Bei meinen Hockeyrecherchen tausche ich mich immer wieder mit Weggefährten aus. Eberhard Tippelt (DDR-Nationalspieler und Trainer der DDR-Nationalmannschaft) erinnerte ich an das Ostseepokalturnier von Nationalmannschaften aus Dänemark, Finnland, Polen und der DDR 1972 in Stralsund. „Tippi“ schreibt, dass es nach dem Pokalgewinn durch die DDR das übliche gemeinsame Abendessen gab und dass man danach in einer kleinen Gruppe noch ein Glas Sekt im „Störtebecker“ trinken wollte. Einer aus dieser Gruppe hatte allerdings keine Krawatte dabei. Da im „Störtebecker“ Krawattenzwang bestand verweigerte der Geschäftsführer des „Störtebecker“ diesem Spieler den Eintritt. Das führte in der Folge zu einer Schlägerei. Solch ein Krawattenzwang ist in der heutigen Hockeyspielergeneration sicher unvorstellbar und zeigt den Kulturwandel seit damals. (Anmerkung: Bei dieser Recherche habe ich übrigens gelesen, dass der Krawattenzwang für die Schriftführer im Bundestag erst 2014 abgeschafft wurde.)
Apropos Krawatten: Bis Anfang der 1990-er Jahre (ob heute gelegentlich auch, noch weiß ich nicht) waren Hockeykrawatten ein begehrtes Gastgeschenk. Solche Krawatten mit Hockeyemblemen hängen –seit vielen Jahren- ungetragen in meinem Kleiderschrank.