Oberliga-Aufsteiger BSV erteilt 1. Hockeyherren Lehrstunde

Unser vorletzte Saisonspiel hätte die Kür einer erfolgreichen Rückrunde werden sollen, im Topspiel der 1. Verbandsliga wollten wir dem feststehenden Oberliga-Aufsteiger BSV 1892 noch einmal zeigen, dass er nicht einfach so ohne Niederlage durch Liga marschieren kann. Aber am Sonntag kam es dann doch anders: Als zu clever erwies sich unser Gegner BSV. Beim 3:5 (3:2) konnten wir zwar noch mit einer knappen Führung in die Pause gehen, nach dem Seitenwechsel zeigten sich aber Effektivität und Effizienz der Wilmersdorfer, die aus insgesamt sieben ernsthaften Schusskreisszenen fünf Tore und zwei Strafecken machten.



«Vorne haben wir die Möglichkeiten nicht genutzt und hinten zu viele individuelle Fehler gemacht», traf unser Coach Daniel nach dem Schlusspfiff den Nagel auf den Kopf. Tatsächlich hatte der frisch gebackene Oberliga-Aufsteiger Berliner SV 1892 uns in den vorangegangenen siebzig Minuten deutlich die Grenzen aufgezeigt. Schnell gingen die Gäste in Führung, wir waren scheinbar noch nicht einmal richtig auf dem Platz. So brauchten wir etwas, um uns von diesem frühen Schock zu erholen. Aber mit der ersten Strafecke sah Joni am langen Pfosten Chris, der zehn Minuten nach dem Rückstand per Stecher ausglich. Weitere sechs Minuten später erhöhte erneut Chris auf 2:1.

Doch der BSV bleib seinerseits mit langen Bällen gefährlich, zehn Minuten vor dem Pausenpfiff fand ein Querball von rechts einen dankbaren Abnehmer am langen Pfosten – da stand es 2:2. Doch wir kamen noch einmal zurück und nach wieder einmal sehenswerter Vorarbeit von Junior Tim und seinem Auge für den freien Mann brauchte Max in der linken Schusskreishälfte nur noch ins leere BSV-Tor einzuschieben – 3:2 war dann auch der Halbzeitstand.

BSV macht nach der Pause wenig für die Partie, schießt aber die Tore

Nach dem Seitenwechsel kam vom BSV zwanzig Minuten lang wenig zur Spielgestaltung. Allerdings vergaben auch wir vorm BSV-Kasten aussichtsreiche Möglichkeiten. Mitte der zweiten Hälfte zog der BSV dann ein äußerst effizientes Spiel auf und nutzte die wenigen Chancen, die sich boten, effektiv: Mit langen Bällen aus dem eigenen Aufbau überwanden die Wilmersdorfer nun das gesamte Mittelfeld und sorgten tief in der unserer Hälfte für Gefahr. Nachdem auf diese Weise zehn Minuten nach Wiederanpfiff der Ausgleich gefallen war und wir vorne weiter nicht zum Zug kommen konnten, kassierten wir in der Schlussphase auch den erneuten Rückstand. Nun mussten wir mit offenem Visier spielen, gingen ins 1-gegen-1 über, blieben aber vorne weiter erfolglos. Auf der anderen Seite machte es der BSV ein letztes Mal besser und düpierte mit dem 5:3-Schlussstand drei Minuten vor dem Ende einmal mehr unsere in den vergangenen Spielen noch so sichere Defensive.

Bewegung nur im Tabellenkeller

Dank des deutlichen 6-Punkte-Vorsprungs hat die Niederlage in der Tabelle kaum Konsequenzen für uns (weiter 25 Punkte). Der Mariendorfer HC ist nach seinem 6:2-Sieg beim Steglitzer TK (weiter 15 Punkte) nun allerdings wieder auf drei Punkte (22) rangerückt. Die Füchse (20) stürzten die Bären (9) mit einem 2:1 tief in den Abstiegskampf, in dem der SC Charlottenburg II (10) mit dem 4:0 gegen den Berliner SC II (13) wichtige Punkte sammelte. An der Tabellenspitze baute der Berliner SV mit den Punkten 33, 34 und 35 gegen uns seine Führung nun auf zehn Punkte aus.

Zum Saisonabschluss begrüßt wir am kommenden Sonntag (13 Uhr, Sportplatz Roelckestraße) Tabellenschlusslicht SV Berliner Bären. Die Reinickendorfer sind im Zugzwang, sie brauchen mindestens einen Punkt, um Chance auf einen Ligaverbleib zu wahren. Gleichzeitig müssen die Bären aber auch auf Schützenhilfe der zweiten Reinickendorfer Mannschaft in der 1. Verbandsliga hoffen: Die Füchse empfangen den Vorletzten SC Charlottenburg. Das Duell gegen die Bären wird also alles andere als unser nie gefährdete 7:1-Hinspielsieg Ende September bei den Bären. Schon im Trainingsspiel vor der Rückrunde brachten uns die Reinickendorfer an den Rand einer Niederlage.

Dabei müssen wir, wollen wir Platz 2 in der Tabelle wahren, auch selbst auf das Duell des Drittplatzierten MHC 2 beim BSC 2 schauen. Sollten wir verlieren und der MHC einen Sieg einfahren, entscheidet schlussendlich das Torverhältnis. Da kann es auch bei einem derzeit halbwegs beruhigenden Polster von 9 Toren durchaus noch unruhig werden!

SG Rotation Prenzlauer Berg – Berliner SV 1892 3:5 (3:2)

Tore:
0:1 Markus Herrmann (4.)
1:1 Christoph Scholze (KE, 14.)
2:1 Christoph Scholze (20.)
2:2 Fabian Meudtner (25.)
3:2 Max Anton (33.)
—–
3:3 Markus Herrmann (46.)
3:4 Fabian Meudtner (61.)
3:5 Johannes Suchanek (68.)

Zuschauer: 80
Strafecken: RPB 2 (1 Tor) / BSV 2 (0 Tore)
Grüne Karte: BSV ’92 (1. HZ)

Das Team
Andrej Oelze – Tor

Jonas Sydow – Abwehr
Konstantin vom Ende – Abwehr
Michael «Wuppi» Wahl – Abwehr
Philip Korn – Abwehr
Robin Brochier – Abwehr
Jonas König – Abwehr

Alex «Ali G.» Gollasch – Mittelfeld
Joscha Kükenshöner – Mittelfeld
Yoeri Artemieff – Mittelfeld
Lucas Graeper – Mittelfeld
Nils Kükenshöner – Mittelfeld

Max Anton – Sturm
Chris Scholze – Sturm
Tim Stürzl – Sturm
Matthias Gorra – Sturm

© Fotos: O.D. Kampmann (Prenzberger Stimme • Sport)

Andrej Oelze

Andrej ist seit Sommer 2012 bei Rotation Prenzlauer Berg. Sein Platz ist im Kasten der 1. Herren. Neben dem Hockeysport widmet sich der Ur-Hamburger der Öffentlichkeitsarbeit, schreibt für www.hockey.de und kocht zu Hause Russisch.

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