Joscha Kükenshöner berichtet vom zähen 1:1 gegen den Steglitzer TK

Schon im letzten Jahr ist der Steglitzer TK fast zum Stolperstein geworden. Beim damaligen Saisonauftakt im Berliner Süden taten wir uns lange schwer gegen zwar spielerisch mittelmäßige, aber doch engagiert zu Werke gehende Steglitzer, konnten dann aber doch mit einem Grinsen in die Abendsonne gehen. Diesmal sah es nach 70 Minuten anders aus. Zwar hatten wir wieder perfektes Hockeywetter und mehr als eine Hand voll ZuschauerInnen – eigentlich also perfekte Vorzeichen für einen gelungenen Heimspieltag – doch musste man nach Abpfiff in eher getrübte Gesichter schauen. Dieses Mal war da halt kein goldener Moment in den Schlussminuten, der einem mühsamen, vom Kampf geprägten Spiel ein gutes Ende bescherte…

Schon kurz nach Anpfiff konnte man erahnen, dass unsere Blau-Orangenen heute nicht zu hundert Prozent fokussiert waren. Der erste Ball in unseren Schusskreis brachte uns fast in Rückstand. Danach fing sich Rotation aber und erkämpfte sich zumindest statistische Vorteile, gefährlich vor das Tor kamen aber beide Teams nur selten. In den wenigen Situationen, in denen doch mal etwas zusammenlief, waren es vielleicht auch unsere Goalgetter des letzten Jahres (Abwanderung, Arbeit, Verletzungen etc.), dessen letztes Quäntchen fehlte. Es ging torlos in die Pause, in der von Moral, dem letzten Jahr, Seitenwechseln, einfachem Hockey und so weiter und so fort geredet wurde.

Und zunächst sah es so aus, als wäre unsere Halbzeitansprache die bessere gewesen. Der Siegeswille war wieder deutlicher zu erkennen, vor allem bei Chris nach 15 Minuten, der erst federleicht den linken STK-Verteidiger stehenließ und dann zuerst am Torhüter scheiterte und ihm im Nachsetzen nur ein Fuß auf der Torlinie am Führungstreffer hinderte. Kapitän Jonas trat zum Siebenmeter an und versenkte souverän unten links. Der Puls ging wieder runter und in der Folgezeit schien es erstmal so, als könnte man mit dem Gedanken „Naja, immerhin 3 Punkte“ nach Hause gehen, doch da gab es dann halt diesmal den goldenen Moment auf Seiten der Gäste. Harter Ball in den Schusskreis, ein Schläger genau an der richtigen Stelle und keine Chance für Andrej im Rotation-Tor. Wie schon vorweggenommen: Die Parallelen zum Hinspiel waren auffällig, das Tor in der Schlussminute fehlte jedoch, um das Rückspiel zu einer fast perfekten Kopie zu machen. Vielleicht hätte Nils sich nochmal in den Schusskreis trauen sollen…

Auch wenn uns der Rückrundenauftakt mit der 1:4-Pleite der Vorwoche und dem nun ersten mickrigen Punkt nicht gerade die Sonne aus dem Gesicht strahlen lässt, sollte doch an den Herbst 2012 erinnert werden. Nach dem erwähnten Last-Minute-Erfolg in Steglitz, der damals sicherlich ebenso wenig von großartigem Hockey geprägt war, kam die SG Rotation erst richtig ins rollen. Gutes Omen! In der Tabelle hat sich aufgrund der anderen Ergebnisse zudem nicht viel getan, wir stehen immer noch an erster Stelle. Es kann also nur heißen: Argo abhaken, Steglitz abhaken, jetzt geht es los! Los geht es dann auch für unsere Supporter: Sonntag, 15 Uhr, Jahnsportpark,  ROTATION vs. SPANDAU!