaden über Leute im Gleis bis zu technischer Störung war alles dabei. Die etwa 3 Stunden Verspätung bedeuteten unser Einritt in der Hauptstadt tendierte doch stark gegen Geisterstunde. Der Puffreis und alle anderen essbaren Dinge waren da längst alle, die „Vorfreude“ auf den kommenden Schulmontag auf dem absoluten Höhepunkt und die wartenden Eltern kannten inzwischen vermutlich jede Ecke vom Hauptbahnhof. Muss man nicht mitgemacht haben, aber zumindest können wir nun mitreden und die rückerstatteten Kosten der Zugfahrt in irgendeine schöne Sache stecken. Auf dass die Hallensaison weniger problematisch verläuft und die Stimmung immer auf dem fidelen Niveau dieses Wochenendes bleibt. Viel Spaß & Erfolg in der Halle, Mädels!

Dabei: Alma, Henni, Ida, Karlotta, Lotti, Luna, Madita, Marta, Rosi, Yuni

Tina Hähn

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